Sitten und Färbung der Zeit immer treu wiedergibt. Zahlreich eingestreute, zum Teil sehr alte
Romanzen beleben das Ganze.
Der erste, wertvollere Teil des
Buches erschien zuerst
Alcala 1588, dann
Saragossa
[* 2] 1595 (seitdem sehr oft, auch Gotha
[* 3] 1805);
der zweite
Alcala 1604 und öfter; beide zusammen
Madrid
[* 4] 1833 sowie in Rivadeneyras »Biblioteca«
(Bd. 3, das. 1849). Eine französische
Übersetzung lieferte
Sané unter dem
Titel:
»Histoire chevaleresque des Maures en
Espagne« (Par. 1809, 2 Bde.).
Insel an der Westküste
Norwegens,
Amt Süd-Drontheim, umfaßt mit mehreren umliegenden kleinern
Inseln 526 qkm
(9½ QM.) mit etwa 2700 Einw., die Hummerfang und
Viehzucht
[* 10] treiben.
Früher hatte Hittorff zu wiederholten
MalenDeutschland,
[* 16]
England und 1822-24 mit seinemSchülerL.ZanthItalien
[* 17] und
Sizilien
[* 18] bereist.
Letzteres gewährte ihm die reichste
Ausbeute, die er in seiner »Architecture antique de la Sicile« (Par.
1826-30, 3 Bde.; neue Bearbeitung 1866-67) und in der »Architecture
moderne de la Sicile« (das. 1826-30) niederlegte. Seine epochemachende, später noch weiter
bestätigte
Entdeckung, daß die hellenischen Bauten bemalt gewesen seien, legte er in seiner »Architecture
polychrome chez les
Grecs« (Par. 1830) und in
»Restitution du temple d'Empédocle à Sélinunte« (das. 1851) dar. Im J. 1832 wurde
Hittorff zum
Regierungs- und Stadtamtsarchitekten ernannt. Seitdem waren seine wichtigsten Werke: die französische Übersetzung
von »The unedited antiquities of Attica« (Par.
1832) und die
Entwürfe zur Verschönerung des Konkordienplatzes und der
Elysäischen Felder. 1852 ward er mit der Verschönerung
des
Bois de
Boulogne beauftragt. Zu seinen spätern Bauunternehmungen in
Paris gehören: das
Panorama der
Champs Elysées, der
Zirkus der
Kaiserin, der
Zirkus des
Boulevard des
Filles du
Calvaire, das Erziehungshaus an der
Barrière du
Trône und die gotische
Mairie neben der alten
KircheSt.-Germain l'Auxerrois. Seine letzte
Schöpfung von Bedeutung (1861-65)
war der Nordbahnhof, der sowohl an der
Fassade als in der kühn konstruierten
Halle
[* 19] die seltene Fähigkeit des Künstlers zeigt,
große Verhältnisse zu bewältigen. Hittorff starb inParis.
hoher oder relativ hoher
Grad von
Wärme.
[* 22] Gewöhnlich wendet man die Bezeichnung Hitze nur auf
Temperaturen über
100° an, dagegen spricht man auch von Hitze, sobald die
Körpertemperatur bei fieberhaften Zuständen über
37,5° steigt. »Hitze« schreibt man auch dem
Erdboden zu, wenn derselbe
Sand,
Kalk,
Gips
[* 23] oder
Kreide
[* 24] enthält, welche die
Feuchtigkeit schnell anziehen, aber nicht behalten,
den
Dünger schnell auflösen und die
Gewächse zu schnell zur
Reife bringen. Sie erzeugt sich auch bei starker
Mistdüngung
(Mistbeete).
BeimRammen heißt Hitze die von zwei Ruhepausen begrenzte Arbeitszeit, welche nach der Anzahl von
Schlägen,
die in dieser Zeit gemacht wurden, benannt wird, z. B. eine Hitze von 25
Schlägen.
1)
JuliusEduard, kriminalistischer Schriftsteller, geb. zu
Berlin,
[* 26] wurde bei der
Regierung in
Warschau
[* 27] 1799 als
Auskultator, 1804 als
Assessor angestellt und schloß hier mit den Dichtern
Mnioch und
Werner ein
inniges Freundschaftsverhältnis. Nach dem Ende der preußischen Herrschaft in
Warschau (1806) privatisierte er in
Potsdam
[* 28] und
Berlin als Schriftsteller, übersetzte namentlich
Chaptals »Chimie appliquée aux arts« (Berl.
1808, 2 Bde.) und begründete 1808 in
Berlin ein Verlagsgeschäft, mit
dem er später eine Sortimentshandlung
und 1810 ein Lesezimmer für die
Universität verband. Nachdem er 1814 sein
Geschäft verkauft hatte, ward er 1815 Kriminalrat
beim
Kammergericht, 1827
Direktor des Kammergerichtsinquisitoriats. Infolge eines Augenübels nahm er 1835 seine Entlassung.
Er starb Seinen schriftstellerischen
Ruf hatte er durch die
Lebensbeschreibungen Z.
Werners (Berl.
1823) und E.
Th. A.
Hoffmanns (das. 1823, 2 Bde.; 3. Aufl.,
Stuttg. 1839, 3 Bde.) begründet. 1825 gründete
er die
»Zeitschrift für die Kriminalrechtspflege in den preußischen
Staaten« und 1828 die
»Annalen der deutschen und ausländischen
Kriminalrechtspflege«, welche seit 1837 von
Demme und in neuer
Folge seit 1845 von
Schletter fortgesetzt
wurden. Auch gab er ein
»GelehrtesBerlin« (Berl. 1826; fortgesetzt von
Büchner, das. 1834) heraus. Seit 1842 führte er die
Oberredaktion der in
Leipzig
[* 29] erscheinenden »Preßzeitung« und gab mit W.
Häring den
»NeuenPitaval« heraus. Im
letztwilligen Auftrag seines
Freundes A. v.
Chamisso schrieb er dessen
Biographie, die unter dem
Titel:
»Leben und
Briefe von A.
v.
Chamisso« (Leipz.
¶
3) GeorgHeinrichFriedrich, Architekt, Sohn von Hitzig 1), geb. zu Berlin, besuchte die Bauakademie
daselbst und war darauf in Triest
[* 36] und Berlin bei Privatbauten thätig. Er gehörte als einer der hervorragendsten zu derjenigen
Gruppe von Architekten, welche das, was man die landschaftliche Bauweise Schinkels nennen könnte, die malerische Anordnung der
Bauteile und Einordnung in die umgebende Landschaft, mit vielem Glück fortbildeten und jene Villenarchitektur
schufen, welche der westlichen Vorstadt Berlins den Charakter aufprägt.