Staatsschuld zu einem integrierenden Teil der bayrischen Landesschulden, welche durch Gesetz vom zu stande kam.
Seit 1825 wiederholt Landtagsabgeordneter, trat er mit Entschiedenheit für Mündlichkeit und Öffentlichkeit der Zivilrechtspflege
ein, wovon auch sein »Versuch vergleichender Gesetzeskritik des französischen mündlichen und gemeinen deutschen schriftlichen
Zivilprozesses« (Nürnb. 1831) Zeugnis ablegt. Sein Hauptwerk, welches einen bleibenden Wert erlangt hat,
ist: »Theorie und Kasuistik des gemeinen Zivilrechts« (Leipz. 1843-54, 3 Bde.; 2. Aufl.
1856-58; 3. Aufl., besorgt von Joh. Em. Kuntze, 1863-64). Er starb
Bei der Gewinnung und Zurichtung des Holzes, bez. der Rinde im Wald werden gewisse
Sorten (Sortimente) nach den Baumteilen, den Verwendungszwecken, den Dimensionen und der Art der Aufarbeitung unterschieden.
Nach den für die Staaten des Deutschen Reichs auf Antrag des Vereins deutscher forstlicher Versuchsanstalten getroffenen Vereinbarungen
unterscheidet man folgende Sortimente. Nach den Baumteilen und Dimensionen werden gesondert:
1) Derbholz, d. h. die oberirdische Holzmasse über 7 cm Durchmesser mit Ausschluß des bei der Fällung am Stock (dem unterhalb
der Abtrennungsstelle befindlichen Schaftstumpf) bleibenden Schaftholzes.
2) Nichtderbholz, d. h. die übrige Holzmasse. Sie zerfällt in Reisig, d. h. oberirdische Holzmasse bis einschließlich 7 cm
Durchmesser aufwärts, und Stockholz, d. h. die unterirdische Holzmasse und der bei der Fällung daran bleibende
Teil des Schafts (Stockes).
3) Rinde, sofern dieselbe besonders aufgearbeitet wird. Nach der Verwendungsart werden gesondert: Nutzholz und Brennholz (vgl.
Holz, S. 675 f.);
nach der Aufarbeitungsart unterscheidet man: Schichtholz und Langholz.
Das Schichtholz wird in Schichtmaßen
(Raummaßen) gekürzt, nach bestimmten Dimensionen entweder lose eingelegt, oder eingebunden. Das Einlegen
erfolgt in Raummetern, d. h. Raummaßen von meist 1 m Länge, Breite und Höhe, das Einbinden (bei Reisig und Rinde) in Wellen (Gebunden),
der Regel nach von 1 m Länge und 1 m Umfang (Normalwellen). Die Wellen werden hundertweise (nach Wellenhunderten) berechnet.
Das in Raummetern eingelegte Holz wird entweder gespalten (Spaltholz, Klobenholz), oder bleibt ungespalten (Rundholz).
Das Schichtholz wird nicht stückweise gemessen und kubisch berechnet, sondern die feste Holz-, bez. Rindenmasse (der Festgehalt)
nach Erfahrungssätzen aus den Raummaßen oder aus dem Gewicht (bei Rinden) ermittelt. Langholz ist das nicht in Schichtmaßen
gemeinschaftlich aufgearbeitete, sondern stückweise nach seinen nutzbaren Längen ausgehaltene, nach
Längen und Stücken kubisch berechnete Holz. Nach den Stärkedimensionen endlich werden außer Derbholz und Nichtderbholz (s.
oben) unterschieden beim Langholz: Stämme, d. h. Langhölzer über 14 cm Durchmesser bei 1 m oberhalb des untern Endes, und Stangen,
d. h. Langhölzer bis 14 cm Durchmesser bei 1 m oberhalb des untern Endes;
beim Schichtholz: Scheitholz,
d. h. Schichtholz von über 14 cm Durchmesser am obern Ende der Rundstücke;
Knüppelholz, d. h. Schichtholz von über 7-14
cm Durchmesser am obern Ende, und Reisig, d. h. Schichtholz bis mit 7 cm Durchmesser am obern Ende.
