gehörte zur
Partei des sogen.
JungenEngland und machte sich frühzeitig durch seinen
Eifer für die Wiederherstellung der altenglischen
Kirchendenkmäler bemerklich. Seit 1841 Parlamentsmitglied für
Maidstone, fiel er 1852 und 1859 bei den
Neuwahlen durch, wurde
jedoch 1865 von neuem für
Stoke gewählt und ist seit 1868 im
Parlament Vertreter der
UniversitätCambridge.
LordBeaconsfield ernannte ihn 1880 zum Mitglied des
Staatsrats. Hope ist in allen
Dingen von hochkonservativer
Gesinnung und zugleich
einer der unnachgiebigsten Vertreter der englischen
Hochkirche. Er veröffentlichte: »Essays« (1844);
Mit unermüdlichem Fleiß forschte er in
Bibliotheken und
ArchivenItaliens
[* 8] und
Griechenlands nach Materialien für die griechische
Geschichte, deren einzelne
Partien er in zahlreichen
Monographien (abgedruckt in den Sitzungsberichten der
WienerAkademie) gründlich
behandelte, und von der er im 85. und 86.
Bande der
Ersch und Gruberschen
Encyklopädie einen allerdings
wenig belebten und übersichtlichen Abriß gegeben hat. Auch gab er einen »Historisch-genealogischen
Atlas«
[* 9] (Gotha
[* 10] 1858-61, Bd. 1 u.
2) heraus und schrieb: »Veneto-byzantinische
Analekten«
(Wien
[* 11] 1859);
[* 15] (HumidusL.),
Gattung aus der
Familie der
Kannabineen, ausdauernde
Kräuter mit rechts windenden
Stengeln, herzförmigen
oder handförmig gelappten Blättern, achselständigen, rispigen männlichen und ebenfalls achselständigen weiblichen Blütenkätzchen
oder
Zäpfchen in traubiger
Anordnung. Zwei
Arten. HopfenLupulusL. (s. Tafel »Genußmittelpflanzen«),
[* 16]
mit ausdauerndem
Wurzelstock, horizontalen, langen
Ausläufern, krautartigem, kantigem, 4-9 m langem, wie die Blattstiele und die Unterseite
der
Blätter rückwärts stachel- bis rauhhaarigem
Stengel,
[* 17] langgestielten, rundlichen oder eiförmigen, drei- bis fünflappigen,
am
Grund herzförmigen, grob gesägten Blättern, grünlichen, hängenden, rauhen männlichen Blütenrispen
und grünen weiblichen
Blüten in eiförmigen, gestielten
Kätzchen
(Trolle,
Dolde), gelblichgrünen Fruchtzapfen und rundlichen,
einsamigen
Nüßchen, locker umschlossen von dem häutigen, mit zahlreichen gelben bis orangefarbenen Harzdrüsen besetzten
Perigon.
Der Hopfen wächst wild an humusreichen, feuchten
Orten im nördlichen
Europa,
Asien
[* 18] und in
Nordamerika
[* 19] und wird der unbefruchteten
Fruchtzapfen halber in mehreren
Varietäten, aber nur in weiblichen
Exemplaren, kultiviert. Hopfen
gedeiht
in
Deutschland
[* 20] überall in der
Ebene, verlangt aber eine gegen
Süden offene, nach
Norden
[* 21] geschützte
Lage und leicht erwärmbaren,
möglichst kalkhaltigen
Boden mit durchlassendem
Untergrund. Am besten gedeiht er auf Sandmergel und mildem
Kalkmergel; man
pflügt und düngt im
Herbst, zieht gerade laufende
Dämme von
ca. 1 m
Höhe und pflanzt die 12-18
cm langen
Fechser 1-1,25 m weit voneinander in 45
cm tiefen Löchern.
Wenn diese 50-60
cm lang sind, bindet man sie an Bohnenstangen, hält den
Boden rein und füllt die
Grube mit
Kompost. ImHerbst
erhält man einen kleinen
Ertrag an Fruchtzapfen. Man schneidet dann die
Ranken ab und belegt die
Stöcke mit
Dünger. Im nächsten
Frühjahr beschneidet man die
Stöcke, düngt, wenn nötig, setzt 7,5-8,5 m lange
Stangen und bindet an jede drei
Ranken, während
man die übrigen abschneidet. Statt an
Stangen, zieht man Hopfen vielfach auch an
Draht
[* 22] und
Bindfaden. Im
September
erntet man die
Zapfen
[* 23] und trocknet sie auf einem luftigen
Boden.
