mehr
ist Hauptort. Als Parlaments-Wahlbezirk, der indes auch die außerhalb des eigentlichen Holderneß liegende Stadt Beverley einschließt, hat die Landschaft (1881) 41,481 Einw.
Holdheim - Holland
ist Hauptort. Als Parlaments-Wahlbezirk, der indes auch die außerhalb des eigentlichen Holderneß liegende Stadt Beverley einschließt, hat die Landschaft (1881) 41,481 Einw.
Samuel, jüd. Gelehrter, geb. 1806, war Rabbiner zu Frankfurt [* 2] a. O., dann Oberrabbiner von Mecklenburg-Schwerin, wurde 1847 Prediger bei der 1845 gegründeten Reformgenossenschaft zu Berlin, [* 3] als deren entschiedenster Vertreter er bis zu seinem Tod wirkte. Er starb Neben mehreren Bänden Predigten und kleinern Aufsätzen veröffentlichte er: »Über die Autonomie der Rabbinen« (Schwer. 1843);
»Geschichte der Entstehung und Entwickelung der jüdischen Reformgemeinde in Berlin« (Berl. 1857).
Nach seinem Tod erschien noch eine hebräische Schrift über Ehegesetze (»Mamar haïschut«, Berl. 1861).
s. Holledau. ^[= (Hallertau), eine Landschaft in Bayern, zwischen den Flüssen Amper, Ilm, Donau und Abens und ...]
die Pistolentaschen an beiden Seiten des Sattels. ^[= # die zum sichern Sitz des Reiters auf dem Rücken des Pferdes befestigte Vorrichtung, welche ...]
(San Isidro de Holguin), Binnenstadt im O. der Insel Cuba, mit 5200 Einw., durch eine Eisenbahn mit dem Hafen Yarey de Jibara (s. d.) verbunden.
(spr. -litsch), Markt im ungar. Komitat Neutra, links an der March, mit kaiserlichem Schloß und (1881) 5299 Einw. Im Schloß wurde der Preßburger Friede durch Österreich [* 4] bestätigt.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Pardubitz, mit Bezirksgericht, Zuckerraffinerie, Schuhwarenfabrikation, Handel mit Vieh, Eiern und Schinken und (1880) 4995 Einw.
Geschichtskarten von D
* 5
Deutschland.Heinrich, Graf, kaiserlicher Feldmarschall, geb. 1599 auf Fünen, trat in dänische Kriegsdienste und kämpfte als Oberst 1626-27 im niedersächsischen Krieg in Deutschland [* 5] gegen die Kaiserlichen, die ihn im Juli bei Bernstein [* 6] gefangennahmen. 1628 losgekauft, half er Stralsund [* 7] verteidigen und ging 1630 nach dem Lübecker Frieden in kaiserliche Dienste [* 8] über. Er erhielt den Befehl über mehrere Regimenter Fußvolk, mit denen er tapfer kämpfte, 1631 an der Erstürmung Magdeburgs teilnahm und Böhmen [* 9] gegen die Sachsen [* 10] verteidigte. 1632 zum Generalwachtmeister befördert, errichtete er ein Kürassierregiment, die »Holkschen Reiter«, und genoß die besondere Gunst Wallensteins, der ihn im August zum Feldmarschallleutnant ernannte und ihn mit einem Plünderungszug nach Sachsen beauftragte.
An der Spitze eines Korps leichter Reiterei führte Holk den Befehl aus, wobei seine Truppen arg sengten und brannten und furchtbare Grausamkeiten verübten; Holk konnte es nicht hindern, obwohl er bei seinen eignen Regimentern strenge Mannszucht zu halten wußte. Er war seitdem Wallensteins »Faktotum«. Wegen seiner Tapferkeit bei Lützen, [* 11] wo er verwundet wurde, erhielt er die Feldmarschallswürde und wurde 1633 in den Grafenstand erhoben. Nachdem er im August 1633 noch einen Streifzug nach Sachsen unternommen, starb er zu Troschenreuth im Vogtland an der Pest. Seine Nachkommen blühen noch jetzt in Dänemark [* 12] in drei gräflichen Linien.
Thrombus - Thugut
* 13
Thron.Familienname des Fürstengeschlechts, das den Thron [* 13] des englischen Vasallenstaats Indor in Ostindien [* 14] innehat.
Die Familie ist marathischen Ursprungs, hat zu ihrem Begründer Mulhar-Rao (geb. 1693), einen Landbauer, der als Soldat unter dem Peischwa diente, bald ein bedeutender Heerführer wurde und 1724 mit Indor belehnt ward.
