Nordindien
(Hindostan) und wird von den Gebildeten in ganz
Indien gesprochen und geschrieben. Obwohl eine Tochtersprache des
Sanskrits (s.
Indische Sprachen), enthält sie als
»Hindostani« bis zu 40 und 50 Proz. persische und arabische
Wörter und wird
auch meist mit der persischen
Schrift geschrieben; dagegen hat sich das eigentliche Hindi von diesen Eindringlingen
ziemlich frei erhalten und wird stets mit dem Sanskritalphabet verwandten
Schriftarten geschrieben.
Die neuerdings erwachten Bestrebungen, alle persischen
Fremdwörter im H. durch dem
Sanskrit entnommene zu ersetzen und aus
den zahlreichen
Dialekten des eine allgemeine Schriftsprache herauszubilden, werden von der englischen
Regierung eifrig unterstützt.
Die immer stärker werdende Litteratur besteht vorzugsweise in Übersetzungen aus dem
Persischen und andern
Sprachen; außerdem hat die periodische
Presse
[* 2] neuerdings einen großen Aufschwung genommen.
Regelmäßige litterarische Jahresberichte, eine Litteraturgeschichte und sprachliche
Arbeiten über und
Hindostani veröffentlichte
der 1879 verstorbene französische
OrientalistGarcin de Tassy (s. d.).
Grammatische und lexikalische Hilfsmittel sind:
Forbes,
Grammar of the Hindustani language (2. Aufl.,
Kalkutta
[* 3] 1855) und »Hindustani dictionary« (2. Aufl.,
das. 1857);
Bate, Dictionary of the
Hindu language (Lond. 1875);
Kellogg,
Grammar of the
Hindu language (das. 1876);
Hörnle,
Comparative grammar of the Gaudian languages (das. 1880);
Der
beste deutsche Kenner des Hindi ist R. Hörnle in
Kalkutta, der mit Grinson ebenfalls ein großes
Wörterbuch des Hindi herausgibt.
In
Indien erwarb sich auch der Deutsche
[* 4]
Leitner (s. d.) bedeutende
Verdienste um die
Pflege des
Hindostani im Schulunterricht.
die größte
Insel an der
KüsteNorwegens,
AmtNordland, 2238 qkm (40,6 QM.) mit (1875)
10,000 Einw., ist von den
Lofoten, denen sie sonst auch zugezählt wird, durch den schmalen Raftsund getrennt und bietet großartige
Naturschönheiten dar.
(Gentu imMunde des ersten mit
Indien in
Verkehr tretenden Schiffsvolkes),
Name, welcher den
indischen Völkern von den Westasiaten (Persern, Arabern, Afghanen) gegeben ward, mit der Nebenbedeutung »schwarzer
Mensch«, weil die
Inder von dunklerer Hautfarbe sind als ihre westlichen Nachbarn. Etymologisch ist das
Wort zurückzuführen
auf
Sindhu, den Originalnamen des Indusflusses. Ursprünglich nicht über die Seeküsten hinausgedrungen,
fand das
Wort infolge der Verschmelzung aller indischen
Reiche zu einem
Einheitsstaat unter englischer Herrschaft Einbürgerung
in
Indien, ja auf der ganzen
Erde als Bezeichnung für einen
Inder. In
Indien selbst gibt man jedoch den
Namen gemeiniglich nur
einem solchen
Inder, der weder
Christ nochMoslem, Buddhist oder Naturanbeter ist, sondern die vielfach
abgestuften
Götter des brahmanischen Götterhimmels verehrt. In
diesem
Sinn ist Hindu s. v. w. Anhänger der
Religion des
Brahmanismus.
Solcher Hindu zählt
Britisch-Indien mit Einschluß der
Staaten einheimischer
Fürsten (1881) 187,937,450. S. Tafel
»AsiatischeVölker«,
[* 6] Fig. 32.
Der
Verkehr zwischen
Badachschan und
Kafiristan geht über den Dorapaß und den 5180 m hohen Nukschanpaß,
wobei ein
Gletscher überschritten werden muß.
Alle in neuerer Zeit von Europäern gemachten
Versuche, dieselben zu überschreiten,
sind dem
Widerstand der Bergstämme von
Kafiristan gegenüber vergeblich gewesen. Beide Seiten des
Gebirges begleiten Längsthäler,
in denen sich verschiedene Gewässer sammeln, um nach N. zum
Amu Darja (Koktscha, Surchab), nach
SW. zum
Kabul und
Hilmend abzufließen.
Eine tiefe Einsenkung bei
Bamian, durch welche die
Straße von Chulam nach
Kabul zieht, trennt den Hindukusch von dem
Massiv des Kohibaba,
der eine westliche
Richtung nimmt. Das Land zu beiden Seiten der Hauptkette ist durchgehends ein Alpenland von
großartiger Szenerie mit teilweise vergletschertem
Hintergrund. Von Aussichtspunkten im
Kaschmir-Himalaja haben Beamte des
englischen Vermessungsamtes in den
Kämmen die von der Hauptkette herabziehen, Gipfel bis zu 7173 m
Höhe trigonometrisch bestimmt;
die höchsten Gipfel der Hauptkette liegen sicherlich noch bedeutend höher. Am Südabhang gedeiht in den untern
Thälern
nochReis, stellenweise auch
Zuckerrohr;
sonst sind die Abhänge mit Nadelholz bewachsen. Am Swatfluß
in
Kafiristan treten noch
Olivenbäume auf;
die Weinrebe findet
ausgedehnten Anbau, und
Bienenzucht
[* 9] wird allgemein betrieben.
Viel rauher ist der Nordabhang; die Querthäler sind hier weit
kürzer als im S. Im Hochgebirge wird Baumwuchs spärlich,
Alpenwirtschaft und
Viehzucht
[* 10] herrschen vor;
in den
Thälern gibt
Getreide
[* 11] volle
Ernten, auch
Wein wird noch häufig gebaut. Der
Flora entspricht die
Fauna: reich an
Wild ist
der
Süden; unter den
Vögeln sind die ihrer
Schönheit und Raschheit wegen in ganz
Zentralasien
[* 12] gesuchten
Falken hervorzuheben;
Pferde
[* 13] sind im Hochgebirge selten. Das Mineralreich liefert Lapislazuli (die
Minen von
Badachschan waren schon im
Altertum berühmt)
und
Eisen,
[* 14] wovon sich namentlich am Nordabhang ausgedehnte
Lager
[* 15] befinden, was die
Entwickelung der
Eisengießerei
[* 16] begünstigt.
- Die ältesten Bewohner waren
Arier, von denen sich nur in den im Hauptkamm inKafiristan wohnenden Hindki
noch Reste erhalten haben; den Grundstock bilden am Südabhang die Afghanen, ein Mischvolk aus
Ariern mit
Iraniern (s.
Afghanistan,
[* 17] S. 143). Im N. herrscht das türkische
Blut vor, das durch
Uzbeken,
Hazara und
Kirgisen vertreten ist; iranische
Bevölkerung
[* 18] sitzt noch unterm Hochgebirge. Die
Religion ist der
Islam, den nur
¶
mehr
die Hindki nicht angenommen haben. In politischer Beziehung gehört der Hindukusch im Südabhang des nordöstlichen
Teils zu Kafiristan, im übrigen zu Afghanistan (s. d.); doch gebietet im Hochgebirge der Emir nur nominell, die Gewalt liegt
hier in den Händen der Oberhäupter der einzelnen Stämme. S. Karte »Zentralasien«.