Das solchergestalt konsolidierte
Bild der Hölle, welches den germanischen Völkern die
Erinnerung an die Wasserhölle der
Edda
verwischte, haben am Anfang des 14. Jahrh.Giotto malerisch und
Dante poetisch gezeichnet. In diese Hölle ließ
die Kirchenlehre die bei dem
JüngstenGericht Verdammten zur unaufhörlichen körperlichen und geistigen
Pein verstoßen werden,
und
vor der den Höllenstrafen beigelegten
Ewigkeit (s. d.) verschwand nicht bloß die Paulinische Voraussetzung einer
definitiven Vernichtung der
Bösen, sondern auch die
Vorstellung von derApokatastase (s. d.).
Vgl.
Delepierre,
»L'enfer, essai philosophique et historique« (Lond.
1877).
Der Anbau
desselben hat sich in neuerer Zeit sehr erweitert, so daß eine gute
Ernte
[* 8] der Holledau etwa 12,500 Doppelzentner
erträgt, während vor 50
Jahren etwa 50 erzeugt wurden.
Christi. Da die
AuferstehungChristi, mit welcher der Anfang seines himmlischen Daseins verbunden gedacht
wird, erst 40
Stunden nach seinem Hinscheiden am
Kreuz
[* 11] statthatte, beschäftigte man sich früh schon
(Eph. 4, 9;.
1. Petr.
3, 19). mit der
Frage, wo seine
Seele gewesen sei, während der Leib im
Grab war. Die nachher stehend gewordene
und auch in das
Glaubensbekenntnis übergegangene Antwort lautete dahin, daß
Christus in das Schattenreich, ja in die
Hölle
herabgestiegen sei und über den
Teufel triumphiert, bez. seine Gefangenen erlöst habe. Übrigens ist diese
Vorstellung immer widerspruchsvoll geblieben und von der reformierten
Kirche eigentlich abgelehnt worden; s.Christologie.
- Die bildende
Kunst hat dieses
Dogma nur selten, gewöhnlich nur in cyklischen
Darstellungen
(Miniaturen,
Holzschnitten,
Reliefs,
Fresken), behandelt. Aus neuerer Zeit ist nur das Gemälde:
Christus in der Vorhölle von
Cornelius (Raczynskische Sammlung
in der
Berliner
[* 12] Nationalgalerie) hervorzuheben.
(FuriainfernalisL.), ein sagenhaftes wurmähnlichesTier, welches in den Sumpfgegenden
Nordschwedens und
LivlandsMenschen und
Tiere stechen und eine Geschwulst hervorrufen soll, die, wenn nicht sofortige
Hilfe erfolgt,
den
Tod herbeiführt. Offenbar handelt es sich hier um
Fälle
von
Blutvergiftung, wie sie auch sonst wohl in
Europa
[* 13] vorkommen.
Man hat dieselbe mit
Milzbrand in
Verbindung gebracht und nimmt an, daß derselbe durch den
Stich einer
Fliegeübertragen wird.
Vorrichtungen, welche in ihrem Äußern gewöhnlichen Gebrauchsgegenständen gleichen, aber mit
Sprengstoffen gefüllt sind, die durch mechanische Vorrichtungen, namentlich durch Uhrwerke, zu bestimmter Zeit zur
Explosion
gebracht werden. Da ihr unverdächtiges Äußere niemand an Vorsicht denken läßt, hat die heimtückische Art
ihrer Wirkungsweise zu ihrem
Namen geführt. In frühern
Zeiten waren Höllenmaschinen namentlich zur
See oder auf
Flüssen gebräuchlich und
bestanden in
Schiffen, die, mit
Spreng- und Brandstoffen,
Bomben,
Steinen etc. gefüllt, der ankommenden feindlichen
Flotte zugetrieben
oder dem Wasserstrom übergeben wurden, um feindliche
Schiffe,
[* 17]
Brücken,
[* 18] Sperren etc. durch ihreExplosion
zu zerstören.
Eine Höllenmaschine dieser Art wurde von
Gianibelli im April 1585 zur Sprengung der vom
Herzog von
Parma
[* 19] erbauten Scheldesperre
angewendet (vgl.
Schillers »Geschichte des
Abfalls der
Niederlande«).
[* 20] Die Höllenmaschine vonThomas, welche in
Bremerhaven
beim Verladen in das
Schiff,
[* 21] das sie auf hoher
See zerstören sollte, früher, als beabsichtigt war, explodierte
und über 100
Menschen tötete, bestand aus einem
Faß,
[* 22] in dessen einer Abteilung sich ein unhörbar gehendes Uhrwerk von acht
Tagen Gangzeit befand, welches bei seinem
Ablauf
[* 23] durch den
Schlag einer
Feder ein
Zündhütchen entzünden sollte, um eine bedeutende
QuantitätDynamit
(Nitroglycerin) in der andern Abteilung des
Fasses zur
Explosion zu bringen. In neuerer
Zeit, namentlich durch den amerikanischen
Krieg, sind dergleichen Zerstörungsmittel technisch sehr vervollkommt und insbesondere
als
Torpedos
[* 24] zu einem der wirkungsvollsten Streitmittel des
Seekriegs herangebildet worden. S.
Torpedo.
Thal der obern
Dreisam im südlichen Teil des
Schwarzwaldes, 9 km lang, mit mehreren Wirtshäusern, von
denen das Sternenwirtshaus neuerdings als Luftkurort viel besucht wird, und einigen Eisenwerken.
Die engste
Stelle ist der 1 km
lange Höllenpaß mit der schroffen Felsennadel des
Hirschsprunges.
Stadt in
Mähren,
[* 25] an der
EisenbahnHullein-Bistritz, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
hat ein großes
Schloß nebst
Park,
Tuch- und Leinweberei, Spodiumerzeugung, Möbelfabrikation,
Handel mit landwirtschaftlichen
Produkten und (1880) 5191 Einw.