venösen
Blutgefäße des
Körpers stürzt der Kranke, wie vom
Blitz getroffen, bewußtlos zusammen.
Ehe jedoch dies schlimmste
Endstadium auftritt, machen sich eine ganze
Reihe von Krankheitserscheinungen bemerkbar, welche bei sorgsamer
Beobachtung,
besonders bei Truppenmärschen, die drohende
Gefahr anzeigen. Zunächst erscheint der Kranke apathisch, teilnahmlos, und der
Schweiß läuft inStrömen über
Stirn und
Brust, allmählich wird der
Gang
[* 2] unsicher, der Kranke taumelt
umher, sieht besonders im
Gesicht
[* 3] gedunsen aus und stürzt demnächst, wenn nicht inzwischen
Hilfe kommt, wie
oben geschildert,
bewußtlos um. Meist treten dann allgemeine
Krämpfe auf, oder es kommt durch die starke Blutstauung zu
Blutungen der
Lunge,
[* 4]Nase
[* 5] etc., und sehr häufig ist der
Tod die schnelle
Folge dieses Zustandes.
Die Entstehung des Hitzschlags wird begünstigt, wenn der
Körper durch
Exzesse irgend welcher Art geschwächt ist, besonders
wenn vorher reichliche
Spirituosen getrunken sind, wenn die
Strapazen sehr groß sind, die
Kleidung, besonders die geschlossene
Uniform, die
Respiration und
Transpiration behindert, und wenn die betreffende
Person nicht reichlich zu
trinken und auch zu essen hat. Naturgemäß ist in der
Armee die
Krankheit am häufigsten bei der
Infanterie, da bei dieser
zu den
Strapazen des
Marsches und dem Tragen der
Ausrüstung noch das Marschieren in geschlossenen
Kolonnen hinzukommt, wobei
besonders in der Tiefe der
Kolonnen der
Staub und die
Ausdünstungen, zumal bei windstillem
Wetter,
[* 6] die
Luft
oft in unerträglicher
Weise verderben.
Die wichtigste Behandlung des Hitzschlags besteht in geeigneter Prophylaxe, d. h. in möglichster
Vermeidung der erwähnten Schädlichkeiten. Deshalb sollen an den heißen
Tagen die
Märsche, resp. ähnliche
Strapazen möglichst
in die kühlern Tagesstunden verlegt werden, der
Soldat muß unterwegs den
Kragen und die obern Rockknöpfe
öffnen und muß in häufigern
Rendezvous Gelegenheit haben, sich zu erholen. Das Wichtigste aber ist eine reichliche Wasserzufuhr
des
Körpers, und hierbei muß daran erinnert werden, daß der weitverbreitete
Glaube an die Schädlichkeit des Trinkens
von kaltem
Wasser bei erhitztem
Körper durchaus unbegründet ist. Im Gegenteil muß der
Körper naturgemäß und notwendig
einen
Ersatz des enormen Wasserverlustes haben, welchen er durch das starke
Schwitzen erleidet; nur muß der erhitzte
Körper
nach dem Wassertrinken wieder in
Bewegung kommen, und das
Wasser darf nicht in zu großen
Quantitäten auf
einmal getrunken werden.
Durchaus schädlich jedoch und in der
Armee streng verboten ist das Trinken von
Spirituosen auf dem
Marsch. Was die direkte
Behandlung des Hitzschlags anbetrifft, so muß in den geschilderten ersten Stadien der
Krankheit der
Soldat schleunigst aus
der marschierenden
Truppe herausgezogen, an einem schattigen, kühlen
Ort mit
Wasser getränkt werden und
durch
Ruhe und Öffnen der
Kleider der
Körper wieder ins
Gleichgewicht
[* 7] gebracht werden. Ist der Kranke aber bereits hingestürzt,
so muß man ihn so schnell wie möglich an einen kühlen
Ort schaffen, alle
Kleider öffnen und entfernen, den ganzen
Körper
in nasse
Tücher schlagen, kalte
Umschläge auf den
Kopf machen und, wenn die
Atmung stockt, die künstliche
Atmung einleiten, auch
Riech- und
Reizmittel andrer Art anwenden. Auch wenn der
Tod nicht eintritt, bleibt noch
Gefahr vorhanden,
daß der Betreffende geisteskrank wird, oder daß die
Krankheit leicht einmal wiederkehrt.
Vgl. Jacubasch,Sonnenstich und
Hitzschlag (Berl. 1879).
(Hjelmarensee),
See inSchweden,
[* 11] inmitten der
LandschaftenSödermanland,
Nerike und
Westmanland, nordöstlich vom
Wettersee, 23 m ü. M., 60 km von W. nach O. lang, an denEnden etwa 4 km, in der Mitte bis 20 km breit, 18 m
tief, umfaßt 511,2 qkm (9,3 QM.)
und empfängt von
SW. die Svartå und Telgeå. Er entsendet zum Mälarsee den Hyndevadsstrom, der in seinem untern
Lauf Eskilstunaå
heißt, und steht durch einen mit neun
Schleusen versehenen, 2 m tiefen, 11 km langen
Kanal
[* 12] mit dem nördlich
von ihm nach O. zum Mälarsee fließenden
Arboga in
Verbindung.
Um den häufig wiederkehrenden
Überschwemmungen der flachen
Umgebung vorzubeugen, hat man neuerdings eine
Senkung des Seespiegels herzustellen begonnen.
LarsJohann, schwedischer polit. Schriftsteller und Journalist, geb. zuUpsala,
[* 13] trat ins Bergwerkskollegium, wurde 1825
Notar und fungierte später teils als
Sekretär,
[* 14] teils als
Richter. Während der
Reichstage
von 1823 und 1828 gab er mit
Crusenstolpe die »Rigsdagstidning« heraus, und 1830 trat er als Verleger
und Hauptredakteur des »Aftonblad« auf, durch welches Oppositionsblatt
die
Presse,
[* 15] was sie bislang nicht gewesen, eine einflußreiche Macht in
Schweden wurde. Auch um die Verbesserung
der Schriftstellerhonorare erwarb sich Hjerta große
Verdienste. Der Einfluß des »Aftonblad« dauerte bis zu Hjertas Rücktritt
von der Redaktion desselben (1852). Hjerta war auch Reichstagsmann, teils als Mitglied des Ritterhauses, teils als
Vertreter des Bürgerstandes, und außerdem Verleger, Schiffsreeder, Fabrikbesitzer, Großhändler und
städtischer
Beamter. Er starb
dän.
Amt, den nördlichsten Teil
Jütlands nebst den
InselnLäsö und Hirtsholmene im
Kattegat und Gjöl im
Limfjord umfassend, 2819 qkm (51,16 QM.) mit (1880)
100,548 Einw. Die gleichnamige Hauptstadt, an der
Eisenbahn Vamdrup-Frederikshavn, hat (1880) 4308 Einw., welche
lebhaften
Handel mittels des Ladeplatzes Lökken sowie nicht geringe
Industrie treiben. Hjörring ist Sitz eines
deutschen
Konsuls.
in die Schranken trat; ferner (deutsch) »JohannesScotus Erigena, oder vom Ursprung einer christlichen Philosophie etc.« (Kopenh.
1823); »Läre om Villiens Frihed« (1825) u. a. sowie (seit 1849) mehrere Schriften in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit
zu gunsten Dänemarks. Weite Verbreitung fand sein Buch »Den danske Børneven« (»Der
dänische Kinderfreund«, 10. Aufl., Kopenh.
1879). Aus seinem Nachlaß erschien noch »Udsigt over nyere dansk Literatur« (Kopenh.
1872).