Dem Hiërophánt lag es namentlich ob, den Eingeweihten die geheimnisvollen Heiligtümer zu zeigen und auszulegen
(daher der
Name); bei der
Feier der Eleusinien sang er mit dem
Daduchos (s. d.) im
Namen des
Volkes das
Lob der
Demeter und ihrer
Tochter. Die Hierophantiden, die Vorsteherinnen der
Eleusinischen Mysterien, standen unter einer Oberpriesterin und hatten
dieselbe
Würde und
Funktion wie der Hiërophánt
Ehelosigkeit war, wenigstens früher, bei ihnen kein Erfordernis, doch durften sie nicht
in zweiter
Ehe leben; sehr oft standen sie schon in höherm
Alter und wegen ihrer
Frömmigkeit in so hohem
Ansehen, daß man ihnen
Denkmäler errichtete.
(griech.), Aufbewahrungsort der heiligen Geräte,
Sakristei. ^[= (mittellat. sacristia), in den Kirchen die Lokalität, wo die heiligen Bücher und Gerätschaften ...]
bei den alten Griechen Tempelbeamte, welchen außer der Besorgung der
Opfer die
Verwaltung der ökonomischen Angelegenheiten
des Heiligtums und die
Aufsicht über die
Gelder und Kostbarkeiten desselben oblagen.
(griech., »Opferschau«,
auch
Hieromantie), bei den alten Griechen Wahrsagung aus Betrachtung der Opfertiere, wahrscheinlich aber
nicht griechischen Ursprungs und erst nachhomerisch. Sie begriff zumeist die
Prüfung der
Eingeweide,
[* 6] die, wenn sie
Glück verheißen
sollten, in normalem Zustand sein mußten. Zuerst betrachtete man die
Leber (beziehentlich die
Lappen derselben, dann auch
ihre
Farbe, Glätte und sonstige
Beschaffenheit), sodann das
Herz, die
Galle, die
Lunge,
[* 7] die
Milz und die die
Eingeweide umgebenden
Häute.
Die Hiëroskopie wurde übrigens nicht bei jedem
Opfer, sondern bloß bei bedeutenden
Unternehmungen, als
Krieg, Einschiffung eines
Heers,
namentlich aber vor Beginn einer
Schlacht, angestellt. Man entnahm auch Zeichen aus der Art und
Weise,
wie die Opferteile auf dem
Altar
[* 8] verbrannten, aus dem Emporsteigen oder Niedersinken des
Dampfes etc. Darum wurde auch auf
das Zurechtlegen der Holzscheite besondere Sorgfalt verwandt. Im alten
Etrurien und
Rom lag die Hiëroskopie den
Haruspices (s. d.) ob.
Das Ganze der Hiëroskopie bildet einen Teil der
Mantik (s. d.).
steheich,ichkannnichtanders,Gotthelfemir,Amen!,Worte, mit welchen
Luther nach gewöhnlicher
Annahme seine Verteidigungsrede auf dem
Reichstag zu
Worms
[* 11] geschlossen
haben soll.
Nach neuerer Ermittelung ist der Ausruf indessen
auf die im Sprachgebrauch der damaligen Zeit gewöhnlichen
Worte:
»Gott helfe mir,
Amen!« einzuschränken.
(spr. higgins'n),ThomasWentworth, angloamerikan. Schriftsteller, geb. zu
Cambridge bei
Boston,
[* 16] studierte im
HarvardCollege und in der theologischen
Schule zu
Cambridge und bekleidete dann eine Unitarierpredigerstelle zu
Newburyport, die er 1850 aufgab, um sich mit allem
Eifer der Abolitionistenbewegung anzuschließen. Nach
Ausbruch des
Bürgerkriegs warb er in
Kansas, wohin er sich gewendet hatte, mehrere
KompanienSoldaten und wurde
Hauptmann, 1862 Oberst
des ersten aus
Schwarzen bestehenden
Regiments, mußte aber infolge einer Verwundung 1863 seinen
Abschied nehmen und ließ sich
nun zu
Newport in
Rhode-Island nieder, wo er seitdem, mit litterarischenArbeiten beschäftigt, lebt. Von
seinen zahlreichen, einen gesunden moralischen und patriotischen
Geist bekundenden Werken nennen wir: »Outdoor-papers« (1863);
(spr. heigeht),Vorstadt von
London
[* 17] in der
GrafschaftMiddlesex, 8 km nordnordwestlich von der Londonbrücke,
auf 129 m hohem
Hügel (den seit 1884 die erste
DrahtseilbahnEnglands erklimmt), mit dem schönsten
Kirchhof der Metropole,
einem Blatternhospital und zahlreichen andern Wohlthätigkeitsanstalten und (1881) 9259 Einw.