1)
HansPeter, dän.
Lyriker und Romanschriftsteller, geb. zu
Kopenhagen,
[* 2] machte sich zuerst durch Beantwortung
einer poetischen Preisaufgabe (1832) zugleich mit
Paludan-Müller bekannt, weckte aber die allgemeine
Aufmerksamkeit erst durch
das schöne Gedicht, das er beim
TodFriedrichs VI. zu dessen Ehrengedächtnis schrieb.
Später hat er sowohl
als Dichter wie als Übersetzer den auf ihn gesetzten
HoffnungenEhre gemacht. Am besten sind ihm
Lied und
Romanze gelungen,
namentlich sein
Cyklus »Den lille Hornbläser«, eine beliebte
Dichtung, welche
Episoden aus dem
Krieg von 1848 bis 1850 behandelt.
Er beherrscht die Form mit ungemeiner Leichtigkeit; auch seine
Prosa in
Roman und
Drama ist ungemein gewählt.
Dagegen fehlt es ihm an der eigentlichen Originalität. Von seinen
Dichtungen sind zu nennen: »Udvalgte Digte« (1873) und
die
Erzählungen in
Versen: »Fra min Ungdom« (»Aus meiner
Jugend«, 2. Aufl. 1874),
von seinen Prosaschriften die »Noveller« (1834) und
die stimmungsvollen »Sizilaniske Skizzer« (1852).
Auch die Reisebilder
»Ude og Hjemme« und die von ihm gegründete
Zeitschrift
»For
Romantik og Historie« (1868 ff.) verdienen Erwähnung. Holst war 1836-61
Lehrer an der Kadettenakademie, redigierte einige Jahre die »Berlingske Tidende«
und wurde 1875
Dramaturg am königlichenTheater.
[* 3]
Stadt im westlichen
Jütland,
AmtRingkjöbing, an der Holstebro-Aa und der
Eisenbahn Lunderskov-Langaa,
mit (1880) 2559 Einw. Unweit von Holstebro liegt Struer, der
Stapelplatz der Stadt.
Schon um 830 kann ganz als christlich gelten. Zum
Schutz des
Landes gegen die Einfälle der
Dänen gründete König
Heinrich I. 934 zwischen
Eider und
Schlei die
MarkSchleswig.
[* 21] Er und sein Nachfolger
Otto I. unterwarfen die
Slawen in
Wagrien, und
letzterer stiftete hier zu
Oldenburg
[* 22] das erste
Bistum in Holstein. Als nach dem
TodOttos II. 983 die
Slawen in plötzlichem
Aufstand
überall von der deutschen Herrschaft und dem christlichen
Glauben abfielen, hatte auch Nordalbingien
alle Greuel ihres
Fanatismus zu erdulden; doch wenige Jahrzehnte später erscheint
Fürst Gotschalk von
Wagrien als eifriger
Förderer des
Christentums.
auch Einwanderer aus den westlichen Teilen Deutschlands
[* 27] hier ansiedelte und der germanisch-christlichen Kultur in dem von ihm
erbauten Lübeck
[* 28] einen festen Mittelpunkt schuf. Die Lehnsabhängigkeit von Sachsen verwickelte Holstein in die Wirren, welche 1180 zum
SturzHeinrichs des Löwen führten; doch Adolf III. (seit 1164) stellte sich auf die Seite KaiserFriedrichs
I. und trug, als der kühne Welfe auf die Dauer nicht in Holstein festen Fuß zu fassen vermochte, bei der Verteilung der welfischen
LehenDithmarschen als Frucht seiner Reichstreue davon.
Die Lehnsverbindung mit Sachsen blieb auch in der Folge rechtlich bestehen, erwies sich aber bei der geringern Machtfülle
der folgenden Herzöge von Sachsen als bedeutungslos. Bei ihnen fand Holstein während der staufisch-welfischen Kämpfe um den deutschen
Thron
[* 29] keine Unterstützung und mußte der dänischen Macht erliegen, welche sich unter der RegierungWaldemars I. (1157-82)
und Knuts (1182-1202) zu erstaunlicher Höhe erhoben hatte. So sah sich Adolf III. 1200 zur Abtretung Dithmarschens
an Dänemark
[* 30] genötigt und mußte nach der Niederlage bei Stellau (1201) auf die ganze Grafschaft verzichten (1203), nur um
Befreiung aus der Gefangenschaft zu erlangen. Der dänische Waldemar II. aber ließ sich zu Lübeck als König der Dänen und
Slawen und als Herr von Nordalbingien ausrufen und ernannte den GrafenAlbert von Orlamünde mit unumschränkter
Vollmacht zum Statthalter in und Schleswig. KaiserFriedrich II. trat ihm 1214 das Eroberte förmlich ab und trennte es vom DeutschenReich, und der Papst bestätigte 1217 die Urkunde.
Bereits hatten die Dänen das ganze Land bis auf das Schloß Gottorp in ihrer Gewalt, und auch dieses hätte
erliegen müssen, wenn nicht Gerhard d. Gr., Erichs II. Schwager, 1325 seinem NeffenWaldemar V. zu Hilfe geeilt wäre und die
Dänen aus dem Land getrieben hätte. Nach Christophs Absetzung trugen die Dänen dem siegreichen Grafen von Holstein die Krone an.
Gerhard schlug sie aus, verschaffte sie aber seinem NeffenWaldemar von Schleswig, der ihm dafür dieses
Herzogtum erblich abtrat. So wurde Schleswig mit Holstein vereinigt.
Gerhard, von den dänischen Reichsbaronen während der Jugend des Königs zum Reichsvorsteher und Reichsfeldherrn erwählt, ließ
sich über den Erwerb des Herzogtums Schleswig sowohl vom König Waldemar als von den Reichsständen eine
umfassende Urkunde ausstellen, die sogen. Constitutio Waldemariana, das erste historische Dokument, durch welches ausgesprochen
wird, daß »Schleswig und Dänemark niemals wieder so vereint werden sollen, daß Ein Herr sei über beide«.
Der abgesetzte König sammelte in Deutschland
[* 36] Anhänger, fiel wiederum in Schleswig ein, wurde aber auch diesmal von
Gerhard verjagt. Dieser ließ sich jedoch durch die Zaghaftigkeit seines NeffenWaldemar, durch das Zureden des GrafenJohann
und durch die Ermahnungen des deutschen Kaisers zur Nachgiebigkeit bewegen. Das große Hauptziel seines Strebens, die Selbständigkeit
Schleswig-Holsteins, suchte er dadurch zu erreichen, daß er die Constitutio Waldemariana neu bekräftigen und die
eventuelle Nachfolge in Schleswig sich zusichern ließ (1330). Außerdem wurde Gerhard mit Fünen belehnt, während Johann schon
vorher Fehmarn und als PfandLaaland, Schonen und den größten Teil von Seeland erhalten hatte. Dafür gab GerhardSchleswig seinem
NeffenWaldemar zurück, der seinerseits auf die königliche Würde verzichtete. Als aber Christoph II. ohne
irgend eine Veranlassung verwüstend in Schleswig einfiel, wurde er von
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