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Heydenreich - Heyduk
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Heydenreich Karl Heinrich, philosoph. Schriftsteller, geb. 19. Febr. 1764 zu Stolpen, seit 1789 außerordentlich / 128
Heydrich Heinrich Moritz, Schriftsteller, geb. 13. März 1825 zu Dresden, studierte in Leipzig, lebte / 118
Heydt August, Freiherr von der, preuß. Staatsminister, geb. 15. Febr. 1801 aus einer angesehenen / 297
Heyduk Adolf, tschech. Dichter, geb. 7. Juni 1835 zu Richenburg, besuchte die polytechnische Schule / 123
Fortsetzung:
Heyden , 1) Jan van der, holländ. Maler, geb. 1637 zu Gorkum, war anfangs Schüler eines Glasmalers,
mehr
seinen
Schöpfungen auf dem Gebiet der idealen
Malerei sind eine große
Komposition :
Apollo mit den
Musen
[* 2 ] und
Grazien , und ein
Abendmahl (Wandbild in der Dankeskirche zu
Berlin )
[* 3 ] hervorzuheben. Der
Schwerpunkt
[* 4 ] seines künstlerischen
Schaffens liegt im Bildnis,
das er vornehm und geistreich zu behandeln weiß. Heyden ist königlicher
Professor und Hofmaler.
Wormditt - Worms
* 7
Worms .
4)
August von,
Maler , Sohn von Heyden 2), geb. 13. Juni 1827 zu
Breslau ,
[* 5 ] ergriff den Bergmannsberuf und war schon Verwaltungschef der
Bergwerke des
Herzogs von
Ujest geworden, als ihm die Verhältnisse gestatteten, sich der
Kunst zu widmen. Er trat 1859 zu
Berlin
in
Holbeins und 1860 in
Steffecks
Atelier ein und ging 1861 nach
Paris ,
[* 6 ] um unter
Gleyre und
Couture weiterzustudieren.
Sein erstes größeres Gemälde, die heil.
Barbara , die einem verunglückten
Bergmann die Sterbesakramente bringt, erhielt im
Salon 1863 die goldene
Medaille . 1866 folgte das große Gemälde:
Luther und
Georg von
Frundsberg vor dem
Reichstag zu
Worms
[* 7 ]
(Nürnberg ,
[* 8 ]
Germanisches Nationalmuseum ). Im J. 1868 vollendete er die zwei lebensgroßen
Figuren von
Holbein
[* 9 ] und
Rubens
für das Versammlungslokal des
Berliner
[* 10 ] Künstlervereins, nachdem er im Jahr vorher ein
Bild für den Vorhang des
Berliner Opernhauses,
Arion auf den Meereswogen darstellend, eine reiche, von festlichem
Leben erfüllte
Komposition , geschaffen hatte.
Auf der
Berliner akademischen
Ausstellung von 1870 befanden sich von ihm: die
Siesta , das
Märchen u. der
Festmorgen (letzterer im
Besitz der Nationalgalerie in
Berlin ),
Schöpfungen voll poetischen
Reizes ;
auf der von 1872: glückliche
Zeit und der Angler;
1873 sah man zu
Berlin eine
Prinzessin Clémence, welche ihre
Reize den Abgesandten des
Königs
von
Frankreich enthüllt.
Sphäroid - Sphinx
* 12
Sphinx .
Seitdem behandelte er mit Vorliebe romantische
Motive in idealer Auffassung und meist im großen
Maßstab
[* 11 ] des Historienbildes, wie z. B. die über das Schlachtfeld reitenden
Walküren (1872),
Leukothea , dem
Odysseus erscheinend
(1874), ein
Märtyrer auf dem
Scheiterhaufen (1876),
Ödipus
vor der
Sphinx
[* 12 ] (1877), der Hochzeitsritt des
Herrn
Olaf
(1875), Tschionatulander und Sigune (1879),
Wittichs Rettung (1880), der verzauberte
Schatz (1886). Daneben hat Heyden monumentale
und dekorative Gemälde in der Turmhalle und dem
Keller des
Berliner
Rathauses , im Moltkezimmer des Generalstabsgebäudes, in der
Berliner Nationalgalerie
(Reigen des
Tierkreises ), im
Reichsjustizamt und zwei Gemälde für das
Schwurgericht in
Posen
[* 13 ] (wichtige
Momente aus der Geschichte der Stadt) ausgeführt. Er hat auch zahlreiche
Illustrationen und
Entwürfe für das
Kunstgewerbe
gezeichnet und ist
Lehrer der Kostümkunde an der
Berliner
Kunstakademie . Er gab heraus: »Aus der
Teufe « , zwei
Märchen (Berl.
1878);
»Die
Perlen « , ein
Märchen (das. 1881),
beides von ihm selbst illustriert;
»Blätter für Kostümkunde«
(das. 1876 ff.).
5)
Adolf ,
Architekt , s.
Kyllmann .
Leipzig
* 14
Leipzig .
Karl
Heinrich , philosoph. Schriftsteller, geb. 19. Febr. 1764 zu
Stolpen , seit 1789 außerordentlicher
Professor
in
Leipzig ,
[* 14 ] mußte schon 1794 seine
Stelle niederlegen und starb 29. April 1801 in Burgwerben bei
Weißenfels .
[* 15 ] Von seinen allzu
zahlreichen
Schriften seien genannt: »System der
Ästhetik « (Leipz. 1790-92, 2 Bde.);
»Originalideen über die interessantesten Gegenstände der
Philosophie « (das. 1793-96, 3 Bde.);
»Propädeutik der
Moralphilosophie « (2. Aufl., das. 1801);
»System des
Naturrechts nach kritischen Prinzipien« (2. Aufl., das.
