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Holz, fossiles - Holza
Seite 8.677.
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Holz, fossiles # (versteinertes Holz, Holzstein, auch Endogenites, wenn es von Monokotyledonen, Exogenites, wenn / 540
Holz, künstliches # s. Plastische Massen. / 5
Holzalkohol s. v. w. Methylalkohol. / 3
Holzappel # Stadt im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Unterlahnkreis, hat ein Schloß, Eisen- und Silbererzgr / 52
Holzappel _2 # (Holzapfel), Peter Melander, Graf von, General im Dreißigjährigen Kriege, geb. 1585 zu Niederhadam / 265
Fortsetzung:
Holz , # [Litteratur.]
mehr
Bouquet de la Grye, Les bois indigènes et étrangers (Par. 1875);
Th .
Hartig ,
Anatomie und
Physiologie der Holzpflanzen (Berl.
1878);
R.
Hartig , Die Zersetzungserscheinungen des Holzes der Nadelholzbäume und der
Eiche (das. 1878);
Derselbe, Lehrbuch
der Baumkrankheiten (das. 1882);
Derselbe, Das Holz
[* 2 ] der deutschen Nadelwaldbäume (das. 1885);
Sykytka, Das Holz, dessen
Benennungen,
Eigenschaften ,
Krankheiten und Fehler
(Prag
[* 3 ] 1882);
Printz, Die
Bau - und
Nutzhölzer (Weim. 1884);
Möller ,
Rohstoffe
des Tischler- und Drechslergewerbes, Bd. 1 (in der »Allgemeinen
Warenkunde und
Rohstofflehre « ,
Kassel
[* 4 ] 1883);
Exner ,
Mechanische
Technologie des Holzes
(Wien
[* 5 ] 1871, nicht fortgesetzt);
Mayer ,
Chemische Technologie
[* 6 ] des Holzes als Baumaterial (Braunschw. 1872);
Marchet und
Exner , Holzhandel und Holzindustrie der Ostseeländer
(Weim. 1875);
Scheden ,
Rationell praktische Anleitung zur Konservierung des Holzes (2. Aufl., Leipz.
1860);
Buresch,
Darstellung der Verfahrungsarten und
Apparate zum
Imprägnieren von
Hölzern
(Dresd . 1860);
Exner , Das Biegen des
Holzes mit besonderer Rücksichtnahme auf die Thonetsche
Industrie (Weim. 1876).
Devonische Formation
* 7
Devon .
[* 2 ] fossiles (versteinertes
Holz ,
Holzstein , auch
Endogenites , wenn es von
Monokotyledonen ,
Exogenites , wenn es von
Dikotyledonen
stammt), alle holzigen Pflanzenteile, die der
Versteinerung unterlegen haben und in diesem Zustand noch durch ihre Form oder
feinere
Struktur ihre Abkunft erkennen lassen. Versteinertes
Holz im eigentlichen
Sinn findet sich schon im
Devon
[* 7 ] und reicht
bis in die jüngsten
Bildungen . Die
Mineralien ,
[* 8 ] welche als Versteinerungsmittel gedient haben, sind:
Eisenkies ,
[* 9 ] Kalk (dichter und spatiger),
Aragonit ,
[* 10 ]
Spateisenstein ,
Brauneisenstein ,
Kieselsäure
(Chalcedon ,
Opal ), seltener
Flußspat
[* 11 ] u. a.
Am häufigsten und am wohlerhaltensten sind die verkieselten
Hölzer , die sogen. Holzopale und
Halbopale , in denen übrigens
die
Kieselsäure keineswegs ausschließlich als
Opal , sondern auch als derber kryptokristallinischer
Quarz
erscheint.
Koniferen
* 13
Koniferen .
