verderbt aus »Hauländereien«, s.
Hauländer Wirtschaften. ^[= (Hauländereien, fälschlich Holländereien), Güter in der Provinz Posen, welche früher, als ...]
ursprünglich die
Arbeiter, welche aus einigen Gegenden des alten
FürstentumsOsnabrück
[* 9] und des südlichen
Oldenburg
[* 10] seit alter Zeit alljährlich beim Beginn des
Frühlings nach
Holland ziehen, um daselbst als Mäher,
Torfstecher oder Ziegelbereiter im
Sommer lohnende Beschäftigung zu finden.
[* 14]Flüssigkeit (holländisches
Öl), das von den holländischen Chemikern Deimann, Troostwyk,
Bondt und Lauwerenburgh 1795 entdeckte
Produkt der Einwirkung von
Chlor auf
Äthylen, das Äthylenchlorid C2H4Cl2 (s.
Äthylen).
Wenceslaus Hollar von Prachna, Kupferstecher und Radierer, geb. zu
Prag,
[* 17] zog, durch die Kriegsnot gezwungen,
frühzeitig in die
Fremde und bildete sich bei
MatthäusMerian in
Frankfurt
[* 18] a. M. im
Radieren aus. In
Köln,
[* 19] wo er sich für längere
Zeit niederließ, machte Hollar 1636 die Bekanntschaft des kunstsinnigen englischen
Grafen von
Arundel, begleitete
ihn über
Prag nach
Wien
[* 20] und von da 1637 nach
England. Hier stach er zunächst eine
Ansicht von
Greenwich und das
Porträt des
Grafen und führte dann eine
Reihe von Kupferstichen nach Gemälden aus des
GrafenGalerie, 1640 allein 26
Platten, aus; doch
befreite ihn erst 1640 die
Anstellung als Zeichenlehrer des
Prinzen von
Wales aus seinen bedrängten Verhältnissen. Er gab
jetzt eine Sammlung von Trachtenbildern unter dem
Titel: »Ornamentus muliebris anglicanus« (28
Blätter) und 1642-44 die
Kostüme
[* 21] der
Frauen im übrigen
Europa
[* 22] heraus.
Durch den
Ausbruch der bürgerlichen
Unruhen und seine Beteiligung an den Bestrebungen der
Royalisten 1645 war
er genötigt, sich zu seinem Beschützer, dem
GrafenArundel, der schon früher geflohen war, nach
Antwerpen
[* 23] zu begeben. Hier
geriet er wieder in großen Mangel, nachdem der
Graf während einer
Reise in
Italien
[* 24] zu
Venedig
[* 25] gestorben war. Hollar kehrte daher 1652 nach
England zurück und arbeitete für
Buch- und Kunsthändler, bis er nach
Karls II. Rückkehr nach
England
Zeichner des
Königs wurde. Im Auftrag des
Hofs unternahm er 1669 eine mühe- und gefahrvolle
Reise nach
Afrika,
[* 26] um die
Festung
[* 27] Tanger und deren Umgebungen aufzunehmen, und 1673 eine zweite
Reise nach Nordengland, wo er die
StädteLincoln,
Newark,
Southwell und
York zeichnete. Er starb in
Armut in
London.
[* 28]
Seine
Stiche (nahe an 3000) sind in eigentümlicher
Manier gehalten und zumeist mit der
Radiernadel ausgeführt. Seine hervorragendsten
Blätter sind: Adam und
Eva, von der verbotenen
Frucht essend, nach
Holbein;
[* 29]
David, luther.
Dogmatiker, geb. 1648 zu Wulkow bei
Stargard
[* 33] in
Pommern,
[* 34] gest. 1713 als
Propst und
Pastor in
Jakobshagen,
hauptsächlich bekannt durch sein
»Examen theologicum acroamaticum universam theologiam thetico-polemicam complectens« (Leipz.
1707, 8. Aufl. 1763), in welchem er sich als von rechtgläubiger, aber doch so
milder
Gesinnung erweist, daß er nicht einmal ausdrücklich gegen den
Pietismus polemisiert. -
Sein gleichnamiger Sohn, gestorben
als
Prediger zu
Günthersberg in Hinterpommern, schrieb mehrere teilweise noch jetzt aufgelegte Erbauungsschriften
(»Evangelische
Gnadenordnung«, »Pilgerstraße nach
Zion« u. a.).
Das solchergestalt konsolidierte Bild der Hölle, welches den germanischen Völkern die Erinnerung an die Wasserhölle der Edda
verwischte, haben am Anfang des 14. Jahrh. Giotto malerisch und Dante poetisch gezeichnet. In diese Hölle ließ
die Kirchenlehre die bei dem JüngstenGericht Verdammten zur unaufhörlichen körperlichen und geistigen Pein verstoßen werden,
und vor der den Höllenstrafen beigelegten Ewigkeit (s. d.) verschwand nicht bloß die Paulinische Voraussetzung einer
definitiven Vernichtung der Bösen, sondern auch die Vorstellung von der Apokatastase (s. d.).
Vgl. Delepierre,
»L'enfer, essai philosophique et historique« (Lond.
1877).