Man rechnet auf je zwölf Jahre zwei gute
Ernten zu 40 Ztr. pro
Hektar, sechs mittlere zu 20 Ztr., vier schlechte zu 5 Ztr.,
durchschnittlich 12-15 Ztr. Der Hopfen findet seine hauptsächlichste
Verwendung in der Bierbrauerei.
[* 24] In einigen Gegenden werden die Fruchtzapfen des wilden Hopfens gesammelt; sonst aber benutzt
man allgemein nur die kleinern (bis 2,5cm langen)
Zapfen des kultivierten Hopfens, bei welchem die
Samen,
[* 25] welche dem
Bier einen
unangenehmen
Geschmack verleihen, nicht ausgebildet sind, der aber um so reicher ist an den die Blättchen
der
Zapfen wie ein goldgelber
Staub bedeckenden
Drüsen, dem wertvollsten
Bestandteil des Hopfens.
Den vorzüglichsten Hopfen liefern
Böhmen
[* 26]
(Saaz,
Leitmeritz,
Falkenau und
Pilsen)
[* 27] und
Bayern
[* 28]
(Spalt,
Hersbruck,
Lauf,
Langenzenn,
Neustadt
[* 29] a. A.,
Höchstadt,
Altdorf, Wolnzach); der bayrische Hopfen ist im allgemeinen kräftiger, aber weniger fein
als der böhmische.
Guter Hopfen ist rötlich- oder grünlichgelb, zeigt sich beim Zerreiben recht harzig und klebrig und verbreitet
ein reines
Aroma; er ballt sich etwas beim Zusammendrücken und fühlt sich klebrig an. Er hält sich nur ein Jahr, verliert
dann schnell an
Gehalt und erteilt dem
Bier unangenehmen
Geruch.
Zur Konservierung schwefelt man den und erzielt dadurch namentlich bei feuchterer
Ware größere Haltbarkeit; stets muß der
Hopfen in
Säcken fest verpackt werden; vorteilhaft preßt man ihn mit hydraulischen
Pressen zusammen, beklebt die
Säcke mit
Papier
und hebt ihn dann in kalten, trocknen
Räumen, z. B. in
Eishäusern, auf. Als wirksame
Bestandteile enthält
Hopfen ätherisches Hopfenöl (0,8 Proz.),
Harz,
Bitterstoff und
Gerbsäure, außerdem
Gummi,
Äpfelsäure und Mineralstoffe.
Das ätherische
Öl, durch
Destillation
[* 30] mit
Wasser zu gewinnen, ist gelblich, dünnflüssig, riecht stark nach Hopfen, schmeckt
brennend und schwach bitter, spez. Gew. 0,908, besteht
aus einem kampfer- und einem sauerstoffhaltigen
Öl, welches an der
Luft in
Baldriansäure übergeht. Das
Hopfenöl wirkt nicht narkotisch. Das Hopfenharz ist in reinem
Wasser schwer löslich, leichter in
Wasser, welches
Gerbsäure,
Gummi,
Zucker
[* 31] und besonders Hopfenöl enthält; es schmeckt intensiv bitter, und ihm ist wohl die
Mehrzahl derjenigen
Wirkungen
zuzuschreiben, um derentwillen man den Hopfen verwendet. Das Hopfenbitter bildet glänzende Prismen,
ist in
Wasser unlöslich, schmeckt aber in alkoholischer
Lösung höchst intensiv bitter. Man hat mehrfach versucht, die Hopfenbestandteile
abzuscheiden, um haltbarere und gleichmäßigere
Präparate zu gewinnen. Namentlich kommt durch
Destillation¶
mehr
gewonnenes Hopfenöl im Handel vor. Der von demselben befreite Hopfen kann lange unverändert aufbewahrt werden und hat dieselbe
Wirkung wie frischer, wenn man das Hopfenöl in entsprechender Menge der Würze zusetzt. Für medizinische Zwecke scheidet man
die Drüsen des Hopfens durch Siebe ab und benutzt sie als Hopfenmehl, Lupulin (s. d.). Auch hat man versucht,
die Hopfenranken auf Papier zu verarbeiten. Die jungen Triebe des Hopfens haben einige Ähnlichkeit
[* 33] mit Spargel und werden als
Gemüse gegessen.