Der gegenwärtige Holkar regiert seit 1852;
er beweist der englischen Krone bei jeder Gelegenheit seine Treue und regiert sein Land nach englischen Vorbildern.
Vgl. Aberich-Mackey, The chiefs of Central India (Kalkutta [* 15] 1879).
(spr. hollkäm), s. Wells next the Sea. ^[= (spr. ssih), Hafenstadt an der Nordküste der engl. Grafschaft Norfolk, mit (1881) 2647 Einw. ...]
Frank, engl. Maler, geb. 1845 zu Kentishtown (London), [* 16] erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von seinem Vater, einem Kupferstecher, bezog mit 15 Jahren die Schule der königlichen Akademie und gewann daselbst 1863 die goldene Medaille und ein zweijähriges Stipendium für die beste historische Komposition: das Opfer Isaaks. Seinem ersten Bild: aus der Kirche vertrieben, folgten 1865 die Farnkrautsammler, 1867 der Rekonvaleszent, 1869 eine ergreifende Familienszene: der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen.
Die Königin gab ihm daraufhin den Auftrag für ein andres: keine Kunde von der See (1871), worin eine Seemannsfrau, in ängstlicher Erwartung nach der See ausschauend, schilderte. Diesem folgten 1872 das Dorfbegräbnis und 1873 ein Ruheplatz in einer Eisenbahnstation, 1874: im Stiche gelassen (Hauptbild), 1876 der Erstgeborne und 1877 der Heimgang. Noch mehr sensationell ist das 1878 entstandene Gemälde: in Newgate verhaftet. In den letzten Jahren hat sich Holl dem Porträtfach zugewendet. Wenn die Wahl seiner Süjets oft etwas Peinliches hat und eine Neigung zum Pathetischen vorherrscht, so zeugt die Ausführung doch von großer Sorgfalt und die Charakteristik von tiefem Naturstudium.
s. Oberhollabrunn. ^[= Marktflecken in Niederösterreich, an der Österreichischen Nordwestbahn, Sitz einer Bezirkshauptman ...]
Niederlande
* 17
Niederlande.im weitern Sinn gewöhnlicher Name für das Königreich der Niederlande, [* 17] im engern Sinne nur der nordwestlichste Teil dieses Landes, der westlich und nördlich von der Nordsee, östlich von dem Zuidersee, Utrecht [* 18] und Gelderland, südlich von Brabant und Zeeland umschlossen wird und gegenwärtig in die zwei Provinzen Nord- und Südholland zerfällt. Das Gebiet derselben entspricht dem Umfang der ehemaligen Grafschaft Holland bis auf einige Bezirke jenseit der Maas und des Hollandsdiep, die zu Nordbrabant geschlagen sind.
Die Provinz Nordholland bildet in ihrem größten Teil eine Halbinsel, die im S. durch eine Landenge mit dem Festland zusammenhängt, und um welche sich im N. die Reihe der Inseln Wieringen, Texel, Vlieland anschließt. Sie umfaßt das alte Westfriesland, das Wasserland und einen Teil des Kennemerlandes, während der östliche, höhere und hügelige, an Utrecht grenzende Teil der Provinz Gooiland genannt wird. Die Provinz wird im N. und W. von der Nordsee, im O. von dem Zuidersee und Utrecht, im S. von Südholland umschlossen und enthält 2769,77 qkm (50,3 QM.). Das Land gehört zu den niedrigsten Teilen des Königreichs und hat einen nassen, zum Teil moorigen, sehr fruchtbaren Boden, der jedoch mehr zur Viehzucht [* 19] als zum Ackerbau benutzt wird, sowie ein feuchtes und veränderliches Klima. [* 20]
Gegen die Nordsee ist es durch hohe Dünen geschützt. An Kommunikationsmitteln besitzt Nordholland in seinen Flüssen (Vecht, Drecht, Amstel, Gein, Gaasp, Sparn, Zaan), dem großen Nordholländischen Kanal, [* 21] dem Kanal von Amsterdam [* 22] nach Ymuiden und einer Menge andrer Wasserstraßen sowie in den Eisenbahnen (s. unten) einen großen Reichtum. Die Bevölkerung [* 23] beläuft sich auf (1886) 773,539 Seelen (279 auf 1 qkm), von denen 67,5 Proz. der reformierten und 27,5 Proz. der römisch-katholischen Kirche angehören. Hauptlandesprodukte sind: Kartoffeln, Roggen, Gerste, [* 24] Weizen etc.;
56,1 Proz. des Flächengehalts kommen auf Wiesland. An Wald (2,3 Proz.) ist Nordholland arm, nur das Gooiland und die Dünenseite haben etwas Eichenwaldung;
Holland (Geschichte)
* 25
Seite 8.655.anderwärts ¶
finden sich Erlen und Ulmen. Von größerer Bedeutung sind die Schilfrohrländer. Sehr gering ist die Obstzucht, um so wichtiger aber die Blumenzucht (bei Haarlem, [* 26] Aalsmeer und Naarden). Viehzucht wird in großem Umfang betrieben, infolgedessen ist auch die Käsebereitung sehr stark (jährlich kommen etwa 6 Mill. kg zu Markte). Bedeutend ist außerdem der Wollhandel, der seine Hauptmärkte auf der Insel Texel hat. Die Fischerei [* 27] in den Binnengewässern hat durch das Austrocknen des Haarlemer Meers sehr gelitten. Die meiste Fabrikindustrie findet man in der Zaangegend (Papier- und Ölfabriken, Graupen- und Holzsägemühlen, Segeltuchfabriken), im Gooiland (Webereien) und in Amsterdam und Haarlem. Außerdem bilden Schiffbau, Seefischerei, Schiffahrt und Handel, in einzelnen Strichen an der Nordsee und dem Zuidersee auch das Einsalzen und Räuchern von Fischen Haupterwerbszweige der Bewohner. Hauptstadt ist Amsterdam.
