times (die Zeitläufe, 1762), eine beißende
Satire auf
Pitt.
Sein lächerliches
Bild: Sigismunda (1757), das der schwach gewordene
Künstler als ein Gegenstück zu einem
Bild von
Correggio betrachtet sehen wollte, zog ihm viele Kränkungen zu. Die fortwährenden
Kämpfe mit seinen zahlreichen Gegnern zerrütteten seine ohnehin schwache
Gesundheit und beschleunigten seinen
Tod. Hogarth starb, nachdem er 30 Jahre lang
Direktor einer auf seine Veranlassung gegründeten
Akademie gewesen war, auf
seinem
Landgut in
Chiswick bei
London.
[* 2]
Merkwürdige Gemälde Hogarths wurden 1819 in einem
Haus zu
London entdeckt, wo sie, am Getäfel eines
Zimmers befindlich, von
Hogarth während seiner Mußestunden in der Zeit der schönsten
Blüte
[* 3] seines
Geistes gefertigt worden waren.
Sie stellen in fünf Abteilungen die Schicksalsgöttin dar, wie sie aus höherer
Region ihre günstigen wie ihre unheilbringenden
Gaben auf die Bewohner der sublunarischen
Welt, worunter namentlich die
Helden der
»Dunciade« sind, herabfallen läßt.
Ein andres, um dieselbe Zeit wieder entdecktes Werk Hogarths ist eine sehr launige und belebte
Darstellung
eines Bacchantenzugs. 1825 entdeckte
man inLondon ein drittes
Bild:
Garrick bei der Probe eines neuen
Stückes, mit den Bildnissen
der
Mrs. Abington,
Popes, Macklins,
Palmers etc. Hogarths Werke bedürfen eines
Kommentars, um in ihren historischen und moralischen
Beziehungen erfaßt werden zu können. Er selbst gab schon
Inschriften und von Hoadley fabrizierte
Mottos,
um jene verständlicher zu machen; doch sind dieses nur moralische Nutzanwendungen.
Noch zu Lebzeiten Hogarths erschienen die
»Lettres de
Mr. *** (Rouquet) à un de ses amis à
Paris,
[* 4] pour lui expliquer les estampes
de M. Hogarth« (Par. 1746). Dann gab J. Trusler eine ähnliche
Arbeit von größerm
Umfang heraus: »Hogarth moralised« (Lond.
1768, mit 76
Kupfern; spätere
Auflagen 1831 u. 1841).
Später erschienen unter anderm teils als
Erklärung, teils als vollständige
Kommentare über Hogarths Werke: Gilpins
»Essay on prints«;
Nichols' »Biographical anecdotes of W. Hogarth« (2.
Aufl. 1782);
»Hogarth illustrated by
John Ireland« (Lond. 1791, 3 Bde.)
und die »Graphic illustrations of Hogarth, from pictures, drawings etc.«
(das. 1794, 4 Bde. mit 60
Kupfern).
Alle diese Kommentatoren übertraf aber
Lichtenberg durch seine witzige »Ausführliche
Erklärung
der Hogarthschen Kupferstiche«
(Götting. 1794). Eine schöne
Ausgabe von Hogarths Werken nach den von
Heath retouchierten Originalplatten erschien unter Nichols' Leitung (Lond. 1820-22); andre
Ausgaben erschienen zu
Leipzig
[* 5] (zuletzt
1886), in verkleinerten
Kopien von
Riepenhausen (neue Ausg.,
Götting. 1853, 75
Blätter), mit der
LichtenbergschenErklärung
von Kottenkamp (3. Aufl., Stuttg. 1873, 87
Blätter), nach Ireland und Nichols (Lond. 1883, 3 Bde.).
2) GijsbertKarl,
Graf van, ausgezeichneter niederländ. Staatsmann,
Bruder des vorigen, geb. zu
Rotterdam, ward im
preußischen Kadettenhaus erzogen, trat 1778 in preußische Militärdienste und machte als
Fähnrich den
bayrischen
Erbfolgekrieg mit. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er 1782 in der
Garde des Erbstatthalters angestellt,
studierte aber später zu
Leiden
[* 17] die
Rechte, stand 1787 während der
Unruhen auf oranischer Seite und ward nach Unterdrückung
derselben
Pensionär (Stadtschreiber) von
Rotterdam, von welchem
Posten er nach der
EroberungHollands durch
die
Franzosen 1795 zurücktrat, um in
Amsterdam
[* 18] ein Kaufmannsgeschäft zu übernehmen.
Durch seinen fehlgeschlagenen
Plan, eine
Kolonie für die Anhänger des
HausesOranien am
Kap der
Guten Hoffnung zu gründen, büßte
er den größten Teil seines
Vermögens ein; dagegen trug er 1813 wesentlich zur
BefreiungHollands vom französischen
Joch bei, indem er, als die Verbündeten siegreich vordrangen, die Anhänger des
Prinzen von
Oranien im
Haag
[* 19] vereinigte. Als
Präsident der
Kommission, welche mit der Entwerfung der neuen Verfassungsurkunde beauftragt war, übte er einen entscheidenden
Einfluß auf die übrigen Kommissionsmitglieder, so daß er der Haupturheber des niederländischenStaatsgrundgesetzes
war.
Darauf erhielt er das
Departement der auswärtigen Angelegenheiten, wurde Vizepräsident des
Staatsrats und 1815
Graf, nahm
aber schon 1816 wegen Kränklichkeit seine Entlassung. Als Mitglied der Zweiten
Kammer der
Generalstaaten, in die er 1815 gewählt
worden war, gehörte er zur
Opposition gegen den
Minister van
Maanen; auf seinenPlatz in der Ersten
Kammer
verzichtete er, weil die
Verhandlungen derselben nicht öffentlich waren. Er starb im
Haag. Hogendorp schrieb: Ȇber den
Handel nach
Indien« (1801, 2 Bde.),
Joseph,
Maler, geb. zu
Wien, trat nach Vollendung seiner Gymnasialstudien in die
Landschaftsschule der
Akademie unter
Professor Mößmer, wo er schon nach kurzer Zeit den Kaiserpreis erhielt. Einen wohlthätigen
Einfluß übten auch auf ihn der Landschaftsmaler
Rebell, der Medailleur J. D.
Böhm und später sein
Schwager Friedr.
Gauermann;
aber seine Hauptlehrmeisterin war die
Natur, die er fast alljährlich in den
GebirgenSteiermarks und
Oberösterreichs,
in
Tirol
[* 22] und Oberitalien
[* 23] studierte. Seine Ölbilder bestechen nicht durch glänzendes
Kolorit, sind aber von sorgfältiger
Zeichnung und feinem
Gefühl in den
Motiven; fast noch wertvoller sind durch diese
Eigenschaften seine Aquarelle
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