AlsFrüchte seiner während eines mehrjährigen Aufenthalts daselbst gemachten
Studien erschienen die
trefflichen
Biographien von Guillem
de Castro und
Lope deVega (Lond. 1805; 2. Aufl. 1817, 2 Bde.)
und die Übersetzung dreier spanischer
Komödien (das. 1807). Nach
England zurückgekehrt, nahm er 1805 seinen Sitz im
Oberhaus
wieder ein und trug, abermals einer der
Führer der
Opposition, darauf an, den
MinisterMelville in Anklagezustand
zu versetzen. Nach
PittsTod (1806) trat er als Geheimsiegelbewahrer in das von
Grenville und
Fox,
Hollands Oheim, gebildete
Ministerium
das sich aber bald nach
Fox'
Tod wieder auflöste. 1808 sprach er für die
Emanzipation der Katholiken, betrieb
die Unterstützung des spanischen Freiheitskampfes und verfocht auch sonst, namentlich in der Sklavereifrage, die
Grundsätze
der liberalen
Partei.
In denJahren 1814 und 1815 bereiste
er denKontinent und hatte im
Februar 1815 in
Neapel
[* 10] eine Unterredung mit
Murat, über welche
er in »A letter
to a Neapolitan nobleman« berichtete.
In denJahren 1816-18 befürwortete Holland im
Parlament
wiederholentlich die
Beschwerden, welche die
Freunde des
KaisersNapoleon über dessen Behandlung auf St.
Helena erhoben. 1828 unterstützte
er die
Emanzipation der Katholiken und trat im
November 1830 unter
Grey als
Kanzler des Herzogtums
Lancaster in das
Kabinett; in
gleicher
Eigenschaft war er auch Mitglied des
MinisteriumsMelbourne.
[* 11] Mit
Clarendon vertrat er im Kabinettsrat
in der orientalischen
Frage das freundschaftliche
Verhältnis zu
Frankreich.
SeinHaus war ein Sammelplatz von Künstlern und
Gelehrten. Er starb in
London.
[* 12] Er schrieb eine
Biographie seines Oheims
Fox, die er mit dessen Werk »History
of the early part of the reign of
KingJames II.« (Lond. 1808) veröffentlichte; auch gab er die »Memoirs
of Waldegrave« (1822, 2 Bde.) heraus. Über seine parlamentarische
Thätigkeit vgl. »Opinions of
Lord Holland in the
house ofLords« (1841). -
Sein Sohn
HenryEdwardFox,
Lord Holland, geb.
war seit 1838 englischer Gesandter am
DeutschenBunde, dann bis 1846 in
Toscana und später in Holland. Er gab Reiseerinnerungen
seines
Vaters
(»Foreign reminiscences«, 1850) und dessen »Memoirs of the Whig party
during my time« (1852-54, 2 Bde.) heraus und starb kinderlos in
Neapel. Nach seinem
Tod erschienen von ihm: »Recollections of past life« (1871)
und »Fragmentary papers on science and other subjects« (1875).
Beiträge zur Geschichte der
Familie Holland gab die Fürstin
MarieLiechtenstein
[* 13] in »Holland-house« (Lond. 1872, 2 Bde.).
2) JosuahGilbert, amerikan. Schriftsteller, geb. zu Belchertown
in
Massachusetts, studierte
Medizin und praktizierte einige Jahre als
Arzt zu Springsfield ^[richtig:
Springfield],
um sich dann ganz seiner schon früher bethätigten
Neigung zu litterarischer Beschäftigung zu überlassen. Er trat in die
Redaktion des
»Springfield Republican« ein und veröffentlichte als seine ersten Werke die »History
of Western
Massachusetts« (1855, 2 Bde.) und den
Roman »The
Bay Path« (1857). Zugleich begann er im »Republican« eine
Reihe von
Briefen und
Essays unter dem
Pseudonym Timothy
Titcomb
zu veröffentlichen, die sich einen weiten Leserkreis erwarben.
Die erste
Serie derselben erschien unter dem
Titel: »Timothy
Titcomb's letters to the young« (1858);
endlich »Every day topics« (1876),
eine Sammlung kleiner
Artikel über Ereignisse im öffentlichen
Leben, ausgezeichnet durch gesunde
Moral, gute Belehrung und
einfachen
Stil.
Von einer 1869 unternommenen
Reise nach
Europa
[* 15] zurückgekehrt, übernahm er 1870 die Herausgabe von Scribners
»Monthly
Magazine«. Holland starb Seine Gedichte erschienen vollständig 1873, eine neue
Ausgabe seiner
»Complete works« in 14
Bänden
(New York 1885).