Rotten Row - Rotterdam
* 29
Rotterdam.Südholland, die bevölkertste und mit Nordholland wohlhabendste Provinz des Königreichs, grenzt nördlich an Nordholland, östlich an Gelderland und Utrecht, südlich an Nordbrabant und Zeeland, östlich an die Nordsee und umfaßt 3021,63 qkm (54,9 QM.). Das Gebiet der Rhein- und Maasmündungen umfassend, besteht es zur Hälfte aus großen, zwischen den Flußarmen liegenden Inseln und ist außerdem mit einer Menge von Seen bedeckt. Der vom Alten Rhein durchflossene Landstrich heißt Rheinland (der Garten [* 28] von Holland), der südwestlich davon liegende Delfland, die Insel südlich von Rotterdam [* 29] Ysselmonde, die kleinere im W. Rozenburg; die südlich von der Maas liegende heißt im W. Voorne, in der Mitte Beyerland, im O. Stryen, die südwestlichste große Overflakkee, im Nordwestteil Goeree.
Das Land bildet, ähnlich wie Nordholland, eine ebene, tief liegende Fläche, hat eine mit Dünen eingefaßte Küste, einen moorartigen Boden, welcher durch Kanäle und Abzugsgräben für die Kultur gewonnen worden ist, große, herrliche Viehtriften und nur etwas mehr Ackerbau als Nordholland. Die namhaftesten Gewässer sind: der Alte Rhein, die Yssel, Leck, Merwede, Maas, Grevelingen, Krammer und das Hollandsdiep (letztere drei auf der Südgrenze). Die Bevölkerung beläuft sich auf (1886) 896,585 Seelen (fast 296 auf 1 qkm), von denen 73,5 Proz. der reformierten und 24,5 Proz. der römisch-katholischen Kirche angehören.
Holywood - Holz
* 31
Holz.Die Provinz erzeugt viel Weizen, Kartoffeln, Gerste, Hafer, [* 30] Flachs u. Hanf; das Wiesland nimmt auch hier mehr als die Hälfte des Areals ein (53,9 Proz., während auf Ackerland 21,9, auf Wald 3,3 Proz. entfallen). Holz [* 31] findet sich im SW. und auf dem Biesbosch. Bedeutend ist auch hier die Blumenzucht sowie die Baum- und Strauchgärtnerei (Boskoop). Im sogen. Westland werden auch ausgezeichnete Küchengewächse sowie berühmte Trauben gezogen, die viel nach England gehen.
