Hirnkappe,
s. Rüstung. ^[= (hierzu Tafel "Rüstungen und Waffen"), eine Bekleidung zum Schutz gegen Verwundungen ...] [* 2]
s. Rüstung. ^[= (hierzu Tafel "Rüstungen und Waffen"), eine Bekleidung zum Schutz gegen Verwundungen ...] [* 2]
s. Korallen. ^[= (hierzu Tafel "Korallen"), ursprünglich mehrere sehr verschiedene Abteilungen von ...] [* 3]
s. Ocimum. ^[= Rivin. (Basilikum, Basilienkraut), Gattung aus der Familie der Labiaten, Kräuter, ...]
s. Drehwurm. ^[= (Coenurus cerebralis R.), die Jugendform des beim Hund und Fuchs vorkommenden Bandwurms ...]
s. Schädel. ^[= (Cranium), im weitern Sinn das Kopfskelett der Wirbeltiere, im engern Sinne nur ...]
s. Parmelia. ^[= Ach. (Schildflechte, Schüsselflechte), Gattung der Laubflechten mit laubartigem, kriechendem, ...]
(Hirosima), Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements (Ken) in der japan. Provinz Aki, am Südwestende der Insel Nippon, in welche dort eine wohlgerundete, durch mehrere Inseln geschützte Bai eindringt, ist Sitz der Regierung, hat ein Obergericht, eine Akademie und (1881) 78,104 Einw., welche eine große Gewerb- und Handelsthätigkeit entfalten.
Gegenüber die heilige Insel Itsku Sima, ein vielbesuchter buddhistischer Wallfahrtsort.
(von hirpus, »Wolf«),
von den Sabinern abstammende italische Völkerschaft, im südlichen Samnium am westlichen Abhang der Apenninen wohnend, mit den Ortschaften Maluentum, Abellinum, Aquilonia, Compsa, Äclanum.
(Hirschau), Fabrikdorf im württemberg. Schwarzwaldkreis, Oberamt Kalw, an der Nagold und der Linie Pforzheim-Horb der Württembergischen Staatsbahn, hat Papier-, Preßspäne-, Saffian- und Löffelfabriken u. (1885) 757 meist evang. Einwohner. - Hirsau war ehemals berühmt durch sein Benediktinerkloster, das vom Grafen Erlafried von Kalw um 830 gegründet wurde. Einen großen Aufschwung nahm als Abt Wilhelm (s. d.) 1077 die Cluniacenser Regel einführte und diese, nun Hirsauer Regel genannt, sich nach allen Seiten hin verbreitete.
Infolge der Reformation wurde Hirsau 1558 säkularisiert und 1560 in eine Klosterschule verwandelt, aber 1692 von den Franzosen eingeäschert. Die malerischen Ruinen, darunter die sogen. Prälatur, zeugen noch von der Große und Pracht der Klostergebäude, von denen nur die 1509 im germanischen Stil erbaute Kapelle (jetzt Pfarrkirche) mit dem interessanten Klosterbibliotheksaal noch gut erhalten ist. Das von dem Abt Trithemius verfaßte Geschichtswerk über Hirsau (»Chronicon insigne Mon. Hirsaugiensis«, Basel [* 4] 1559; vollständig herausgegeben als »Annales Hirsaugienses«, St. Gallen 1690) ist größtenteils legendenartige Erfindung; zuverlässig ist der »Codex Hirsaugiensis« (hrsg. von Gfrörer, Stuttg. 1844, Litterarischer Verein), mehr Urkunden- als Geschichtswerk.
Vgl. Steck, Das Kloster Hirsau, historisch-topographisch beschrieben (Kalw 1844);
Giseke, Die Hirschauer während des Investiturstreits (Gotha [* 5] 1883);
[* 6] (Cervus L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Paarzeher und der Familie der Hirsche [* 7] (Cervina), schlank gebaute Tiere, von welchen die Männchen ein mehrfach verästeltes Geweih mit mindestens drei nach vorwärts gerichteten Sprossen, stets vorhandenen Augen- und Mittelsprossen, aber weniger regelmäßig vertretenen Eissprossen tragen. Die Thränengruben sind deutlich, und an der Außenseite des Mittelfußes stehen Haarbüschel. Der Edelhirsch (Cervus Elaphus L.), 2,3 m lang, 1,5 m hoch, mit 15 cm langem Schwanz, ist schlank, doch kräftig gebaut, mit breiter Brust, ziemlich langem, schlankem, seitlich zusammengedrücktem Hals und nach vorn stark verschmälertem Kopf, mittelgroßen, lebhaften Augen, zugespitzten Ohren von halber Kopfeslänge, hohen, schlanken Beinen, schlanken Hufen und den Boden nicht berührenden Afterhufen.
