warfen sie sich 1. Dez. auf diesen
Flügel bei
Ampfing, drängten denselben beiseite und wollten nun 2. Dez. den
Marsch auf
München
[* 2] fortsetzen. Als sie hierbei das
Defilee zwischen und Mattenbatt in drei Marschkolonnen durchzogen, wurden sie am
Morgen des 3. Dez. von
Moreau in der
Flanke und im
Rücken angegriffen und, da die kaiserlichen
Feldherren nur mit dem feindlichen
Nachtrab zu thun zu haben glaubten und es versäumten, ihre
Truppen zur rechten Zeit zu konzentrieren, trotz tapfersten
Kampfes
geschlagen und ein großer Teil gefangen genommen. Im ganzen verloren die Kaiserlichen 12,000 Mann und 50
Geschütze,
[* 3] die
bayrischenHilfstruppen 5000 mit 24
Geschützen. Die
Niederlage war so entscheidend, daß das österreichische
Heer in völliger
Auflösung bis über die
Enns zurückgeworfen wurde und der
Kaiser den ungünstigen
Waffenstillstand von
Steier abschließen mußte.
ehedem deutsche
Grafschaft, dann
Fürstentum im fränk.
Kreis,
[* 4] zählte 1802 auf 940 qkm
(17 QM.) 60,000 und 1805 auf 1760 qkm (32 QM.) 108,600 Einw.,
verlor durch die Rheinbundsakte seine Selbständigkeit und steht jetzt zum Teil unter württembergischer, zum Teil unter
bayrischer
Oberhoheit. Das gleichnamige alte Herrengeschlecht in
Franken kommt zuerst auf der
Burg Holloch bei
Uffenheim vor und nannte sich seit dem 12. Jahrh. nach derselben.
Sein Grundbesitz breitete sich frühzeitig über die fränkischen
Thäler der
Kocher,
Jagst,
Tauber und Gotlach aus.
Der erste
Graf war
Heinrich (1192-1209). Seine
SöhneKonrad und
Gottfried, treue Anhänger
KaiserFriedrichs II., stifteten die
Linien Hohenlohe-Brauneck und Hohenlohe-Holloch. Jene teilte sich 1249 in die
Zweige Hohenlohe-Haltenbergstetten und Hohenlohe-Brauneck
und starb 1390 aus.
Gottfried von Hohenlohe, der die Hauptlinie weiterführte, erwarb 1234 die Herrschaft
Langenburg. Seine
Söhne
begründeten 1255 die
LinienHohenlohe-Weikersheim und
Hohenlohe-Uffenheim (Speckfeld).
Letztere erlosch 1412, die erstere spaltete sich 1551 in
zwei
Linien:
Hohenlohe-Neuenstein und Hohenlohe-Waldenburg, die noch gegenwärtig bestehen und 1764, resp. 1744 in
den Reichsfürstenstand erhoben wurden.
Hier sowohl als in Bamberg,
[* 23] wo er geistlicher Rat bei dem Generalvikariat geworden war, beschuldigte man ihn
des Jesuitismus und Obskurantismus, während das Volk ihn verehrte. Den ersten Versuch einer Wunderkur machte er gemeinschaftlich
mit dem BauerMartinMichel an einer Prinzessin von Schwarzenberg, welche infolge einer Rückgratsverschiebung erlahmt war, jedoch
mit Hilfe von Maschinen bereits wieder sitzen und stehen konnte. Als Michel sie »im Namen Jesu und der heiligen
Dreifaltigkeit« zum Gehen aufforderte, leistete sie Folge.
Dieser Erfolg veranlaßte den Prinzen, nun allein als Wunderthäter aufzutreten, und bald strömten ihm Massen Hilfsbedürftiger
zu, von denen er vor allem festen Glauben an die Macht seines Gebets forderte. Unmutig über das Mißlingen vieler Heilungen,
begab sich Hohenlohe 1822 nach Wien und dann nach Ungarn,
[* 24] wo er Domherr zu Großwardein,
[* 25] 1829 Großpropst und 1844 Titularbischof
wurde. Er starb in Vöslau bei Wien. Hohenlohe hat zahlreiche geistliche Schriften veröffentliche
Vgl. Scharold, Lebensgeschichte
Alexanders von Hohenlohe (Würzb. 1824).
»Sphragistisches Album. Mittelalterliche Siegel der gegenwärtig noch blühenden Geschlechter des hohen deutschen Adels«
(Stuttg. u. Frankf. 1859-66, 4 Hefte);
»Mittelalterliche Frauensiegel«;
»Zur Geschichte des Fürstenbergischen Wappens«
(1860);
Seine wichtigste Aufgabe war die Frage der deutschen Einheit. Hohenlohe wollte, wie er 19. Jan. und der Kammer erklärte, weder
den im PragerFrieden vorbehaltenen und von der partikularistischen Partei in Süddeutschland verlangten Südbund noch den deutschen
Einheitsstaat, sondern eine föderative Einigung der süddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bund zu
einem Staatenbund. Er fand bei Durchführung seiner Pläne anfangs weniger Schwierigkeiten bei der Abgeordnetenkammer als bei
den Reichsräten, welche sich lange sträubten, den Zollverein und das Zollparlament ohne das liberum vetoBayerns zu genehmigen.
Endlich fügten sie sich (Oktober 1867), aber bei den Wahlen zum Zollparlament blieb die nationale Partei
in Süddeutschland erheblich in der Minderheit, so daß die Sessionen desselben, bei denen Hohenlohe zum ersten Vizepräsidenten
gewählt wurde, für die Sache der Einigung unfruchtbar blieben. Hohenlohe machte sich nun einträchtiges Zusammengehen mit dem Norddeutschen
Bund zur Richtschnur seiner auswärtigen Politik und erfüllte die durch das Schutz- und Trutzbündnis mit
Preußen von 1866 Bayern
[* 40] auferlegte moralische Pflicht, indem durch das Gesetz vom das bayrische Heer nach dem Vorbild
des preußischen von Grund aus umgestaltet und vermehrt wurde. Als er aber durch ein neues Schulgesetz, welches übrigens am
Widerspruch der Reichsräte scheiterte, die Schule von der Kirche trennen wollte und nach der Berufung des
vatikanischen Konzils durch ein Rundschreiben vom die europäischen Kabinette zu einem gemeinsamen Auftreten gegen
die römischen Pläne¶