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er an der Belagerung von Toulon [* 2] teilnahm, und focht als Oberstleutnant 1801 in Ägypten, [* 3] wo er schwer verwundet ward. 1808 ging er als Generalmajor nach Spanien; [* 4] 1809 erhielt er an des verwundeten Paget Stelle als Generalleutnant den Oberbefehl über dessen Korps, leistete Wellington namentlich bei Ciudad-Rodrigo und vor der Schlacht bei Salamanca wichtige Dienste [* 5] und wurde deshalb 1814 zum Baron Hill von Almarez ernannt. Vor Wellingtons Ankunft führte er 1815 den Oberbefehl über das 2. britische Armeekorps in Belgien [* 6] und zeichnete sich dann bei Waterloo [* 7] aus. 1825 avancierte er zum General, ward 1827 Gouverneur von Plymouth [* 8] und erhielt im Februar 1828, als Wellington Premierminister geworden war, den Posten eines Oberbefehlshabers der britischen Armee. Als er 1842 dies Amt niederlegte, ward er zum Viscount of Hawkstone erhoben, starb aber schon auf seinem Landsitz Hardwicke-Grange bei Shrewsbury.
Vgl. Sidney, The life of Lord Hill (Lond. 1845).
Sein Titel ging auf seinen Neffen Rowland, Viscount über, der bis 1842 Mitglied des Unterhauses für Shropshire war und starb.
2) Sir Rowland, Reformator des englischen Postwesens, geb. zu Kidderminster, war bis 1833 Lehrer, wurde dann Schriftführer der Society for the diffusion of useful knowledge und erregte großes Aufsehen durch seine Schrift »Post office reform, its importance and practicability« (Lond. 1837), in welcher er eine tiefgreifende Reform des englischen Postwesens, namentlich auch einen einheitlichen Portosatz von 1 Penny für Briefe bis zum Gewicht von 0,5 Unze innerhalb des Landes, forderte.
Diese Forderung wurde 1840 zum Gesetz erhoben, und Hill trat in den Dienst der Post. Er wurde 1846 Sekretär [* 9] des Generalpostmeisters, 1854 dirigierender Sekretär des Postdepartements, trat 1864 in den Ruhestand und starb in Hampstead bei London. [* 10] In Anerkennung seiner Verdienste erhielt eine Nationalbelohnung von 20,000 Pfd. Sterl., wurde in der Westminsterabtei beigesetzt, und 1881 ward dort seine Büste, 1882 ein andres Denkmal der Börse gegenüber enthüllt. Nach Chalmers (»The penny postage scheme of 1837: was it an invention or a copy«, Lond. 1879) war nicht Hill, sondern Lord Lowther der Erfinder des Pennyportos.
Vgl. Sir R. Hill und G. B. Hill, Life of Sir Rowland and the history of penny postage (Lond. 1880, 2 Bde.).
3) Friedrich Moritz, verdienter Taubstummenlehrer, geb. zu Reichenbach [* 11] in Schlesien, [* 12] war Zögling des Seminars und (1825-28) Hilfslehrer des Waisenhauses zu Bunzlau, [* 13] besuchte darauf zwei Jahre die Universität, Singakademie und Taubstummenanstalt zu Berlin [* 14] und war von 1830 bis zu seinem Tod Leiter der Taubstummenanstalt zu Weißenfels. [* 15] In seiner Ausgestaltung der deutschen oder Artikulationsmethode des Taubstummenunterrichts verfolgte Hill namentlich den Zweck, diesem Unterricht den Charakter einer geheimen Kunst zu nehmen und ihn den allgemeinen Grundsätzen der neuern Pädagogik anzupassen. Er schrieb außer zahlreichen Lehr- und Hilfsbüchern für den Unterricht: »Anleitung zum Unterricht taubstummer Kinder für Geistliche und Lehrer« (Weim. 1840; 3. Aufl. von Ohlewein u. d. T.: »Die Geistlichen und Lehrer im Dienste der Taubstummen«, das. 1882);
»Vollständige Anleitung zum Unterricht taubstummer Kinder« (Essen [* 16] 1840, 2. Aufl. 1872).
Vgl. Walther, F. M. Hill (im »Organ der Taubstummenanstalten« 1875, S. 129);
Derselbe, Geschichte des Taubstummenbildungswesens (Bielef. 1882);
Bethe, Das Seminar zu Weißenfels und die damit verbundene Provinzialtaubstummenanstalt, S. 18 ff. (Gotha [* 17] 1879).
4) Karl, Opernsänger (Bariton), geb. 1840 zu Idstein bei Nassau, bildete sich unter Leitung des Wiesbadener Hofopernsängers Jeshewiz und des Musikdirektors Rühl im Kunstgesang aus und sang, obwohl er nach absolviertem Gymnasium zum Postfach übergegangen war, Anfang der 60er Jahre häufig und mit großem Erfolg in Konzerten und bei Musikfesten, namentlich in den rheinischen Städten sowie in Holland. Nach Übergang der Thurn und Taxisschen Post an Preußen [* 18] (1866) widmete er sich, da er seine musikalische Wirksamkeit mit der amtlichen nicht länger vereinigen konnte, ausschließlich der Kunst und fand zwei Jahre später eine Anstellung als erster Bariton am Hoftheater zu Schwerin, [* 19] wo er noch gegenwärtig als eine der ersten Zierden der Oper wirkt. Hill, der in den 70er Jahren vom Großherzog zum Kammersänger ernannt wurde, hat sich unter anderm großes Verdienst um das Gelingen der Festspiele in Baireuth [* 20] erworben, wo er die Partie des Alberich meisterhaft durchführte.