Die Thränengruben sondern eine fettige, breiartige Masse ab, welche das Tier durch Reiben an den Bäumen auspreßt. Das Geweih sitzt auf einem kurzen Rosenstock, unmittelbar über letzterm entspringt an der Vorderseite der Stange die Augensprosse, dicht über derselben die Eissprosse, in der Mitte die Mittelsprosse, und über diesen nach vorn gerichteten Sprossen erhebt sich mannigfach wechselnd die Krone. Der Schwanz ist nach der Spitze zu verschmälert, das Haar [* 8] verlängert sich am Vorderhals oft bedeutend; auf der Oberlippe und über den Augen stehen dünne, lange Borsten.
Die Färbung variiert stark nach Jahreszeit, Geschlecht und Alter: im Winter braungrau, im Sommer mehr rötlichbraun, um die Schwanzgegend ein licht braungelblicher Spiegel. [* 9] Die Männchen sind größer als die Weibchen und erhalten in der Brunftzeit lange, dunkle Haare [* 10] am Hals. Weiße Tiere kommen nur ganz ausnahmsweise vor, und ebenso selten sind solche, welche von der Stirn bis zum Geäß einen weißlichen Streifen sowie hellere Läufe haben (Bläßwild). Letztere werden mitunter in Parken gehalten (Wernigerode). [* 11]
Der Hirsch bewohnt Europa [* 12] bis zum 65. und Asien [* 13] bis zum 55.° nördl. Br., südwärts geht er bis zum Kaukasus und den Gebirgen der Mandschurei, am häufigsten ist er in Polen, Galizien, Böhmen, [* 14] Mähren, Ungarn, [* 15] Siebenbürgen, Kärnten, Steiermark, [* 16] Tirol, [* 17] besonders aber im Kaukasus und in Südsibirien; er bevorzugt große Waldungen in gebirgigen Gegenden, lebt in größern oder kleinern Gesellschaften (Rudeln), welche einem Stück (dem Kopf- oder Leittier) folgen und welche nach Alter und Geschlecht gesondert sind; nur die Kapitalhirsche bleiben bis zur Brunftzeit allein.
Der Hirsch hält an seinem Standort fest, steigt aber im Sommer höher auf die Berge. Er zieht gegen Abend auf Blößen, Waldwiesen, junge Schläge und Schonungen aufs Geäß, sucht dann die Nacht hindurch Nahrung auch auf den Fruchtfeldern, zieht am frühen Morgen wieder zu Holz [* 18] und steckt sich dann in Dickungen oder thut sich auch in ruhigen Waldorten, im Sommer selbst in Getreidefeldern, nieder. Junges Gras, junge Saat, junges Laub, Getreideähren, besonders von Hafer, [* 19] aber auch von allen andern Kornarten, Rüben, Kohl, Kartoffeln, welche mit den Läufen aus der Erde geschlagen werden, Eicheln, Bucheln, Kastanien, wildes Obst, im Herbst allerhand Schwämme, [* 20] im Winter Moos, Flechten, [* 21] Heidekraut, Knospen [* 22] und junge Nadelholzzweigspitzen bilden seine Äsung.
Bei tiefem Schnee [* 23] und anhaltender strenger Kälte leidet er besonders dann Not, wenn sich nach Tauwetter durch Frost eine Kruste auf dem Schnee gebildet hat. Das Wild tritt dann durch diese hindurch und verwundet sich die Läufe, welche schweißig werden. Da es unter solchen Verhältnissen nicht den Schnee fortscharren kann, um die darunter befindlichen Flechten und Kräuter zu äsen, muß es gefüttert werden. Dies geschieht mit gutem Wiesenheu, besser mit Heu von Klee und Luzerne, sowie mit Hafergarben. Man legt diese Futtermittel entweder auf den Boden in kleinen Haufen aus, bindet sie auch wohl in kleine Bunde und hängt solche an Sträuchern auf oder legt sie in Wildraufen. Eicheln, Kastanien und Kartoffeln streut man auf den Boden, gibt letztere aber nicht bei Frost, weil sie gefroren nicht vom Wild zerkaut werden und, ganz verschluckt, im Schlund stecken bleiben können.
