in
Düsseldorf
[* 2] nieder. Zuerst behandelte er historische und romantische Gegenstände, wandte sich aber später dem
Genre zu.
Er ist ansprechend und maßvoll in der
Komposition, voll
Humor und Gemütstiefe in der Charakterisierung, in der
Zeichnung fein
und korrekt und im
Kolorit stimmungsvoll. Von seinen Bildern sind besonders hervorzuheben: Aus alten
Tagen
(1861, gestochen von F.
Dinger);
Seine Volkstypen
nimmt er mit Vorliebe aus
Westfalen.
[* 6] Auch als Illustrator hat sich Hiddemann vorteilhaft bekannt gemacht, namentlich
durch 35
Blätter zu
FritzReuters
»Ut mine Stromtid«, die in
Holzschnitt erschienen sind.
schmale
Insel an der Westseite der
InselRügen, 18 km lang, 0,25-3 km breit, mit einem 70 m
hohen
Berg im N., 6 Ortschaften und gegen 750 Einw., meist
Fischern, die zum großen Teil in ärmlichen, von
Torf errichteten
Hütten
[* 8] wohnen. Die
Insel litt 1867 und 1872 sehr durch
Sturmfluten; durch die von 1867 ward der flache
und schmale südliche Teil vom Hauptteil getrennt. An der Südseite der
Insel, bei
Neuendorf, wurden 1872-74 vierzehn zu einem
Brustschmuck gehörige Hängestücke, eine Scheibenfibula und ein
Halsring aus dem 10. Jahrh. gefunden, die (jetzt im Provinzialmuseum
zu
Stralsund)
[* 9] durch
Nachbildungen von P. Telge in
Berlin wegen der zierlichen, mit der skandinavischen Kunstübung
verwandten Ornamentik als
Schmuck beliebt geworden sind (s. Tafel »Schmucksachen«).
[* 10]
(Hyde, engl., spr. heid; gewöhnlich übersetzt mit
Hufe), im alten
England so viel Ackerland, wie in einem Jahr
mit einem
Pflug
[* 11] bestellt werden konnte, im allgemeinen 100 englischeAcker = 40,467
Hektar.
Die dem König
für eine Hide zu entrichtende
Abgabe hieß Hidage oder Hydage (Hufensteuer).
El (auch
Madâin Saleh), alte Ruinenstadt in
Arabien
(Hidschas), auf der großen Pilgerstraße von
Damaskus nach
Mekka etwa unter 26¼° nördl.
Br. gelegen. Zu
Ptolemäos'
Zeiten, der sie Egra nennt, war sie eine Hauptstation
des
Gold- und Weihrauchhandels.
Später wurden auf die Angaben von Arabern wie von türkischen und persischen
Pilgern hin aufsehenerregende
Berichte über dortige wunderbare Felsbauten verbreitet, bis der
Engländer Doughty, welcher 1878 als der
erste
Europäer den
Ort erreichte, diese
Vorstellungen gründlich zerstörte. Statt der fabelhaften sieben
Städte, welche in
ebenso viele
Berge gehauen sein sollten, fand er in den Sandsteinfelsen nur etwa 100 Grabkammern mit
Inschriften und eingegrabenen
Bildern der Toteneule, während die zugehörige Stadt, nach ihren Überresten zu schließen, nichts war als
ein
Haufe von 4-5 aus Lehmschichten bestehenden und mit
Mauern umgebenen Dörfern.
Emanuel, vläm. Dichter, geb. zu
Dendermonde, war erst
Chef einer Baumwollspinnerei, dann nacheinander
Buchhändler und Douanenbeamter, bekleidete darauf einen
Posten im
Ministerium des Innern und ist gegenwärtig
Professor der
Deklamation am
Konservatorium der
Musik und Bibliothekar am Industriemuseum zu
Brüssel.
[* 16] Ein eifriger
Kämpfer für
Freiheit und Fortschritt,
ist er auch als vlämischer Parteiführer und tonangebender Litterator hervorzuheben.
Als Dichter dürfte er unter den Vertretern der jüngsten vlämischen
Lyrik unübertroffen dastehen. Außer verschiedenen
Gedichtsammlungen: »Gedichten«
(Gent
[* 17] 1863; neue
Folge, Arnh. 1868),
»Nieuwe liedekens«
(Gent 1861) u. a.,
sind als bedeutend besonders zu erwähnen: die preisgekrönte
Hymne
»DeWind« (1869),
die beiden großartigen und umfangreichen
Gesänge: »Lucifer« und
»DeSchelde«, deren Aufführung (mit
Musik von
Benoist)
Epoche machte, die »Vrijheidshymne« (von R.
Hol komponiert),
Daneben
ist er mit großem Erfolg als Kinderliederdichter aufgetreten mit »Liederen
voor groote en kleine kinderen«, die zu Unterrichtszwecken von van
Gheluwe komponiert wurden »Liedersolfege«,
1875) und später (1879) in zweiter, sehr vermehrter
Auflage und größtenteils den
Melodien deutsch-vlämischer und vlämischer
Volkslieder angepaßt erschienen.
Schon vorher hatte er eine
Reihe neuer, zart empfundener und schwungvoller Gedichte: »Bloemeken,
een liederkrans«
(Utrecht
[* 18] 1877),
und die lyrisch-dramatische
Dichtung »Bloemardinne« (1877) herausgegeben.
1862-68 erschien außerdem unter Hiels Leitung in
Brüssel die patriotische »Nederduitsch Maandschrift«,
die nachher den
Titel: »Nederduitsch Tijdschrift« annahm. Aus neuester Zeit sind seine 1880 zur
Feier des 50jährigen Bestehens der belgischen Unabhängigkeit gedichteten Festlieder: »Belgenland«
und »Eer Belgenland«, die zu den kräftigsten lyrischen Ergüssen des Dichters
gehören, hervorzuheben. Eine Sammlung von Hiels Gedichten erschien in 3
Bänden (»Volledige dichtwerken«,
Rousselaere 1885).
Kaiser von
China,
[* 19] aus der Dynastie
Thing, vierter Sohn des
Kaisers Taokuang, seines Vorgängers, geboren im
August 1831, bestieg im
Februar 1850 den
Thron
[* 20] und nahm hierbei den Regententitel Hienfong
(»Fülle des
Segens«) an.
Die wichtigsten Ereignisse unter seiner
Regierung sind der
Krieg der vereinigten englischen und französischen
Truppen gegen
sein
Reich, der mit dem siegreichen Einzug derselben in der Landeshauptstadt endete und das Auftreten der Taipingrevolution.
Der
Kaiser starb und hatte seinen ältesten Sohn, Tungtschih (geb.
zum Nachfolger. Vgl.
China, S. 21.
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