Main
Hochstetter - Hochwald
Seite 8.595.
Überblick der Artikel
8 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Hochstetter Ferdinand von, Geograph und Geolog, geb. 30. April 1829 zu Eßlingen in Württemberg, studierte / 336
Hochstift s. Stift. / 3
Hoch- und Deutschmeister Titel des Oberhauptes des Deutschen Ordens (s. d.), nachdem derselbe infolge der Säkularisation / 79
Hoch- und Wohlgeboren Titel der Freiherren bei schriftlicher Anrede. / 9
Hochverrat (Perduellio, Crimen perduellionis), die gegen den innern Bestand eines Staats durch einen Angriff / 28
Hochvogel höchster Berg der Algäuer Alpen, zwischen Iller und Lech, beim Flecken Oberstorf gelegen, / 63
Hochwald, Hochwaldbetrieb # forstliche Betriebsart (s. Betriebsarten): Baum- und Samenwald mit flächenweiser Verteilung / 198
Hochwald # 1) eine aus Porphyr bestehende Gebirgsgruppe innerhalb des niederschlesischen Steinkohlengebirges, / 62
Fortsetzung:
Höchstes Gut , (Summum bonum, Finis bonorum), dasjenige Gut, dem (mit Recht oder Unrecht) unbedingter Wert
mehr
Sittlichkeit
Seligkeit ;
Folge des künstlerischen
Schaffens für den
Künstler Beseligung, des sittlichen
Handelns für den Tugendhaften
Selbstzufriedenheit. Der im griechischen
Altertum berühmte Streit der
Kyrenaiker und
Epikureer , welche die
Tugend in die
Glückseligkeit ,
und der
Cyniker und
Stoiker , welche die
Seligkeit in die
Sittlichkeit setzten, ist, wie schon
Platon , welcher
die
Tugend , und
Aristoteles , welcher die
Eudämonie für das höchste Gut erklärte, gleich wohl erkannt haben, müßig, weil
Glückseligkeit ohne
Tugend keine ist und die
Tugend von selbst
Glückseligkeit herbeiführt. höchstes Gut im ethischen
Sinn ist daher
nach
Kants richtiger Bemerkung weder
Sittlichkeit noch
Glückseligkeit für sich, sondern beider Vereinigung,
Einssein von
Thun und Sichfreuen des
Guten , im weitern, ästhetischen
Sinn aber weder kunstmäßiges
Schaffen noch künstlerisches
Genießen getrennt, sondern die Einigung beider, Einssein von
Schaffen und Sichfreuen des
Schönen .
Essipow - Eßlingen
* 2
Eßlingen .
Ferdinand von, Geograph und Geolog, geb. 30. April 1829 zu
Eßlingen
[* 2 ] in
Württemberg ,
[* 3 ] studierte zu
Maulbronn
und
Tübingen
[* 4 ]
Theologie , namentlich aber
Naturwissenschaft , promovierte 1852 in
Tübingen mit einer kristallographischen
Abhandlung über den
Kalkspat ,
[* 5 ] beteiligte sich an den
Arbeiten der
Geologischen Reichsanstalt in
Wien ,
[* 6 ] führte 1853-54 die geologische
Aufnahme des
Böhmerwaldes , 1855-56 diejenige des
Karlsbader
Gebirges ,
Erzgebirges und der basaltischen
Mittelgebirge
Böhmens aus
und habilitierte sich 1856 als
Privatdozent an der
Universität in
Wien . 1857 schiffte er sich auf der
Novara
ein, verließ aber die Expedition in
Neuseeland und widmete der
Nord - und Südinsel ein eingehendes
Studium . 1860 wurde er
Professor
der
Mineralogie und
Geologie
[* 7 ] am polytechnischen
Institut in
Wien und 1867
Präsident der
Geographischen
Gesellschaft daselbst. Er
bereiste 1863 die
Schweiz
[* 8 ] und
Italien ,
[* 9 ] 1869 die Türkei,
[* 10 ] 1872 Rußland und den
Ural , wurde 1876
Intendant
des naturhistorischen Hofmuseums, 1877
Direktor des Hofmineralienkabinetts und der anthropologisch-ethnographischen Hofsammlung,
die als seine
Schöpfung zu betrachten ist, 1878
Obmann der prähistorischen
Kommission der
Akademie der
Wissenschaften und starb 18. Juli 1884 in
Oberdöbling bei
Wien . Er schrieb: »Karlsbad , seine geognostischen Verhältnisse und seine
Quellen « (Karlsb.