Hiernach ergibt sich folgende
Klassifikation der Holz- und Rindensortimente für die Aufarbeitung im Wald:
I. Nutzholz. A. Langnutzholz.
1) Stämme;
2) Stangen und zwar Derbstangen (7-14 cm über dem untern Ende) und Reisstangen
(bis mit 7 cm 1 m über dem untern Ende). B.
Schichtnutzholz.
1) Nutzscheitholz in Raummetern;
2) Nutzknüppelholz in Raummetern;
3) Nutzreisig in Raummetern oder Wellenhunderten. C. Nutzrinde in Raummetern oder Wellenhunderten.
II. Brennholz.
1) Brennscheitholz in Raummetern;
2) Brennknüppelholz in Raummetern;
3) Brennreisig in Raummetern oder Wellenhunderten;
4) Brennrinde in Raummetern;
5) Stockholz.
Innerhalb dieser Hauptsortimente finden nach den örtlichen Verhältnissen zahlreiche Unterabteilungen statt. Gemeinschaftliche
Rechnungseinheit für alles Holz ist das Kubikmeter feste Holzmasse (Festmeter), zur Reduktion des Schichtholzes
auf Festmeter dienen Erfahrungszahlen. Die letztern sind von dem Verein der forstlichen Versuchsanstalten auf Grund zahlreicher
Untersuchungen ermittelt und im Auftrag des Vereins von Baur (»Untersuchungen über den Festgehalt und das Gewicht des Schichtholzes
und der Rinde etc.«, Augsb. 1879) veröffentlicht.
zuerst von den amerikan. Schustern benutzte Stifte zur Verbindung von Sohle und Oberleder, werden aus Ahornholz
entweder durch Aushobelung rechtwinkelig sich durchkreuzender, spitzwinkeliger Furchen auf der einen Hirnfläche der Holzscheiben
und Spaltung dieser in den Richtungen der Furchen oder dadurch hergestellt, daß man die Scheiben in Streifen
von der Dicke der Stifte spaltet, die Streifen auf der einen Längenkante zuschärft und dann in Stifte spaltet. Nach einem neuen
System wird das noch grüne Holz in flache Scheiben von der Höhe der Stifte zerlegt, worauf man die Scheiben
durch einen vom Rand her dem Umkreis folgenden Schnitt in ein einziges langes Band mit einer scharfen Kante zerschneidet, welches
weiter in Stifte zerteilt wird. Letztere preßt man der Länge nach durch eine kleine, an ihrer Spitze trichterförmig verengerte
Form hindurch.
[* ] Fasermasse, welche in großer Menge in der Papierfabrikation als Ersatz der Hadernfasern
sowie zur Anfertigung von Papiermaché, künstlichem Holz (s. Plastische Massen), neuerdings auch in der Chirurgie Verwendung
findet und auf mechanischem oder chemischem Weg aus verschiedenen Hölzern, namentlich aus der Fichte, Tanne und Espe, gewonnen
wird. Im erstern Fall wird das mit Sägen in Klötze zerschnittene und durch Ausbohren von Ästen und Knorren
befreite Holz auf groben Sandsteinen zu Fasern zerschliffen, weshalb dieser Holzstoff den Namen Holzschliff führt. Im Wesen besteht
ein solcher Schleifapparat aus einem auf einer horizontalen oder vertikalen Welle befestigten Schleifstein von 1300-1400 mm
Durchmesser und 400-450 mm Breite, der sich mit 120-150 Umdrehungen in der Minute dreht, und gegen dessen
Umfläche Holzstücke mit den Fasern quer gegen die Bewegungsrichtung angedrückt werden.
Die am häufigsten vorgekommene Anordnung mit vertikalem Stein auf horizontaler Achse ist eine Erfindung von Keller in Mitweida
^[richtig: Mittweida], die, von Völter in Heidenheim ausgeführt, gewöhnlich mit dem Namen Völter-System belegt
wird. Eine von den zahlreichen Ausführungen dieses Systems zeigt
[* ]
Fig. 1. Der zur Vermeidung des Verschmierens in dem Wassertrog
B umlaufende Schleifstein A ist von einem starken Bogenstück c d umgeben, das zur Aufnahme der Holzstücke fünf viereckige,
radial gestellte Zellen a besitzt, in denen ein Kolben mit einer Zahnstange m das Holz gegen den Stein preßt.