Die versteinerten
Hölzer bewahren oft mit wunderbarer
Treue auch die feinsten
Details der untergegangenen
Formen . Die Pflanzengattungen,
aus denen fossile
Hölzer sich erhalten haben, sind äußerst zahlreich. Besonders reich an fossilem
Holz sind zunächst das
Steinkohlengebirge und das Rotliegende. Die darin befindlichen Reste fossiler
Pflanzen gehören zu den
baumartigen kryptogamischen
Gefäßpflanzen . In der
Steinkohlenformation (s. d.) kommt diese Abteilung in großer Mannigfaltigkeit
vor: Sigillarien mit ihren
Wurzeln
(Stigmaria ), bärlappartige Lepidodendren,
Baumfarne und vielerlei
Equisetaceen
[* 12 ]
(Kalamiten ,
Asterophyllen), ferner in der obern Abteilung des
Kohlengebirges
Koniferen
[* 13 ] und die ersten
Cykadeen .
Den
Charakter der
Flora bestimmen aber hier, wie in dem sich eng anschließenden Rotliegenden, die
Gefäßkryptogamen .
Aus dem Rotliegenden kennt man ebenfalls reiche
Kohlenlager und die Überreste ganzer Waldungen, lange schon den von
Baumfarn
abstammenden
Starstein
(Psaronius ) aus der Gegend von
Chemnitz .
[* 14 ] Bei Radowenz in der
Adersbacher Gegend, am Südrand des
Riesengebirges ,
hat man Koniferenstämme
(Araucarites ) von 0,3 -2 m
Umfang in solcher
Menge im
Sandstein gefunden, daß
Göppert
auf 5 qm nicht weniger als 150
Stämme , überhaupt aber
Tausende zählte.
Ebenso fand
Leichhardt zahlreiche in
Hornstein und
Eisenoxyd umgewandelte Baumstämme im Kohlensandstein von
Neusüdwales . Im
Zechstein , der sich auch dadurch von dem Rotliegenden sondert, erlangen
Koniferen ein gewisses Übergewicht;
mit den
zu diesen gehörenden sogen.
Kornähren
(Ullmannia ) aus dem
Frankenberger
Zechstein in
Hessen
[* 15 ] kommt auch das
Holz einer
Cypresse vor, das man derselben
Gattung zuschreibt. In der
Trias ist vorzüglich der Keuper reich an Kieselhölzern
(Koburger
Holz ), und die Grenzschichten desselben gegen die
Lias (die rätischen
Bildungen ) liefern namentlich in
ihren untern Sandsteinbänken große
Stücke verkieselten
Holzes , das, obwohl die
Blätter der
Mehrzahl nach zu den
Cykadeen und
Farnen gehören, doch meist Koniferenholz ist.
Kreideformation
* 17
Kreideformation .
Ähnlich ist es in der
Lias
(Halberstadt ),
[* 16 ] im braunen
Jura
(Scarborough in
Yorkshire ), obern
Jura (norddeutscher
Dolomit und
Oolith
am Selter und
Ith ). Aus den obern Teilen der
Kreideformation
[* 17 ] stammen sehr schöne und reiche Überreste
einer
Flora , welche bereits denselben
Charakter wie die tertiären
Floren zeigt.
Dikotyledonen mancher Art kommen neben
Koniferen
u. a. in ziemlicher
Fülle vor. In der Tertiärzeit besiegelt sich die Herrschaft der
Dikotyledonen immer mehr; es finden sich
in größter
Fülle
Laubhölzer , teils aus noch gegenwärtig existierenden
Geschlechten
(Quercus , Ulmus,
Betula ,
Salix ,
Laurus ,
Acer ,
Juglans ,
Cinnamomum ), teils aus ausgestorbenen.
Überall ist das Braunkohlengebirge reich an versteinertem
Holz , ebenso die vulkanischen
Tuffe ; zu den schönsten gehören
die Opalhölzer
Ungarns , des
Niederrheins und die von
Antigua . Der Weg durch das
Thal
[* 18 ] der Verirrung von
Kairo
[* 19 ] nach
Suez führt durch die auf dem
Boden umhergestreuten verkieselten Reste eines mächtigen
Urwaldes aus zum Teil kolossalen,
dem
Mahagoni ähnlichen
Bäumen (Nicolia aegyptiaca), den »versteinerten
Wald von
Kairo « .