1856);
Ȇber die
Lage der
Karlsbader
Thermen «
(Wien 1856);
Mädchensommer - Madeir
* 11
Madeira .
»Madeira «
[* 11 ] (das. 1861);
»Neuseeland « (Stuttg. 1863; engl. von Sauter,
mit Zusätzen vom Verfasser, das. 1867);
»Topographisch-geologischer
Atlas
[* 12 ] von
Neuseeland « (mit
Petermann , Gotha
[* 13 ] 1863);
»Geologie
von
Neuseeland «
(Wien 1864);
»Paläontologie von
Neuseeland « (das. 1864);
»Geologische
Beobachtungen auf der
Novara-Reise 1857-59« , mit
Daten über St.
Paul , die
Nikobaren etc. (das. 1866);
»Die ausgestorbenen Riesenvögel von
Neuseeland «
(das. 1862);
»Geologie des östlichen Teils der europäischen Türkei« (das. 1870);
Ȇber den
Ural « (Berl. 1873);
»Geologische
Bilder der
Vorwelt und der Jetztwelt«
(Eßling . 1873);
»Die feste
Erdrinde nach ihrer
Zusammensetzung , ihrem
Bau und ihrer
Bildung « (in
Hanns »Allgemeiner
Erdkunde « ,
[* 14 ] 4. Aufl.,
Prag
[* 15 ] 1886);
»Asien ,
[* 16 ] seine Zukunftsbahnen und seine Kohlenschätze«
(Wien 1877);
»Leitfaden der
Mineralogie « (mit Bisching, 5. Aufl., das. 1883).
Hochstetters »Gesammelte Reiseberichte von der
Erdumsegelung der
Fregatte
Novara « gab v.
Haardt
(Wien 1885) heraus.
Vgl.
Heger in den »Mitteilungen der k. k.
geographischen
Gesellschaft in
Wien « (1884, Heft 8, mit
Bibliographie ).
s.
Stift . ^[= (das S.; Mehrzahl: die Stifter), jede mit Vermächtnissen und Rechten ausgestattete, zu kirchlichen ...]
Geschichtskarten von D
* 17
Deutschland .
und
Deutschmeister,
Titel des Oberhauptes des
Deutschen
Ordens (s. d.), nachdem derselbe infolge der
Säkularisation
des preußischen Ordensstaats
auf
Deutschland
[* 17 ] beschränkt war und
Kaiser
Karl V. 1530 die Hochmeisterwürde dem bisherigen
Deutschmeister
übertragen hatte.
Der
Friede von
Preßburg
[* 18 ] 1805 übertrug diese
Würde (später mit dem
Titel eines
»Großmeisters
des
Deutschen
Ordens « ) erblich dem österreichischen Kaiserhaus;
jetziger
Inhaber desselben ist
Erzherzog
Wilhelm (geb. 21. April 1827).
Das österreichische Infanterieregiment Nr. 4 führt seit der Errichtung 1696 unverändert
den
Namen Hoch- und Deutschmeister.
und Wohlgeboren,
Titel der
Freiherren bei schriftlicher Anrede.
(Perduellio ,
Crimen perduellionis), die gegen den innern Bestand eines
Staats durch einen
Angriff auf das Staatsoberhaupt,
auf die
Verfassung oder das Staatsgebiet gerichtete strafbare
Handlung . S.
Majestätsverbrechen .
Höhenschichten der Alp
* 19
Alpen .
höchster
Berg der
Algäuer
Alpen ,
[* 19 ] zwischen
Iller und
Lech , beim
Flecken Oberstorf gelegen, eine
aus
Dolomit bestehende mächtige und schön geformte Felspyramide von 2593 m
Höhe , deren durch ein großes
Kreuz
[* 20 ] bezeichneter
Gipfel eine prachtvolle Aussicht über die
Alpen von den
Hohen Tauern
(Groß-Venediger ) bis zu den
Glarner Alpen
(Tödi ) gewährt.