Zu dem Zweck greifen in die Zahnstangen m m1
mehr
Triebräder o ein, welche durch Kettenräder n vermittelst der um n und m1 laufenden Kette k von dem Gewicht g aus umgedreht
werden, indem die Triebräder o durch lösbare Kuppelung an h mit den Rädern n in und außer Eingriff gebracht werden. Die abgeschliffene
Fasermasse wird durch Spritzrohre von dem Stein abgespült und durch den Kanal O zu dem Sortierapparat
geleitet, um hier eine Abscheidung nach der Feinheit der Fasern zu erfahren. Als Sortierapparat dienen 3-4 Cylindersiebe von
zunehmender Feinheit, denen der in vielem Wasser schwimmende Holzschliff von außen zugeführt wird, so daß der feinere Stoff
in das Innere und aus diesem heraus gegen das nächstfolgende strömt etc.;
der grobe, vor dem ersten Sieb liegen bleibende Schliff gelangt dann auf den Raffineur oder Verfeinerer, der aus einem Mahlgang
von zwei Steinen besteht, zwischen denen derselbe verfeinert wird, um dann nochmals den Sieben zuzugehen.
Mit einem solchen Schleifapparat größerer Art kann man in 24 Stunden etwa 800 kg Holzschliff erzeugen,
der, in drei Sorten sortiert, entweder gleich verbraucht, oder für den Versand durch eine Art Papiermaschine entwässert
wird. Zur Gewinnung von Holzstoff auf chemischem Weg werden dünne (1,5-2 mm dicke), quer gegen den Stamm geschnittene Holzscheiben
mit Natronlaugen von 10-12° B. bei hoher, 6-14 Atmosphären betragender Spannung in Kesseln vermittelst
Dampf oder selten auf freiem Feuer 5-6 Stunden gekocht.
Hierdurch lösen sich alle die Holzzelle umgebenden harzigen etc. Teile (die inkrustierende Materie), so daß aus dem Prozeß
reine Cellulose hervorgeht, weshalb die auf chemischem Weg bereitete Holzmasse auch speziell den Namen Holzcellulose
führt. Als Beispiel einer solchen Kochanlage mag die nebengezeichnete
[* ]
Fig. 2 eines sehr bewährten Systems dienen. Ein aus
starkem Eisenblech konstruierter Doppelkessel H von etwa 1,3 m Durchmesser ist in der Weise stehend eingemauert, daß die in
dem Feuerraum F sich entwickelnde Flamme um die Schutzmauer a in den Raum c zwischen Kessel H und Mauer M gelangt
und durch schraubenförmig verlaufende Zungen gezwungen wird, den ganzen Kessel spiralförmig zu umziehen.
Der cylindrische, etwa 4 m lange Kesselteil wird oben durch den Kegelstutzen o mit abnehmbarem Dom zum Einbringen der Holzscheiben,
unten durch den Kegelstutzen mit Ansatz C zum Entleeren und Rohr r zum Ablassen der Lauge abgeschlossen.
Der kleine, horizontale Kessel
e, welcher durch die mit Hähnen versehenen Röhren o und n mit dem Hauptkessel in Verbindung
steht, dient als Laugebehälter, aus dem die Lauge nach Bedürfnis in den Kochkessel fließen kann. Gegenwärtig werden die
Cellulosekocher auch fast ausschließlich mit Dampf und nicht mit freiem Feuer geheizt, wo dann die Kochung
bei einem Druck von 12-14 Atmosphären in 5-6 Stunden beendet ist.
Statt der Natronlauge wird in neuester Zeit zum Zersetzen der Inkrustationen vielfach eine Lösung von schwefligsaurem Kalk oder
schwefligsaurer Magnesia (Calcium- oder Magnesiumsulfit) in schwefliger Säure verwendet u. dadurch der
sogen. Sulfitstoff gewonnen, der in seiner Güte zwischen dem Holzschliff u. der Cellulose steht. Die Kochung muß dabei in
Kesseln stattfinden, die mit Blei gefüttert sind. Nach dem Kochen drückt man die im Kocher befindliche Lauge durch den gespannten
Dampf aus dem Holz heraus (in
[* ]
Fig. 2 nach Öffnen des Hahns r), fängt dann das gekochte, durch C aus dem
Kocher genommene Material in Wagen auf, zerreibt es auf Mahlgängen oder in Holländern und sortiert, trocknet und verpackt dasselbe
wie Holzschliff.