und ist gegenwärtig
Lehrer an der
Oberrealschule in
Pisek. Er debütierte 1859 und 1865 mit kleinern Gedichten, lenkte aber
erst mit den »Lesni kviti« (»Waldblumen«,
1873) und namentlich mit der Sammlung lyrischer Gedichte: »Cymbal a husle«
(»Zimbel und
Geige«, 1876) die allgemeine
Aufmerksamkeit
auf sich.
Großen Anklang fand dann sein zartes, allegorisches
Idyll: »Dedur Odkaz« (»Großvaters
Vermächtnis«, 1880) und »Drevorubec« (»Der
Holzhauer«, 1880). Neuestens versuchte sich Heyduk mit Erfolg in der poetischen
Erzählung größern
Stils (»Za viru a volnost«,
1881).
Ferner erschienen: »Horec a svdečnik«, »V zatisi«
(1883),
»Na vlnach« (1886). Heyduk ist ein Dichter von großem Schwung und patriotischer
Wärme.
[* 2]
1)
Karl, Forstmann, geb. in dem Bessunger Forsthaus bei
Darmstadt,
[* 3] erlernte das Forstwesen praktisch
bei seinem
Vater, studierte in
Gießen
[* 4] und Tharandt und eröffnete in
Darmstadt eine Privatforstschule, welche jedoch schon 1818 wieder
einging, da er als Oberförster nach
Babenhausen versetzt wurde. 1825 wurde ihm die zweite Lehrerstelle
und die
Verwaltung eines Lehrreviers an der mit der
UniversitätGießen verbundenen
Forstschuleübertragen. 1831 trat er als
Forstmeister in die
Dienste
[* 5] des
Grafen von
Erbach, kehrte jedoch 1835 als
Professor der
Forstwissenschaft an die
Forstschule in
Gießen zurück, wo er starb.
Sein
»Waldbau oder Forstproduktenzucht« (Leipz. 1854, 3. von G.
Heyer besorgte Aufl. 1878),
seine »Hauptmethoden der Waldertragsregelung«
(Gieß. 1848) und seine »Waldertragsregelung« (das.
1841, 3. Aufl. 1883) sind gediegene Werke. In der »Anleitung
zu forststatischen Untersuchungen«
(Gießen 1846) entwickelte ein wissenschaftliches Zukunftsprogramm, dessen Erfüllung als
eine der Hauptaufgaben der Gegenwart zu betrachten ist. Sonstige
Schriften sind: »Die Vorteile und das
Verfahren beim Baumroden«
(Gieß. 1826);
Außerdem bearbeitete er die neuern
Auflagen der
von seinem
Vater verfaßten Werke über
»Waldbau« und »Waldertragsregelung« und gab 1856-77 die »Allgemeine
Forst- und Jagdzeitung« heraus.
Karl,
Pianist, geb. zu
Amsterdam,
[* 24] erhielt seine musikalische
Ausbildung auf dem
Kölner
[* 25]
Konservatorium
sowie bei F.
Kiel
[* 26] in
Berlin, begleitete 1872
Wilhelmj als
Pianist auf einer Konzerttour und nahm dann eine
Musikdirektorstelle zu
Bingen
[* 27] a. Rh. an. Von dort aus verbreitete er durch gelegentliche Konzertausflüge allmählich
den
Ruf seiner eminenten
Technik und genialen Auffassung als Klavierspieler; er wurde vom
Landgrafen von
Hessen
[* 28] zum Hofpianisten
ernannt und auch sonst mehrfach ausgezeichnet. 1879-80 war er
Lehrer am Hochschen
Konservatorium zu
Frankfurt
[* 29] a. M., vermochte sich aber mit der pädagogischen Thätigkeit nicht zu befreunden und widmete
sich fortan ganz der Virtuosenlaufbahn. Seine
Kompositionen für
Klavier (»Elfenspiel«,
»Mummenschanz«,
Phantasiestücke,
Walzer
etc., auch ein Klavierkonzert) sind brillant, aber auch gehaltvoll.