Der Hochvogel wird gewöhnlich von Hinterstein aus über die Berggündelhütte bestiegen.
Titel
Elemente zu
Hochwald, Hochwaldbetrieb:
1) Einfacher Hochwaldbetrieb. Strenge Flächenverteilung der Altersklassen
2) Hochwald-Überhaltbetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit einem aus dem Vorbestand übergehaltenen
3) Hochwald-Unterbaubetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit Unterbau ohne Lichtungshieb im Stangen-
4) Hochwald-Lichtungsbetrieb. Hochwald mit anfangs geschlossenem
5) Waldfeldbetrieb
6) Baumfeldbetrieb. Hochwald-Kahlschlagbetrieb mit weitreihigem Holzanbau und mit einer der Holzerziehung gleichberechti
7) Pflanzwaldbetrieb. Weitständiger Laubholzhochwald
[8.595] Hochwald 1) eine aus Porphyr bestehende Gebirgsgruppe
Hochwaldbetrieb, forstliche
Betriebsart (s.
Betriebsarten ):
Baum - und Samenwald mit flächenweiser Verteilung
der Altersklassen und daraus hervorgehender Altersgleichheit sowie gleichzeitiger
Abnutzung und
Verjüngung des Hauptbestandes
in jeder Bestandsabteilung, seit Mitte des 18. Jahrh. eingeführt; hat den
Femelbetrieb im 19. Jahrh. fast ganz verdrängt.
Unterarten des Hochwaldbetriebs:
1) Einfacher Hochwaldbetrieb. Strenge Flächenverteilung der Altersklassen, ohne landwirtschaftliche
Nutzung ; zerfällt in Kahlschlagbetrieb
(Verjüngung nach Kahlhieb) und in
Femelschlagbetrieb
(Verjüngung vor dem vollständigen
Abtrieb und unter dem
Schirm des Vorbestandes; s.
Femelschlagbetrieb ).
2) Hochwald-Überhaltbetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit einem aus dem Vorbestand übergehaltenen,
zu gemeinschaftlichem
Abtrieb mit dem Hauptbestand bestimmten Oberstand (Waldechtern, Überhältern, Standbäumen).
3) Hochwald-Unterbaubetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit Unterbau ohne Lichtungshieb im
Stangen - oder
geringen Baumholzalter.
4) Hochwald-Lichtungsbetrieb. Hochwald mit anfangs geschlossenem, gleichalterigem Bestand, später mit gelichtetem
Hauptbestand und bodenschirmendem Unterstand.
5) Waldfeldbetrieb
(Waldfeldbau ). Hochwald mit Kahlschlagbetrieb und einem der Holzerziehung untergeordneten Fruchtbau nach
dem Bestandabtrieb.
6) Baumfeldbetrieb. Hochwald-Kahlschlagbetrieb mit weitreihigem Holzanbau und mit einer der Holzerziehung
gleichberechtigten langjährigen landwirtschaftlichen Benutzung. Begründet durch
Cotta ,
»Verbindung des
Feldbaues mit dem
Waldbau «
(1819 ff.).
7) Pflanzwaldbetrieb. Weitständiger Laubholzhochwald, begründet durch
Pflanzung von starken
Heistern mit dauernder
Weide ,
[* 21 ] mit
Mast - und Streunutzung. Hauptsächlich in den
Wesergebirgen . Beseitigung wird angestrebt.
1) eine aus
Porphyr bestehende Gebirgsgruppe innerhalb des niederschlesischen Steinkohlengebirges,
bei den
Städten
Waldenburg
[* 22 ] und
Gottesberg , steigt bis 877
m an und beherrscht die Gegend weithin. - 2) Gebirgsrücken in der
preuß.
Rheinprovinz ,
[* 23 ] zum
Hunsrück (s. d.) gehörig. - 3) Phonolithkegel im
Lausitzer Bergland, 8 km südwestlich von
Zittau
[* 24 ] aus dem
Quadersandstein sich erhebend, 748 m hoch, mit schöner Aussicht nach
Böhmen .
[* 25 ]
¶