(spr. hoddsch-s'n),JohnEvan, engl.
Maler, geb. zu
London,
[* 5] verlebte seine Jugendzeit in Rußland, kehrte
erst 1853 nach
England zurück, wurde
Schüler der
Akademie in
London und stellte schon 1854 sein erstes
Bild aus. Mehrere Jahre lang entlehnte er seine
Stoffe dem Volksleben oder dem historischen
Genre, bis er 1868 eine
Reise durch
fast ganz Nordafrika machte, die ihn bewog, sich von nun an der Schilderung der dortigen
Völker und ihrer
Sitten zu widmen, die er in geistreicher, oft humoristischer
Weise und kräftigem, harmonischem
Kolorit darzustellen weiß.
Dahin gehören: ein arabischer Märchenerzähler, die schwarze
Wache des
Paschas, ein arabischer
Patriarch, die Reorganisation
der
Armee in
Marokko,
[* 6] ein Vogelhändler in
Tunis, eine Barbierstube in
Tunis, die Erwiderung des Salutschusses, die wohlgenährten
Bedienten, der Waffenschmied, der arme Scherenschleifer und ein moderner
Aktäon.
[* 7]
Der große
Park des
Schlosses ward mit Gebäuden,
Tempeln,
Bosketten,
Statuen,
Wasserkünsten etc. geschmückt, größtenteils
Werken der von ihm aus seinen Untergebenen herangebildeten dilettantischen
Künstler; selbst seineSchauspieler,
Tänzerinnen,
Sänger etc. waren fast sämtlich aus Roßwalde hervorgegangen. Seine phantastischen
Schöpfungen erregten großes
Aufsehen, und selbst
Friedrich d. Gr. besuchte ihn 1765 und 1770 in Roßwalde und bezeigte Hoditz sein
Wohlgefallen durch eine
poetische Epistel und ein bedeutendes
Geschenk.
Nachdem Hoditz sein
Vermögen von 5
Millionen verschwendet hatte, lebte er seit 1776 in
Potsdam
[* 12] von einer königlichen
Pension, bis er als der letzte seines
Geschlechts starb. Die
Anlagen in Roßwalde sind seitdem verschwunden. Auf
Friedrichs d. Gr.
Befehl wurde ein Teil der Jägerstraße in
Potsdam, wo Hoditz gewohnt hatte, Hoditzstraße genannt; sein schönes
Palais war Nr. 9. SeineKorrespondenz mit
Friedrich II. ist zum größten Teil in dessen
»Œuvres"
abgedruckt.
(spr. hodmesö-waschar-),Stadt im ungar.
KomitatCsongrád, an der Eisenbahnlinie
Szegedin-Großwardein, mit (1881) 52,424 ungar. Einwohnern, großen
Viehmärkten (die schönsten
Rinder
[* 13] und
Pferde
[* 14] im
Alföld), lebhafter
Industrie, Bezirksgericht und reform. Obergymnasium. Hódmezö-Vásárhely hat
den
Namen vom
Biber (hód), der einst hier sehr verbreitet war.
(Hufnagel), Jooris
(Georg), niederländ. Miniaturmaler, geb. 1545 zu
Antwerpen, anfangs
Schüler von J.
Bol,
bildete sich in
Italien und hielt sich sodann in
Frankreich,
Spanien und endlich lange am
Hof
[* 22] der bayrischen
HerzögeAlbert und
Wilhelm auf, für welche er mehreres arbeitete. Für den
KaiserRudolf II. lieferte er ein Werk, welches in
vier kleinen Quartbänden auf 227 Blättern mehr als 1300
Stücke aus den drei
Reichen der
Natur in
Miniatur enthält, die sich
durch Naturtreue und Farbenreiz auszeichnen.
Noch prachtvoller ist das für den
ErzherzogFerdinand gemalte
»Missale romanum« (in der Hofbibliothek zu
Wien),
womit er acht Jahre lang beschäftigt war. Ein Meisterwerk ist auch die
Miniatur
einer
Ansicht von
Sevilla
[* 23] mit reicher Umrahmung in der königlichen
Bibliothek zu
Brüssel. Auch für
Brauns »Städteansichten«
zeichnete er. Er starb um 1618 in
Wien.
deren Kampf mit ihrem Sohn Wilhelm V. (um 1350) über die Herrschaft in Holland, deren Gegner sich Kabeljaus nannten, indem sie
ihre Feinde, wie der Kabeljau die bleiernen Lockfische, verschlingen wollten. Der Streit der beiden Parteien dauerte auch nach
Margaretens und Wilhelms V. Tod fort, entbrannte von neuem in großer Heftigkeit unter Jakobäa von Bayern
[* 25] 1417-36 und ward erst nach deren Tod von Philipp vonBurgund beigelegt.