Vgl. die einschlagenden
Schriften
Göpperts .
[* 2 ] künstliches, s.
Plastische Massen . ^[= Mischungen verschiedenartige Substanzen, welche zum Abformen, besonders zur billigen Herstellung ...]
[* 20 ]
s. v. w.
Methylalkohol . ^[= (Methyloxydhydrat, Holzgeist, Holzspiritus) CH4O entsteht bei trockner Destillation ...]
Wiesbaden und Umgebung
* 21
Wiesbaden .
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Wiesbaden ,
[* 21 ] Unterlahnkreis, hat ein
Schloß ,
Eisen - und
Silbererzgruben und (1885) 964 meist evang. Einwohner. Holzappel ist
Hauptort der standesherrlichen, früher (seit 1641) reichsfreien
Grafschaft Holzappel, welche 1867 nach dem
Tode des
Erzherzogs
Stephan
von
Österreich
[* 22 ] auf den
Herzog
Georg
Ludwig von
Oldenburg
[* 23 ] übergegangen ist (s.
Schaumburg 2).
(Holzapfel ),
Peter
Melander ,
Graf von,
General im Dreißigjährigen
Kriege , geb. 1585 zu
Niederhadamar im Nassauischen als Sohn armer Bauersleute, ward von seinem Oheim
Hans Eppelmann
(Melander ),
Rat beim
Prinzen
Moritz
von
Oranien , dessen
Namen er annahm, erzogen, trat zuerst in niederländische, dann venezianische
Dienste ,
[* 24 ] er öffnete seine
kriegerische Laufbahn im
Friauler
Kriege gegen den
Erzherzog
Ferdinand , ward 1620 Oberst im
Solde der Stadt
Basel ,
[* 25 ] stand seit 1625 abermals im
Dienst von
Venedig
[* 26 ] und zeichnete sich im mantuanischen
Krieg aus. 1633 trat er als
Generalleutnant
in hessen-kasselsche
Dienste , führte dem
Prinzen von
Oranien hessische
Truppen zu und focht bis 1640 mit
Glück in
Westfalen .
[* 27 ]
Holzasbest - Holzbohre
* 31
Seite 8.678.
Unerwartet verabschiedet,
weil er , kein
Freund der hessischen Schleppträgerschaft
Frankreichs , in den
Verdacht geraten war,
es insgeheim mit den Kaiserlichen zu halten, und einen heftigen Streit mit der Landgräfin Amalie gehabt hatte, ging er 1641 in
kaiserliche
Dienste über, wurde zum
Reichsgrafen von und zum
Feldmarschall ernannt und trat 1647 nach
Gallas '
Tod an die
Spitze des kaiserlichen
Heers . Er rückte gegen den schwedischen
General
Wrangel nach
Böhmen ,
[* 28 ] suchte
Eger
[* 29 ] zu entsetzen,
welches von jenem belagert ward, ging dann durch
Thüringen nach
Hessen und belagerte
Marburg
[* 30 ]
¶
mehr
Zu Anfang 1648 rückte er nach der Donau und fiel 17. Mai 1648 in der Schlacht von Zusmarshausen gegen die Schweden .
[* 32 ] Er hinterließ
außer der Standesherrschaft Holzappel (s. oben ) nebst den Burgen
[* 33 ] Laurenberg und Schaumburg , welche durch seine Tochter an Nassau , dann
an Anhalt-Bernburg , endlich an Erzherzog Stephan von Österreich und durch diesen an den Herzog Georg von Oldenburg
kam, ein großes Vermögen .
Vgl. Hofmann , Peter Melander , Reichsgraf zu Holzappel (2. Aufl., Leipz. 1885).