Mischkünstler dieses Honigtranks.
Als er seinen
VaterKronos überfallen wollte, schläferte er ihn durch ein. Die Alten glaubten,
daß der als
Tau vom
Himmel
[* 2] falle; in der nordischen Götterlehre träufelt von der heiligen
Esche der
Tau (Hunangsfall, Honigfall)
auf die
Erde, und von ihm nähren sich dieBienen. Der griechische
Mythus läßt die Nährerinnen des
Zeus,
[* 3] die
Bienen, endlich von diesem mit der
Kunst gelohnt werden, den Honig in Wachstafeln, als
Kost für den
Winter, zu bewahren.
Bei
Moses und in den
Psalmen, im Hohenlied
Salomos und an andern
Orten der
Bibel
[* 4] wird des Honigs rühmend gedacht;Johannes
der Täufer lebte in der
Wüste zum Teil von Honig. Der Honig durfte bei den
Hebräern nicht zu Speiseopfern benutzt werden; nur
Erstlinge
vom Honig wurden dargebracht, gehörten aber den
Priestern.
Homer,
Euripides, Ovid, Vergil besingen den Honig wegen seiner trefflichen
Eigenschaften. Nach Diodor von
Sizilien
[* 5] bildete der Honig die Hauptnahrung vieler
VölkerItaliens.
[* 6]
Auch der
Koran erwähnt den und arabische
Ärzte haben mehrfach davon gehandelt. Nach
Strabon legten die alten Assyrer
Leichen
in Honig, um sie zu konservieren; auch Agesipolis, König von
Sparta,
Agesilaos und
Alexander d. Gr. wurden
nach ihrem
Tod in Honig gelegt. Ebenso benutzte man Honig zur Konservierung von
Früchten und andern
Nahrungsmitteln. Durch die Einführung
des
Zuckers und die Verminderung des Wachsverbrauchs zu
Kerzen sank die Bedeutung des Honigs sehr erheblich.
Vgl.
Arnold, Der Honig, dessen Bedeutung, Wert und Verwendung (Ansb. 1886).
(MellivoraStorr.), Raubtiergattung aus der
Familie der
Marder
[* 8]
(Mustelida), plump gebaute
Tiere mit breitem,
flachem
Rücken, langer Schnauze, kleinen
Ohren, kleinen, tief liegenden
Augen, kurzen, starken
Beinen, nackten
Sohlen, langen
Scharrkrallen an den
Zehen der Vorderfüße und kurzemSchwanz. Der
Ratel(M. capensis F. Cuv.), 45
cm lang,
mit 25
cm langem
Schwanz und langer, straffer
Behaarung, ist oberseits aschgrau, unterseits, an der Schnauze und den
Beinen schwarzgrau,
scharf von der obern hellern Färbung abgegrenzt und gewöhnlich mit einem hellgrauen
Streifen, welcher die Rückenfärbung
begrenzt.
Der
Ratel lebt inMittel- und Südafrika
[* 9] in selbstgegrabenen
Höhlen unter der
Erde, hält sich in solchen
am
Tag verborgen und jagt nachts auf kleine
Säugetiere oder
Vögel,
[* 10]
Schildkröten,
[* 11]
Schnecken,
[* 12]
Würmer,
[* 13] auch frißt er
Wurzeln und
Früchte, vor allem aber stellt
er denBienen nach und richtet in Hühnerställen oft großen
Schaden an. Er ist
träge, langsam und ungeschickt und entgeht seinen Feinden nur durch seine erstaunliche Fähigkeit, sich schnell in die
Erde
einzugraben. Wo er dies nicht kann, beißt er energisch und fällt selbst
Menschen an, macht auch von seinen Stinkdrüsen
Gebrauch. Er soll mit zwei oder drei Weibchen leben und diese niemals aus den
Augen lassen.
Jung eingefangene
Ratels werden zahm und ergötzen durch ihre plumpen
Bewegungen.
(Melligo,
Mel aëris,
Ros mellis), eine zuckerhaltige, klebrige
Flüssigkeit, die bisweilen auf den Blättern
der
Pflanzen als ein gleichmäßiger
Firnis oder in Form kleiner Tröpfchen auftritt oder auch auf die
darunter befindlichen Gegenstände abtröpfelt und dieselben befeuchtet. Am häufigsten erscheint Honigtau in den
heißen Sommermonaten, vorzugsweise an Holzpflanzen; besonders leiden
Linden,
Ahorne,
Ulmen,
Weiden und
Nußbäume daran. Er enthält
Mannit,
Traubenzucker,
Rohrzucker,
Dextrin in wechselnden
Mengen.
Über die Entstehung desselben herrschen verschiedene Meinungen. In vielen
Fällen ist einProdukt der
Blattläuse (s. d.), welche oft in zahllosen
Scharen auf der Unterseite der
Blätter und auf den jungen
Trieben leben und mit
ihrem
Rüssel Saft aus der
Pflanze saugen, während sie teils durch den
After, teils durch die an ihrem
Hinterleib befindlichen
Honigröhren Tröpfchen von Honigtau von sich spritzen, welche dann auf die darunterstehenden
Blätter fallen, daher der Honigtau immer auf der Oberseite der
Blätter sich zeigt.
Bisweilen erscheint der aber auch bei
Abwesenheit von
Blattläusen. In diesem
Fallist er als eine krankhafte
Erscheinung zu betrachten,
über deren
Ursachen nichts bekannt ist. Der auf den Blättern vorhandene Honigtau ist für die
Pflanze direkt
und indirekt schädlich: ersteres insofern, als er einen oft mit
Staub,
Ruß u. dgl. gemengten Überzug auf den Blättern
bildet, welcher die
Verdunstung und den Gasaustausch des
Blattes stört;
letzteres, weil an ihm sehr leicht die
Sporen gewisser
Schmarotzerpilze haften und sich entwickeln, daher auf den davon überzogenen
Stellen später oft
Meltau
oder
Rußtau (s. d.) sich zeigt, wenn nicht ein bald folgender kräftiger
Regen die klebrige
Masse abwäscht.
Der Honigtau beim
Getreide
[* 20] erscheint besonders am
Roggen nach der
Blüte
[* 21] als eine trübe, süßliche
Flüssigkeit, welche zwischen manchen
Spelzen hervordringt
und oft abtropft. Der seit langer Zeit in der
Praxis bestehende
Glaube, daß, je reichlicher solcher Honigtau sich
zeige, um so mehr
Mutterkorn später im
Feld zu finden sei, ist wohl begründet, weil ebendiese
Flüssigkeit von einem in der
Getreideblüte lebenden Vorstadium des Mutterkornpilzes, der
Sphacelia, abgesondert wird (vgl.
Mutterkorn).
Stadt im östlichen
Devonshire
(England), im fruchtbaren
Thal
[* 23] des
Otter, mit (1881) 3358 Einw., berühmt durch
die nach ihr genannten geklöppelten
Spitzen (Honiton
Lace).