Bearbeitungen des Tibull (Leipz. 1755) und des Epiktet (Dresd. 1756) waren. In Wittenberg,
[* 36] wohin er 1759 als Erzieher einen
jungen Edelmann begleitete, setzte er seine Studien fort und kehrte 1760 nach Dresden zurück, wo er, durch die Beschießung
der Stadt seiner Habe beraubt, in Dürftigkeit lebte, bis er 1763 als Professor der Beredsamkeit nach Göttingen
[* 37] berufen wurde. Im folgenden Jahr ward er erster Universitätsbibliothekar, Hofrat und Sekretär
[* 38] der Akademie der Wissenschaften
sowie GeheimerJustizrat. Er starb Durch seine Vorlesungen über das klassische Altertum sowie durch seine Leitung
des philologischen Seminars trug er viel zur Blüte
[* 39] der Universität und zur Belebung der Altertumsstudien
bei.
Das Studium der Sprache
[* 40] und Grammatik galt ihm nur als Vorbedingung, in den Geist des Altertums einzudringen, nicht als Hauptzweck
der Philologie. Er ward darum, besonders von J. Heyne Voß, vielfach getadelt; auch Fr. Aug. Wolf, erst sein dankbarer Zuhörer,
trat nachher in ein polemisches Verhältnis zu ihm. Seine Thätigkeit als Schriftsteller umfaßte das
Altertum in seiner Gesamtheit und war ebensowohl auf die Erklärung dunkler Punkte der Mythologie, Archäologie und Geschichte
wie auf Erläuterung der alten Klassiker, namentlich der Dichter, gerichtet.
Von seinen Schriften sind außer den »Opuscula academica«, einer Sammlung seiner
Abhandlungen und Programme (Götting. 1785-1812, 6 Bde.), besonders zu erwähnen die
schon genannte Ausgabe des Tibull (4. Aufl. von Wunderlich, Leipz. 1817, 2 Bde.),
des Vergil (das. 1767-75, 4 Bde.;
neue Aufl. von Wagner, das. 1830-41, 5 Bde.),
des Pindar (Götting. 1773, 2 Bde.; 3. Ausg.,
Leipz. 1817, 3 Bde.), die von
Homers »Ilias« (das. 1802, 8 Bde.)
und von Apollodors »Bibliotheca graeca« (Götting. 1782, 4 Bde.; 2. Aufl.
1803, 2 Bde.);
2) RobertTheodor, jurist. Schriftsteller, geb. zu Witznitz bei Borna, ward 1837 Auditor beim Appellationsgericht
zu Dresden, 1840 als Aktuar an das Landgericht zu Bautzen
[* 42] versetzt, 1842 als Hilfsarbeiter in das Appellationsgericht
zu Dresden zurückgerufen und 1843 zum Beisitzer, 1847 zum Rate desselben ernannt. Er starb Außer mehreren Abhandlungen
in Zeitschriften schrieb Heyne:. »Über die Kumulation des Eidesantrags mit andern Beweismitteln« (Dresd. 1840);
3) Moritz, germanist. Sprachforscher, geb. zu Weißenfels,
[* 43] studierte in Halle,
[* 44] habilitierte sich daselbst 1864 als
Dozent für altdeutsche Litteratur, erhielt
1869 eine außerordentliche Professur und ward zu Ostern 1870 als
Professor der deutschen Litteratur und vergleichenden Sprachwissenschaft (an W. WackernagelsStelle) nach Basel
[* 45] berufen. Er schrieb:
»KurzeLaut- und Flexionslehre der altgermanischen Dialekte« (Paderb. 1862, 3. Aufl. 1874),
Ȇber die Lage und Konstruktion der
Halle Heorot im angelsächsischen Beowulflied« (das. 1864),
»Altniederdeutsche Eigennamen aus dem 9.-11. Jahrh.« (Halle
1868) u. a. und besorgte Ausgaben des Beowulf (Paderb. 1863, 4. Aufl. 1879),
von dem er schon vorher eine metrische Übersetzung
(das. 1863) veröffentlicht hatte, des Heliand (das. 1865, 3. Aufl. 1883),
des Ulfilas (8. Aufl., das. 1885). Seit 1867 einer der Fortsetzer
von Grimms »Deutschem Wörterbuch«, hat Heyne bis jetzt die BuchstabenH, I, L, M und einen Teil von R bearbeitet.