Zur Pflege des Wildstandes legt man im Wald Wildwiesen, Fruchtstücke von Hafer, Kartoffeln und Lupinen sowie Salzlecken (s. d.) an und richtet auch, wenn nicht natürliche Suhlen vorhanden sind, solche künstlich her (s. Suhle). Die Krankheiten, an welchen das Rot- und Damwild leidet, sind besonders Leberfäule, Ruhr und Milzbrand, welch letzterer oft große Verheerungen anrichtet. ¶
Desinfektion [* 25] sowie sofortiges Vergraben der gefallenen und Abschuß der kranken Stücke haben sich gegen diese Epidemie wirksam erwiesen. Außerdem wird das Wild durch die teils unter der Haut, [* 26] teils in der Rachenhöhle lebenden Engerlinge (s. d.) nicht nur sehr belästigt, sondern es gehen auch Stücke, welche von der Rachenbremse stark befallen sind, ein. Das Rotwild wird im Walde durch Zertreten und Verbeißen der jungen Pflanzen sowie durch Schälen der Stangenhölzer, auf dem Felde dagegen durch Zertreten und Abäsen der Saat, Abbeißen und Abstreifen der Getreideähren, Ausschlagen der Kartoffeln etc. schädlich, und es wird deshalb meist nur noch in mäßiger Zahl im Freien gehalten, was jedoch nur in großen, zusammenhängenden Waldkomplexen möglich ist.
Der Hirsch geht leicht und zierlich, anstandsvoll; sein Lauf ist von fast unglaublicher Geschwindigkeit, auch überschwimmt er breite Ströme und Meeresarme. Die Jäger haben die Kenntnis der Fährte [* 27] ungemein ausgebildet, sie unterscheiden nach derselben das Geschlecht u. ziemlich genau das Alter des Tiers. [* 6] Fig. 1 zeigt die untern Teile des Laufs oder die Klauen. Aus der Größe und Gestaltung der Fährte, besonders auch aus der Weite der Schritte läßt sich auf das Tier schließen, welchem sie entstammt.
Wenn der Hirsch »trollt« und »vertraut zieht«, ist die Fährte geschlossen, und die Tritte sind ein wenig von der Grundlinie mit den Spitzen nach auswärts gerichtet. In der Flucht drücken sich die Oberrücken ab und sind die Schalen etwas gespreizt, um so mehr, je müder der Hirsch wird; der kranke Hirsch spreizt selbst bei ruhiger Bewegung. Das Tier hat bedeutend weniger geschlossene Fährte als der auch zeigen die Tritte bei allen Gangarten geradeaus. Der Schritt mißt beim Kalb im Sommer 326, beim Schmaltier im Sommer 408, beim Spießer im Sommer 480, beim Sechzehnender 625 mm. [* 6] Fig. 2 zeigt die Größe der Tritte, doch sind diese Größen wie die vorhergehenden nur Durchschnittswerte und variieren nach den Rassen.
Der Abstand der beiden Linien a b und c d [* 6] (Fig. 3), welche die Tritte miteinander verbinden, heißt der Schrank; [* 28] er ist beim Tier sehr unbedeutend, beim Hirsch um so größer, je feister und stärker dieser ist, und erreicht 10-15, selbst 20 cm und mehr. Der fortlaufende Schrank ist daher eins der gerechtesten Zeichen. Gehör, [* 29] Geruch und Gesicht [* 30] des Hirsches sind außerordentlich scharf; für manche Töne, z. B. die des Waldhorns, hat er große Vorliebe und läßt sich durch dieselben anlocken. Wo er verfolgt wird, ist er sehr furchtsam, während er höchst zutraulich wird, wenn er sich des Schutzes sicher bewußt ist.
In der Erregung vergißt er oft seine Sicherheit. In der Brunftzeit ist er förmlich von Sinnen, höchst reizbar und nimmt dann auch den Menschen an; das weibliche Tier ist sanfter, liebenswürdiger und niemals boshaft. Der Hirsch nährt sich im Winter von grüner Saat, Knospen, Rinde, Brombeerblättern etc., im Frühjahr von Gras und Kräutern, später von Getreidekörnern, Rüben, Kraut, Kartoffeln, Bucheckern, Eicheln etc. In der Brunftzeit fressen alte Hirsche namentlich Pilze. [* 31]
^[Abb.: Fig. 1. Klauen.; [* 6] Fig. 2. Größe des Trittes. a Kalb im Sommer 32 mm. b Schmaltier 43 mm, c Alttier und Gabelhirsch 48 mm, d Hirsch von 6.-10 Enden 51-55 mm. e Hirsch von 10-16 Enden 55-61 mm; [* 6] Fig. 3. Schrank.] ¶