Gerberei,
Metallgießerei, Zuckerraffinerie, Biskuitfabrikation,
Seebäder, ein
Handelsgericht, eine
Handelskammer,
Navigationsschule
und ein Kommunalcollège. Der
Hafen von Honfleur war früher der Verschlammung sehr ausgesetzt, ist aber 1874-81 durch Herstellung
eines 58
Hektar großen
Bassins, welches 500,000
cbmWasser faßt und mittels einer Schleuseneinrichtung den Zufahrtskanal des
Hafens von Schlamm rein erhält, wesentlich verbessert worden; er besteht aus einem Vorhafen und
drei
Bassins, ist aber für den bedeutenden
Verkehr nicht ausreichend. 1884 sind hier 1009
Handelsschiffe mit 181,108
Ton. eingelaufen.
Honfleur ist Sitz eines deutschen
Konsuls. - Honfleur war ehemals befestigt und spielte eine nicht unbedeutende
Rolle in den
Kriegen mit
den Engländern, die es im 14. Jahrh. wiederholt plünderten. 1440 wurde
es ihnen durch
Dunois für immer entrissen. Am Ende des 16. Jahrh. war Honfleur einer der
Stützpunkte der Liguisten.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Aachen,
[* 2] an der
LinieStolberg-Alsdorf der Preußischen Staatsbahn
und der
EisenbahnAachen-Jülich, hat wichtigen Steinkohlenbergbau und (1885) 4630 meist
kath. Einwohner.
(chines. Heang-Keang,
»Thal
[* 3] der duftenden
Wasser«),
Insel an der Ostseite der Mündung des
Kanton- oder
Perlflusses
im südchinesischen
Meer, seit 1842 von
China
[* 4] an
England abgetreten. Sie ist gebirgig (höchste
Erhebung 539 m), wenig fruchtbar
und mißt 83 qkm (1,5 QM.) mit (1881)
160,402 Einw. (115,369 männliche, 45,033 weibliche), in der Hauptmasse
Chinesen, außerdem
Inder,
Parsen,
Malaien, Birmanen
u. a., neben nur 5000 Europäern. Das
Klima
[* 5] ist bei einer mittlern Jahrestemperatur von 24,1° C. den letztern nicht zuträglich.
Durch seine
Stellung als
Freihafen begünstigt, steht es durch englische, deutsche, französische, österreichisch-ungarische
und andre Dampferlinien mit den großen chinesischen, japanischen, indischen Häfen und über
Suez mit
Europa
[* 8] sowie mit
Australien
[* 9] und
Amerika
[* 10] in
Verbindung; 1884 liefen ein 26,763
Schiffe von 5,067,231
Ton. (2976
Dampfer von 3,259,234
T., 314
Segler von 220,403 T. und 23,473
Dschonken von 1,687,584 T.); der
Flagge nach waren 2397
Schiffe von 2,685,194 T.
britisch, 474
Schiffe von 309,171 T. deutsch. Hongkong ist der bedeutendste
Markt für den
SüdenChinas.
Die Einfuhr, welche durch europäische
Häuser, darunter über ein
Dutzend deutsche, vermittelt wird, beläuft sich jährlich
auf 130 Mill. Mk. für
Opium, 32 Mill. für Baumwollenstoffe, ebensoviel für Rohbaumwolle und 20 Mill. Mk. für
Reis. Der
Export besteht zumeist in der Wiederausfuhr dieser
Artikel. Der
Handel wird gefördert durch eine
Handelskammer und
mehrere
Banken. Die
Industrie hat in neuester Zeit einen großen Aufschwung genommen. Es bestehen gegenwärtig 3 große Zuckerraffinerien,
großartige
Glas- und Eisenwerke,
Fabriken
von
Spiritus
[* 11] und Reisbranntwein,
Seilerwaren,
Eis;
[* 12]
Chinesen betreibenSoja-
und Zinnoberfabrikation in größerm
Stil und mit modernen Hilfsmitteln. Die
Einnahmen der
Kolonie betrugen 1883: 269,000, die
Ausgaben 280,000 Pfd. Sterl., eine
Schuld existiert nicht. - Gegenüber auf dem
Festland liegt die Stadt
Kaulung auf der gleichnamigen
Halbinsel, die zur
Sicherung von an
England abgetreten wurde und durch eine neutrale
Zone von 1 km
Breite
[* 13] vom chinesischen Gebiet geschieden ist. S. den
Situationsplan bei Art.
Kanton.
[* 14]
(lat.
Mel), der von den
Bienen, besonders von
Apis
[* 16] mellifica, aus den
Nektarien der
Blüten gesammelte, in ihrem
Körper verarbeitete und in besondere
Zellen desStockes entleerte süße Saft. Die aus dem
Stock genommenen
Waben kommen oft ohne weitere Zubereitung in den
Handel (Scheibenhonig), häufig zerschneidet man sie und läßt den Honig freiwillig
ausfließen
(Jungfernhonig).
Um den Honig vollständig zu gewinnen, werden die
Waben schließlich ausgepreßt und ausgekocht, wobei
man den gewöhnlichen Honig erhält.
Vorteilhafter wird der Honig mit
Hilfe der Zentrifugalmaschine unter
Erhaltung derWaben gewonnen.
Der von den
Bienen im Frühjahr angesetzte Maihonig übertrifft den Herbsthonig an Wohlgeschmack, ebenso der
Kraut- oder Landhonig, welchen
die
Bienen aus vielen verschiedenen
Blumen sammeln, den Heidehonig, der nur von dem
Heidekraut
(Calluna) und
Buchweizen stammt.
Als bester Honig gilt der von Lindenblüten stammende Lindenhonig. Der Honig ist eine gelbliche
oder bräunliche, mehr als sirupdicke, anfangs fast durchsichtige
Flüssigkeit, die nach längerm Aufbewahren blumenkohlartige
Kristallisationen von
Zucker
[* 17] absetzt, auch wohl ganz zu einer kristallinischen
Masse erstarrt; er schmeckt süß, etwas schärflich
kratzend, riecht angenehm balsamisch; doch richten sich
Geruch und
Geschmack etwas nach den
Pflanzen, von
welchen der Honig stammt.
Mischkünstler dieses Honigtranks. Als er seinen VaterKronos überfallen wollte, schläferte er ihn durch ein. Die Alten glaubten,
daß der als Tau vom Himmel
[* 27] falle; in der nordischen Götterlehre träufelt von der heiligen Esche der Tau (Hunangsfall, Honigfall)
auf die Erde, und von ihm nähren sich die Bienen. Der griechische Mythus läßt die Nährerinnen des Zeus,
die Bienen, endlich von diesem mit der Kunst gelohnt werden, den Honig in Wachstafeln, als Kost für den Winter, zu bewahren.
Auch der Koran erwähnt den und arabische Ärzte haben mehrfach davon gehandelt. Nach Strabon legten die alten Assyrer Leichen
in Honig, um sie zu konservieren; auch Agesipolis, König von Sparta, Agesilaos und Alexander d. Gr. wurden
nach ihrem Tod in Honig gelegt. Ebenso benutzte man Honig zur Konservierung von Früchten und andern Nahrungsmitteln. Durch die Einführung
des Zuckers und die Verminderung des Wachsverbrauchs zu Kerzen sank die Bedeutung des Honigs sehr erheblich.
Vgl.
Arnold, Der Honig, dessen Bedeutung, Wert und Verwendung (Ansb. 1886).