Jahreszeiten
[* 2] erklärte er glücklich aus der
Bewegung der
Sonne
[* 3] in einem exzentrischen
Kreis;
[* 4] dagegen gelang ihm die
Erklärung
der Ungleichheiten der Mondbewegung noch nicht. Den
Abstand des
Mondes von der
Erde bestimmte er nahezu richtig gleich 59 Erdhalbmessern,
für den
Abstand der
Sonne aber fand
er den zu kleinen Wert von 1200 Erdhalbmessern. Hipparchos führte auch in der
Geographie die
Ortsbestimmung
[* 5] nach
Länge und
Breite
[* 6] ein.
ein
Winzer- oder Gärtnermesser mit gebogener
Klinge und im entgegengesetzten
SinngebogenemGriff. Die
StelleOffenbarungJoh. 14,18:
»Schlage an mit deiner scharfen und schneide die
Trauben auf der
Erde«, welche sich auf den
Tod
bezieht, scheint
Anlaß zur zweiten Bedeutung von Hippe gewesen zu sein, nämlich zur Bezeichnung der
Sense, aber nur in
Verbindung
mit dem
Tod. Gebräuchlicher wurde diese Bedeutung erst seit dem 18. Jahrh. Hippe, gleichbedeutend
mit
Hape,
Heppe, althochdeutsch Heppa, ist die mitteldeutsche, speziell obersächsische Form, die
Luther
wahrscheinlich aus der Volkssprache entnahm, und die dann durch ihn in das Schriftdeutsch eindrang. Hippe ist auch
ein in eisernen
Formen gebackener
Kuchen und s. v. w.
Ziege.
(griech.), bei den alten Griechen Bezeichnung für
Reiter
(Reiterei) und
Ritter; dann auch
Name der zweiten Vermögensklasse der athenischen
Bürger nach der Solonischen
Verfassung (s.
Athen,
[* 8] S. 1001). Die
Reiterei des
athenischen
Staats bestand seit dem Perikleischen
Zeitalter aus 1200 Mann, nämlich 200 berittenen
Bogenschützen
(Hippotoxoten)
und 1000 Mann der beiden obersten Vermögensklassen, die bei großen Staatsfesten auch in den
Prozessionen mit
aufzogen. Den Oberbefehl führten zwei
Hipparchen, während bei den Spartanern der Anführer der
ReitereiHipparmost hieß.
Zu wirklicher Bedeutung gelangte die
Reiterei übrigens erst im makedonischen
Heer durch
Philipp und
Alexander d. Gr.; sie zerfiel
dort in schwere und leichte, beide geteilt in
Ilen
(Schwadronen) von durchschnittlich 200 Mann
Stärke.
[* 9]
Die
Liebe zu einem vornehmen und reichen Mädchen hatte ihn zu diesem Entschluß gebracht, und er verfolgte seinZiel
mit unermüdlichem
Eifer, entsagte aber nach Erreichung desselben seiner
Liebe, um im ehelosen
Stand seine hochfliegenden
Pläne
nachdrücklicher verfolgen zu können. 1765 wurde er
Rechtskonsulent bei dem Stadtgericht in
Königsberg, 1780 dirigierender
Bürgermeister und Polizeidirektor daselbst mit dem
Charakter eines
GeheimenKriegsrats und Stadtpräsidenten. Um
Minister werden
zu können, ließ er nun den vernachlässigten
Adel seiner
Familie durch den
Kaiser erneuern, starb aber
vor Erfüllung seines Lieblingswunsches mit Hinterlassung eines bedeutenden
Vermögens. Hippel war einer der merkwürdigsten
Charaktere, ein
Sonderling, in welchem sich die stärksten
Gegensätze vereinigten.
Schwärmerei
und
Neigung zum
Aberglauben paarten sich in ihm mit einem hellen
Verstand, eine an Bigotterie
grenzende
Frömmigkeit und warmer Tugendeifer mit Leidenschaftlichkeit und
Sinnlichkeit, schwärmerische
Freundschaft mit Verschlossenheit,
Herrschsucht und Strenge mit heiterm und zuvorkommendem
Wesen,
Begeisterung für
Natur und Einfachheit mit
Neigung zum
Luxus und
leidenschaftlicher Geldgier, Uneigennützigkeit in seinen moralischen
Grundsätzen mit dem größten
Egoismus im praktischen
Handeln. In seinen
Schriften, die bis an seinen
Tod anonym erschienen, behandelte er mit Vorliebe die tiefern
Probleme des
Lebens.
Bei mehr oder weniger mangelhafter Form zeugen sie von großer Menschenkenntnis und enthalten eine
Fülle tiefer
Beobachtungen,
zu deren ruhiger Mitteilung es aber die stets abspringende, ungezügelte
Phantasie und der launenhafte
Witz des
Autors selten kommen lassen.
Sein bekanntestes
Buch ist die
Schrift Ȇber die
Ehe« (Berl. 1774; neu hrsg. von Breuning,
Leipz. 1872). In seinem Werk »Über die bürgerliche
Verbesserung der
Weiber« (Berl. 1792) zieht er gegen die
Ausschließung der
Frauen von der bürgerlichen und gelehrten Thätigkeit
zuFelde.
Denselben
Zweck verfolgt die
Schrift Ȇber weibliche
Bildung« (Berl. 1801). Seine »Lebensläufe
nach aufsteigender
Linie, nebst Beilagen A.
B. C.« (Berl. 1778-81, 3 Bde.;
neu bearbeitet von A. v.
Öttingen, Leipz. 1878, 3 Bde.; 2. Aufl.
1880), ein
Roman, dessen
Humor aus dem tiefsten
Ernste der Lebensanschauung geboren ist, der die innern
Kämpfe einer reichbegabten
Natur darstellt, ist eine höchst charakteristische
Schöpfung für jene Übergangsperiode, in welcher
sich die Romandichtung von
Reflexionen über das
Leben zur Wiedergabe des
Lebens selbst durcharbeitete.
Athen, folgte diesem 527 v. Chr. mit seinem BruderHipparchos in der Tyrannis. Obwohl stolz und hochfahrend, regierte er doch
mit Einsicht und Wohlwollen. Erst nach des Hipparchos Ermordung (514) ward er mißtrauisch und grausam. Die von Peisistratos
vertriebenen Alkmäoniden benutzten die hierdurch rege gemachte Unzufriedenheit des Volkes, kehrten mit beträchtlichen
Streitkräften und auf die Anweisung des delphischen Orakels von Sparta unterstützt zurück und vertrieben mit Hilfe der Spartaner
den Tyrannen (510). Dieser floh erst nach Sigeion zu seinem Stiefbruder Hegesistratos, dann zum persischen König Dareios Hystaspis
und bewog diesen zu einem Feldzug gegen Griechenland; die Unternehmung scheiterte an der Niederlage der Perser
bei Marathon (490), und Hippias starb auf der Rückkehr in Lemnos.
2) aus Elis, Sophist, um 400 v. Chr., der Zeitgenosse des Protagoras und Sokrates, setzte das höchste Gut in die Selbstgenügsamkeit
(Autarkie), machte sich lächerlich, indem er alles zu wissen sich rühmte und alle Fragen zu beantworten
sich bereit erklärte, daher er von Platon in zwei nach ihm benannten Dialogen, von denen der eine jedoch für unecht gilt,
als eitler und unwissender Prahler hart gegeißelt wird. Die Reste seiner Schriften sind in Müllers »Fragmenta historicorum
graecorum«, Bd. 2 (Par. 1848),