Unter den Einwohnern (1880: 30,990) sind zahlreiche Deutsche.
[* 2]
Unter den Lehranstalten verdienen Hervorhebung die
polytechnische
Schule
(Stevens'
Institution of Technology) und die deutsche Hoboken Academy, ein
Realgymnasium.
S. den Stadtplan von
New York.
Arthur, preuß. Finanzminister, geb. zu Kobierzye
bei
Danzig,
[* 3] studierte die
Rechte, trat dann in den Staatsverwaltungsdienst und war als
Regierungsrat Hilfsarbeiter im
Ministerium
des Innern, als er 1863 zum
Oberbürgermeister von
Breslau
[* 4] gewählt wurde. Hier gelang es ihm, durch sein
liebenswürdiges und zugleich festes, sicheres Benehmen und durch sein bedeutendes Verwaltungstalent sich solche
Anerkennung
zu erwerben, daß er 1872 zum
Oberbürgermeister von
Berlin
[* 5] gewählt wurde.
Zwar spielte Hobrecht keine hervorragende politische
Rolle (als Mitglied des
Herrenhauses 1865-1878 vertrat er gemäßigt liberale
Grundsätze); aber als Oberhaupt der mit schwierigen Aufgaben belasteten, verwickelten
Verwaltung der Hauptstadt
bewährte er seine Fähigkeit, durch geschickte Vermeidung hemmender
Reibungen eine sachgemäße und erfolgreiche Behandlung
der
Geschäfte zu ermöglichen. Am ward
er anStelleCamphausens zum Finanzminister ernannt, um die von
Bismarck geplante
Finanz- und Steuerreform durchführen zu helfen. Als indes diese mehr und mehr eine schutzzöllnerische
Tendenz annahm und
Bismarck mit der liberalen
Partei brach, weil sie ihm auf seinen neuen
Bahnen nicht folgen wollte, reichte
Hobrecht seine Entlassung ein und erhielt sie Als Mitglied des preußischen
Landtags seit 1880 und des
Reichstags seit 1881 trat
er der nationalliberalen
Partei bei. Außer einigen
Novellen schrieb
er den geschichtlichen
Roman
»Fritz Kannacher«
(Berl. 1885, 2 Bde.).
(Heidenäcker), die in tiefen
Furchen und dazwischenliegenden hohen, bis 2,5 m breiten Ackerstreifen
bestehenden
Spuren des
Ackerbaues prähistorischer
Völker, die man auf Bergabhängen und
Ebenen, oft von tausendjährigen Urwäldern oder
am Meeresufer von der
Flut bedeckt, antrifft. Sie sind besonders in
Skandinavien,
England,
Deutschland
[* 7] und
Nordamerika
[* 8] untersucht
worden; überall gibt sich ihre Bedeutung als Ackerfurchen dadurch zu erkennen, daß sie an geneigten
Flächen so angelegt sind, um das überflüssige Regenwasser abzuleiten. In
Schottland nennt man sie
Elfenfurchen, und das
Volk
erklärt ihr Vorkommen an heute nur noch zur Viehweide dienenden
Bergen
[* 9] durch ein päpstliches
Interdikt, welches die
Felder
derEbene getroffen und die Leute gezwungen habe, die
Höhen zu beackern; in Südschweden schreibt man
sie einer längst ausgestorbenen Urbevölkerung zu, den sogen. Hackern, die sich zur
Bodenbearbeitung eines Fichtenstammes
mit zugespitztem Astansatz bedient haben sollen.
Sonst dienten vor
Erfindung des
Pflugs auch Hirschgeweihe, denen alle
Zinken bis auf eine genommen waren,
und Steinhacken zur Lockerung des
Bodens. In
Deutschland erregte das Vorhandensein solcher seit Menschengedenken nicht mehr
beackerten
Felder bereits um 1172 die
Aufmerksamkeit des Geschichtsforschers Helmod. In
Nordamerika findet man Ackerstreifen,
die
ca. 1,25 m breite
Beete zwischen den
Furchen bilden und eine höhere
Stufe des
Ackerbaues in prähistorischen
Zeiten bezeugen, als sie die jetzigen
Indianer mit ihren »Kornhügeln« besaßen. Bei der Beurteilung derartiger
alter Ackerspuren ist indessen Vorsicht nötig, da aus frühern
Kriegen, namentlich aus dem Dreißigjährigen, zahlreiche
Dorfstätten verwüstet lagen und sich zum Teil neu bewaldet haben, was zu
Verwechselungen mit echt prähistorischen Hochäckern
führt.
DidotVater und Sohn, in Vereinigung mit
Motte in
Paris, versuchten lithographische Hochätzungen gleichzeitig
mit Typensatz auf der
Buchdruckpresse zu drucken;
Dembour in
Metz
[* 17] begann 1834 auf
CarrésVerfahren weiter zu bauen und es zu
vervollkommnen, derart, daß er es als eigne
Erfindung in Anspruch nahm;
doch erst Gillot in
Paris brachte 1850 die chemische
Hochätzung, welche er
Panikonographie (s. d.) nannte, auf eine den heutigen Standpunkt der Hochätzkunst vorbereitende
Höhe. Er benutzte zu seinen
Platten ausschließlich
Zink;
doch werden jetzt auch gute Hochätzungen auf
Kupfer und
Stahl erzeugt,
bei deren Herstellung die höchst
¶
mehr
gereinigte und polierte Platte mit einem Deckgrund überzogen wird, in welchen man vermittelst eines Elfenbeingriffels die
Zeichnung einritzt, worauf man die Platte in den galvanoplastischen Apparat bringt und einen Niederschlag gewinnt, welcher die
Linien derZeichnung erhaben wiedergibt; oder man arbeitet direkt, d. h. man zeichnet mit einer chemischen
Fettfarbe mittels Gänsefeder oder Pinsel auf die polierte Platte und ätzt diese dann so lange auf gewöhnliche
Weise, bis die Schrift etc. das für den Druck erforderliche Relief erlangt hat. Schlechthin bezeichnet man jetzt mit Hochätzung
die auf chemischem Weg für die Buchdruckpresse (Hochdruck) erzeugten Platten für Abbildungen u. dgl., wie sie
mittels der Autotypie, Phototypie, Zinkographie hergestellt werden; näheres s. in den betreffenden Artikeln.