Haag
* 37
Haag.Die Viehzucht ist äußerst blühend, und die Käsebereitung liefert besonders um Leiden, [* 32] Gouda und Stolk weitberühmte Ware. Dabei ist auch die Fabrikindustrie in Südholland sehr ausgedehnt. Eine Hauptbeschäftigung bildet an den Ufern der holländischen Yssel und des Alten Rheins die Steinbäckerei, deren ausgezeichnetes Produkt namentlich zu wasserdichten Bauten verwendet wird. Ferner ist Südholland Hauptsitz der Genever- oder Kornbranntweinbereitung (vorzüglich in Schiedam), deren Fabrikat bis nach Ostindien, Amerika [* 33] und Australien [* 34] versendet wird. Das dazu nötige Getreide [* 35] kommt meist aus Rußland und Preußen. [* 36] Weitere Erwerbszweige sind: Tauschlägerei, Ziegel- und Torfbrennerei, Schiffahrt und Schiffbau, Seefischerei und der sowohl nach dem Binnenland als zur See äußerst lebhafte Handel. Hauptstadt ist Haag. [* 37] - Trotz des wasserreichen Terrains durchziehen zahlreiche Eisenbahnen die beiden Provinzen, so die Linien Rotterdam-Haarlem-Amsterdam, Uitgeest-Helder, Uitgeest-Amsterdam der Holländischen Eisenbahn; Utrecht-Gouda-Rotterdam, Gouda-Haag, Woerden-Leiden, Utrecht-Amsterdam und Harmelen-Breukelen der Niederländischen Rheinbahn; Rotterdam-Dordrecht-Moerdijk der Niederländischen Staatsbahn. S. Karte »Niederlande«.
Holland hieß ursprünglich Holtland (Holzland) vom dichten Buschwerk der Inseln an der Maasmündung, und der Name des Landes, welches zu Lothringen, später zum deutschen Herzogtum Niederlothringen gehörte, taucht in der Geschichte zuerst im 10. Jahrh. auf: 922 erhielt ein Graf Dietrich (I.) von Holland die Kirche zu Egmond mit ihren Gütern von Karl dem Einfältigen zum Geschenk, und er und seine Nachfolger brachten die räuberischen Bewohner des Landes zwischen dem Zuidersee und der Scheldemündung unter ihre Botmäßigkeit.
Dordrecht - Dordrechte
* 38
Dordrecht.Hartnäckig und von wechselndem Erfolg waren die Kämpfe der Grafen gegen die Westfriesen im jetzigen Nordholland. Graf Arnulf verlor gegen sie 1004 bei Winkelmade Sieg und Leben. Sein Sohn Dietrich III. (1004-1039) kämpfte ebenfalls unglücklich gegen die Friesen und suchte daher seine Macht im Süden auszubreiten, wo er die Burg Dordrecht [* 38] gründete und einen Schiffszoll erhob; die Scharen des Herzogs von Niederlothringen, die auf die Beschwerde des Bischofs Adalbold von Utrecht die Burg zerstören wollten, erlitten bei Vlaardingen 1018 eine furchtbare Niederlage.
Graf Dietrich IV. kämpfte im Bund mit Herzog Gottfried III. von Lothringen gegen Kaiser Heinrich III., der 1046 Dordrecht einnahm; beim Versuch, es wiederzuerobern, fiel der Graf. Sein Bruder und Nachfolger Florens I. fand im Kampf gegen die Friesen 1061 den Tod. Sein Sohn Dietrich V. folgte ihm unter der Vormundschaft seiner Mutter Gertrud. Mit dieser vermählte sich Robert, Graf von Flandern, und verteidigte seinen Stiefsohn Dietrich V. mit Erfolg gegen den Bischof von Utrecht, der mit Hilfe des Erzbischofs Anno von Köln [* 39] vom Kaiser Heinrich IV. die Belehnung mit Holland erschlichen hatte und an Herzog Gottfried dem Höckerigen von Lothringen einen mächtigen Bundesgenossen fand.
Schließlich aber wurde Robert 1072 bei Leiden von Gottfried besiegt, dem der Bischof nun die Grafschaft abtrat; aber nach seiner Ermordung 1076 bemächtigte sich der inzwischen herangewachsene Dietrich v. wieder seines Erbes. Nach seinem Tod (1091) genoß Holland eines langen Friedens unter der Regierung Florens' Holland (1091-1122) und Dietrichs VI. (1122-57), eines Neffen des Kaisers Lothar, der indes wieder in Krieg mit den Westfriesen geriet, welche seinen eignen Bruder Florens den Schwarzen zu ihrem Anführer erwählt hatten. Er starb nach der Rückkehr von einem Zug nach dem Heiligen Land 1157. Sein Sohn und Nachfolger Florens III. führte einen unglücklichen Krieg mit Flandern, geriet 1168 in Gefangenschaft und sah sich genötigt, alles Land westwärts von der Schelde von Flandern zu Lehen zu nehmen und Walcheren sowie mehrere Scheldeinseln an Flandern abzutreten. Durch seinen Bruder, den Bischof von Utrecht, wurde er auch mit den Westfriesen in unglückliche Kriege verwickelt. Unter ihm begannen die Auswanderungen nach Nordostdeutschland. Endlich unternahm er 1188 einen Zug nach Palästina [* 40] und starb 1190 in Antiochia. ¶