Ignaz,Komponist, geb. 1711 zu
Wien,
[* 6] bildete sich hauptsächlich durch Selbststudium aus, wurde 1745 als
Musikdirektor am Hoftheater zu
Wien angestellt, folgte aber 1750 einem
Ruf als Hofkapellmeister nach
Stuttgart.
[* 7] Diese
Anstellung vertauschte er drei Jahre später mit einer gleichen in
Mannheim,
[* 8] wo er starb. Häufige
Reisen nach
Italien,
[* 9] die er sowohl von
Stuttgart als auch von
Mannheim aus unternahm, machten ihn mit den dortigen Opernverhältnissen
gründlich vertraut, und er widmete sich demgemäß vorwiegend der dramatischen
Musik.
Von seinen
Opern, deren er neun italienische und eine deutsche hinterlassen, hatte namentlich sein 1759 für
Mailand
[* 10] geschriebener
»Alessandro nell'
Indie« dort wie auch auf verschiedenen
BühnenDeutschlands
[* 11] glänzenden Erfolg. Nicht weniger geschätzt waren
von den Kennern (unter andern auch von dem jugendlichen
Mozart) seine Kirchenkompositionen, bestehend
in 26 vierstimmigen
Messen mit
Orchester, 37
Motetten etc., sowie seine zahlreichen
Arbeiten für
Orchester- und
Kammermusik.
im weitern
Sinn derjenige
Zweig der
Baukunst,
[* 12] bei welchem im
Gegensatz zum Steinbau die konstruktiven Teile
aus
Holz
[* 13] hergestellt werden; im engern
Sinn die
Kunst, ganze Gebäude aus
Holz aufzuführen. Jener führte
zum
Fachwerks- oder Riegelbau, bei welchem die an der
Fassade offen hervortretenden
Balken durch
Ornamente
[* 14] und Schnitzwerk künstlerisch
verziert wurden, dieser zum sogen. Schweizerhaus (s.
Bauernhaus)
[* 15] und
Blockhaus (s. d.). Im
Altertum war die Holzbaukunst mehr bei den
orientalischen Völkern, wo sie besonders bei Dächern und
Decken Verwendung fand, als bei den den Steinbau
bevorzugenden Griechen und
Römern üblich.
Von im
Material begründeten Konstruktionsprinzipien ausgehend, bewahrte der Holzbau auch in der Ornamentik seine stilistischen
Eigentümlichkeiten und nahm erst spät dekorative Renaissanceelemente auf. Die reine Holzbaukunst blüht
noch heute in
Schweden,
Norwegen, Rußland,
Ungarn,
[* 21]
Siebenbürgen,
Kroatien und in der
Schweiz,
[* 22] in welchen
Ländern dieselbe auch
einen nationalen
Charakter behalten hat. Neuerdings hat die eine ausgedehnte Verwendung bei Ausstellungsbauten und provisorischen
Festhallen gefunden.
(Holzschnitzerei), die
Kunst, plastische, d. h. runde und halberhabene, Gegenstände aus
Holz zu fertigen,
wobei verschiedene
Werkzeuge
[* 26]
(Meißel,
[* 27]
Bohrer,
[* 28] Stemmeisen,
Raspeln,
Sägen
[* 29] etc.) benutzt werden. Ursprünglich war jeder Bildhauer
zugleich Holzschnitzer. Die ältesten Kultusbilder der Griechen und andrerVölker waren aus
Holz geschnitzt,
weshalb die Griechen die
Erfindung der Holzbildhauerei auf den mythischen Ahnherrn aller
Künste,
Dädalos,
[* 30] zurückführten. In
Ägypten
[* 31] stand
die Holzbildhauerei zu allen
Zeiten in hoher
Blüte,
[* 32] was zahlreiche Gräberfunde lehren. Da im
Altertum jedoch nur Kultuszwecke u. dgl. die
Verwendung des
Holzes bedingten, datiert der Anfang der Holzbildhauerei in künstlerischem
Sinn erst seit dem christlichen
Mittelalter.
Sie erstreckte sich zunächst auf
Möbel
[* 33] für kirchlichen und weltlichen
Gebrauch, deren
Stil und Ornamentik durch die jeweilig
herrschende
Architektur (byzantinisch, romanisch, gotisch) bestimmt wurde. Am reichsten begann sich die an dem Chorgestühl
der
Kirchen zu entfalten, welches dann in der Renaissanceperiode das
Objekt einer üppigen figürlichen
und ornamentalen
Dekoration wurde. In deutschen und italienischen
Kirchen sowie in den
Museen sind noch zahlreiche
Beispiele
von Chorgestühlen vorhanden, bei welchen sich oft zu der Holzbildhauerei noch
Intarsia oder
Holzmosaik gesellt.
AndreSpezialitäten der Holzbildhauerei waren in dieser Zeit
Truhen, Bilderrahmen,
Kunstschränke sowie Schmuckkästchen und
Möbel jeglicher
Gattung. Auch in der Barockzeit blühte die Holzbildhauerei, bis sie in der Rokokoperiode für Zimmerausschmückungen
allmählich durch die Stuckdekoration verdrängt wurde. Neuerdings hat sie wieder einen Aufschwung genommen, wird aber als
ein
Zweig der Möbeltischlerei kultiviert. Nur in
Italien, wo gegenwärtig
Frullini (s. d.) Ausgezeichnetes leistet, ist die
Holzbildhauerei noch eine besondere
Kunst. S. die Tafel
»Möbel«.
mit
Blauholz (s.
Kampescheholz) ^[= (Campecheholz, Blauholz, Blutholz, Logwood), das von Haematoxylon Campechianum (s. Tafel "Farbe ...] hervorgebrachtes
Blau.
Pentameren, Käfer
[* 42] von unscheinbarer Färbung und meist geringer Größe, mit cylindrischem, gestrecktem Körper, häufig vom
Halsschild bedecktem und in dasselbe zurückziehbarem Kopf, meist elfgliederigen, vor den Augen entspringenden Fühlern und
meist fünfgliederigen Tarsen. Die langgestreckten, cylindrischen, weichhäutigen Larven, deren abwärts gekrümmtes Hinterleibsende
zwei hornige Endspitzen besitzt, leben teils von Pilzen oder toten tierischen Substanzen (in Sammlungen)
oder bohren im lebenden oder toten Holz cylindrische, horizontale Gänge, in denen sie sich zur Verwandlung einen Kokon von Nagespänen
anfertigen, und in denen sich auch die entwickelten Käfer am Tag aufhalten, während sie abends hervorkommen und herumfliegen.
Der Dieb (Kräuterdieb, PtinusfurL.), 3 mm lang, rostgelb oder pechbraun, mit tiefen Punktstreifen auf
den Flügeldecken, das Weibchen mit weißen Haarflecken vorn und hinten, lebt häufig im Fachwerk
[* 43] alter Häuser; seine grauweiße,
behaarte, 4 mm lange Larve mit augenlosem, braunem Kopf, sehr kurzen Fühlern und sechs Beinen richtet in Herbarien und InsektensammlungenSchaden an, umspinnt sich im August mit Nagespänen, verpuppt sich und liefert 14 Tage darauf den Käfer.
Hierher gehört auch die GattungKlopfkäfer (AnobiumFab.). Der Eichenwerftkäfer (LymexylonnavaleL.), 13 mm lang, glänzend
rostrot, mit schwarzem Kopf, gelbbraunen, schwärzlich gerandeten Flügeldecken (das Männchen fast ganz schwarz), schwärmt
bei Sonnenuntergang um alte Eichen und zerstört Eichenholz, besonders auf Schiffswerften.