Die Hopfenkultur, welche früher nur in Böhmen und einzelnen BezirkenBayerns betrieben wurde, hat sich in den letzten Jahrzehnten
zusammenhängend mit der Bierproduktion sehr verbreitet, ohne daß indessen eine dem Bedarf angemessene
Zunahme der Erntemengen zu konstatieren wäre. Denn schon im J. 1867 hat man den Ertrag einer vollen Ernte
[* 34] in Europa auf 500,000
metr. Ztr. geschätzt, und gegenwärtig dürfte derselbe bei sehr
reicher Ernte kaum über 700,000 metr. Ztr. stehen.
Im
fünfjährigen Durchschnitt betrug demnach die jährliche Mehrausfuhr 9047 Ton., d. h. 90,470 metr. Ztr., im
Wert von je 31,6 Mill. Mk.
Die Herkunft des Hopfens ist völlig unbekannt. Sicher ist nur, daß bei den Alten keine Pflanze erwähnt wird, deren Blüten
einen angenehmen Zusatz zum Bier geben, ferner, daß die Denkmäler des Mittelalters, in denen das Bier und
die Produkte südlicher Garten
[* 38] oft genannt werden, nirgends den Hopfen erwähnen, endlich, daß in manchen LändernEuropas der Gebrauch,
Hopfen dem Bier zuzusetzen, erst gegen Ausgang des Mittelalters oder gar erst im Lauf des 16. Jahrh. auftritt.
Dennoch werden in dem Polyptychon des Irmino, das in den ersten Jahren des 9. Jahrh. aufgesetzt ist, häufig Zinsabgaben von
Hopfen erwähnt. Auch in den Urkunden des StiftsFreising
[* 39] kommen schon in der Mitte des 9. Jahrh. häufig Hopfengärten vor. Der
Hopfen war der Äbtissin Hildegard und dem Albertus Magnus bekannt; sein Anbau verbreitete sich so allgemein,
daß er dem Sachsenspiegel, Schwabenspiegel etc. Anlaß zu ausdrücklichen Rechtsbestimmungen gab. In Schlesien,
[* 40] Brandenburg,
[* 41] Mecklenburg
[* 42] ist seit der Zeit, wo der Hopfen uns näher bekannt wird, eine Hopfenabgabe gebräuchlich. In Norddeutschland,
vorzüglich aber in Flandern, gab es schon früh mehrere wegen ihres Hopfenbiers berühmte Städte.
1) Franz, Freiherr von, geb. 1825, Gutsbesitzer in Mähren, wurde 1861 von den mährischen
Großgrundbesitzern in den Landtag gewählt und von diesem in das Abgeordnetenhaus entsendet, in dem er zur deutsch gesinnten
Regierungspartei (Klub des Zentrums) gehörte. 1863 wurde er durch Verleihung des Ordens der Eisernen KroneRitter, später Freiherr.
Schon 1863 zum Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses erwählt, führte er 1870-73 das Präsidium desselben.
Hopfen wurde 1864 Direktor der Österreichischen Bodenkreditanstalt, sodann des Wiener Bankvereins und Präsident der Südbahn und
war einer der Finanzmatadore der Gründerperiode. Die Börsenkrisis bereitete aber auch einigen Gründungen, an denen er beteiligt
war, ein schmähliches Fiasko und schadete seinem Ansehen, weswegen er auch bei den Neuwahlen 1874 nicht
wieder gewählt wurde.
2) Hans, deutscher Dichter und Novellist, geb. zu München,
[* 44] studierte daselbst und trat mit dem Münchener Dichterkreis,
den König Maximilian II. in der bayrischen Hauptstadt versammelt hatte, in mannigfach fördernde Berührung. Er
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