Tacitus, den er ins
Holländische
[* 7] (hrsg. vonBrandt, 1684) übertrug, war ihm als Geschichtschreiber Vorbild. Er schrieb: »Henrik
(IV.) de
Groote, zijn leven en bedrijf« (Amsterd. 1626; 7. Aufl.,
das. 1671);
ein äußerst lebendig und spannend geschriebenes Geschichtswerk, sowie eine Geschichte
des
HausesMedici (Amsterd. 1649).
Als Dichter schuf er in
Holland die
Tragödie und die erotische
Gattung
(»Minnedichten«, »Sonnetten«).
Von seinen dramatischen
Arbeiten sind die beiden
Tragödien:
»Bato« und »Geeraert van Velzen« die vorzüglichsten. In seinem
Lustspiel »Warenar« (neue Ausg. 1843) gab
er eine treffliche Schilderung holländischer Volkssitten. Im
Schloß zu
Muiden bei
Amsterdam, seinem
Wohnsitz, wußte er einen
Kreis
[* 8] talentvoller
Männer und
Frauen um sich zu sammeln, welcher als »Muidenkring«
berühmt geworden ist, und wozu auch
Huygens,
Vondel,
Barläus gehörten. Seine
»Briefe« wurden von J. van
Vloten
(Leid. 1855-58, 4 Bde.),
seine »Gedichten« von Leendertz Wz. (Amsterd.
1871-75, 2
Tle.) neu herausgegeben.
Bilder von ihm kommen nicht häufig vor; in
Wien
(Ansicht des innern
Hofs der kaiserlichen
Burg inWien, von 1652, und ein alter
Jude am
Fenster, von 1653),
Amsterdam, dem
Haag befinden sich deren, die durch fleißige Behandlung und
Klarheit
ausgezeichnet sind. Er schrieb: »Inleyding tot de hooge schoole der schilderkonst
i anders de zichtbaere werelt« ^[richtig: »Inleyding tot de hooge schoole
der schilderkonst: anders de zichtbaere werelt«] (Rotterd. 1678, mit
Radierungen von ihm).
(spr. huck), 1)
TheodorEdward, engl.
Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. zu
London, erhielt seine
Bildung auf der
Schule zu
Harrow und schrieb seit 1805 zahlreiche
Stücke für die
Bühne, z. B. »The soldier's return«,
»Catch him whocan«, »The invisible girl«, »Killing
no murder«, die Melodramen: »Tekeli« und »The
fortress« u. a.
Witz und seltenes Improvisationstalent verschafften ihm die
Gunst des
Prinz-Regenten, durch den er Generaleinnehmer
und Schatzmeister der
InselMauritius wurde.
Ein
Kassendefekt, den die
Schuld eines Unterbeamten veranlaßt, wurde ihm aufgebürdet und zog ihm nach seiner Rückkehr
nach
EnglandVerurteilung zu 12,000 Pfd. Sterl.
Schadenersatz zu. Inzwischen hatte er die Redaktion der
Zeitschrift
»John Bull«
übernommen, in der er die
Sache der Hochtorypartei verfocht und deren Gegner mit beißendem
Spott bekämpfte. Seine ersten
Erzählungen: »Sayings and doings« (1824), im Schuldturm geschrieben,
wurden mit außerordentlichem Beifall aufgenommen, so daß er 1825 eine Fortsetzung folgen ließ.
Nach seiner Entlassung aus der
Haft widmete er sich fast ausschließlich der Novellistik, wo ihm echter
Humor und gewandte
Darstellung, verbunden mit großer Weltkenntnis, Erfolg sicherten. Es erschienen: »Sayings and doings«, dritte
Serie (1828);
»The parson's daughter« und »Love
and pride« (1833).
Im J. 1836 übernahm er die Redaktion des
»New monthly
Magazine«, für das er
»Gilbert
Gurney« und dessen Fortsetzung: »Gurney married« schrieb. Dann folgten
wieder
Romane, wie
»Jack Brag« (1837);
»Precept and practice«
(1840) u. a. Außerdem veröffentlichte er: »Reminiscences
of
Michael Kelly« (1826) und »The life of
SirDavidBaird« (1832, 2 Bde.).
Sein letzter
Roman: »Peregrine Bunce«, erschien erst
nach seinem
Tod (1842) und soll zum Teil von einem andern Verfasser herrühren. Er starb in
Fulham. Seine
Romane
und
Erzählungen wurden oft aufgelegt und sind von Moriarty und Seybt (Leipz.
1842-44, 20 Bde.) und von
Kaiser und
Fink (das. 1842-48, 30 Bde.)
ins Deutsche
[* 16] übersetzt worden.
Vgl.
Barham, Life and remains of
Th. Hook (neue Ausg., Lond. 1887).
Sein älterer
Bruder,
James Hook,
Dechant von Worchester und
Archidiakonus von
Huntingdon (geb. 1771, gest. 1828),
war ebenfalls eifriger
Tory. Er schrieb zwei
Romane:
»PenOwen« (Edinb. 1822) und
»Percy Mallory« (das. 1823), welche sich an
politische Ereignisse der Neuzeit anlehnen, sowie mehrere
Flugschriften. - Des letztern Sohn
WalterFarquhar (geb. 1798, gest. als
Dechant von
Chichester) hat sich als Schriftsteller besonders durch die Werke:
¶
»Lives of the archbishops of Canterbury« (1861-77, 12 Bde.),
»Church and its ordinances« (1876, 2 Bde.) einen
Namen gemacht.
Vgl. Stephens, Life and letters of Dean Hook (3. Aufl. 1880, 2 Bde.).
2) JamesClarke, engl. Maler, geb. zu London, studierte an der WienerAkademie und malte zuerst
Historienbilder. 1846 ging er nach Italien und behandelte namentlich Motive aus venezianischen Sagen und Novellen. Nach seiner
Rückkehr nach England stellte er Landschaften und Volksszenen, mit Vorliebe Bilder aus dem Schiffer- und Fischerleben, dar,
die ebenso natürlich aufgefaßt wie lebhaft koloriert sind. Er wurde 1859 Mitglied der LondonerAkademie.