1801);
»Grundsätze des natürlichen
Staatsrechts « (das.
1795, 2 Bde.);
»Briefe über den
Atheismus « (das. 1796);
»Philosophisches Taschenbuch für denkende Gottesverehrer« (das.
1796-99, 4 Bde.);
»Grundsätze der
Kritik des Lächerlichen« (das. 1797);
»Vesta , oder kleine
Schriften zur
Philosophie des
Lebens «
(das. 1798-1801, 5 Bde.).
Auch »Gedichte« (Leipz. 1792) veröffentlichte
er.
Vgl.
Schelle , Heydenreichs
Charakteristik (Leipz. 1802).
Dresden
* 16
Dresden .
Heinrich
Moritz , Schriftsteller, geb. 13. März 1825 zu
Dresden ,
[* 16 ] studierte in
Leipzig , lebte
dann längere Zeit in
Hamburg ,
[* 17 ]
Berlin und
Leipzig und ließ sich 1852 zu
Loschwitz bei
Dresden nieder, wo er 27. Jan. 1885 starb.
Er schrieb zwischen 1851 und 1857 die
Tragödien :
»Tiberius
Gracchus «
(Dresd . 1861) und »Leonore von
Portugal «
[* 18 ] und die romantische
Posse
»Prinz Lieschen« (das. 1861). Durch anhaltende Kränklichkeit
lange Zeit zur Unthätigkeit genötigt, vollendete er erst 1861 wieder einige
Stücke : »Die schöne
Magelone « , Zaubermärchen
in 5
Akten , den
Operntext »Der Pastetenbäcker« und das
Liederspiel »Der
Schatz « . Außerdem veröffentlichte er die Gedichtsammlung
»Sonnenschein auf dunklem Pfade« (Leipz. 1869) und gab
Otto
Ludwigs »Shakespeare-Studien« (das. 1871)
und dessen »Nachlaßschriften« mit
Einleitungen (das. 1871-73) heraus.
Elberfeld und Barmen
* 19
Elberfeld .
August ,
Freiherr von der, preuß. Staatsminister, geb. 15. Febr. 1801 aus
einer angesehenen Kaufmannsfamilie zu
Elberfeld ,
[* 19 ] widmete sich dem kaufmännischen
Beruf und übernahm nach einem Aufenthalt
in
England und
Frankreich mit zwei
Brüdern das Bankgeschäft des
Vaters . An den öffentlichen Angelegenheiten nahm er lebhaften
Anteil und wurde 1841 von seiner Vaterstadt in den
Provinziallandtag , 1847 auch in den
Vereinigten
[* 20 ]
Landtag deputiert. In diesem
trat er durch seine parlamentarische Begabung hervor. Ende 1848 von
Elberfeld in die
Nationalversammlung gewählt, übernahm
er im
Kabinett
Brandenburg-Manteuffel (4. Dez. 1848) das
Ministerium für
Handel ,
Gewerbe und öffentliche
Arbeiten .
Ohne den politischen
Ansichten seiner
Kollegen zu huldigen, blieb er auch in der Reaktionszeit im
Amt und ging 1858 auch in
das
Ministerium
Hohenzollern
[* 21 ] über.
Sein
Departement verwaltete er mit
Energie und Sachkenntnis, wenn auch nicht ohne manche büreaukratische
Willkür . Nach Rücktritt des
Ministeriums der neuen
Ära im März 1862 trat er in das von
Hohenlohe gebildete
als Finanzminister ein u. versuchte vergeblich, durch Nachgiebigkeit nach beiden Seiten hin
dem drohenden
Konflikt mit dem Abgeordnetenhaus vorzubeugen.
Mit dem
Eintritt
Bismarcks 24. Sept. 1862 schied aus dem
Ministerium und wurde im
Januar 1863 in den erblichen preußischen Freiherrenstand
erhoben.
Kurz vor
Ausbruch des
Kriegs mit
Österreich ,
[* 22 ] 5. Juni 1866, übernahm er zum zweitenmal das
Finanzministerium
und verstand es, die Geldmittel für den
Feldzug ohne
Anleihe zu beschaffen. Mit
Geschick leitete er auch die
Finanzoperationen
für das Retablissement der
Armee , die Dotierung des
Staatsschatzes etc. Als aber die
Geschäfte zu stocken
anfingen und ein Teil des
Etats an den Norddeutschen
Bund überging, prophezeite ein großes
Defizit und verlangte eine
Menge
neuer
Steuern im
Reichs - und
Landtag , die sämtlich nicht bewilligt wurden. Am 26. Okt. 1869 erhielt er unter
Verleihung des
Schwarzen
Adlerordens die erbetene Entlassung. Er starb 13. Juni 1874 in
Berlin .
Heyer - Heyne
* 26
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Adolf , tschech. Dichter, geb. 7. Juni 1835 zu Richenburg, besuchte
die polytechnische
Schule in
Prag ,
[* 23 ] machte
Reisen in
Deutschland
[* 24 ] und
Italien
[* 25 ]
¶
mehr
und ist gegenwärtig Lehrer an der Oberrealschule in Pisek . Er debütierte 1859 und 1865 mit kleinern Gedichten, lenkte aber
erst mit den »Lesni kviti« (»Waldblumen« ,
1873) und namentlich mit der Sammlung lyrischer Gedichte: »Cymbal a husle« (»Zimbel und Geige « , 1876) die allgemeine Aufmerksamkeit
auf sich. Großen Anklang fand dann sein zartes, allegorisches Idyll : »Dedur Odkaz« (»Großvaters
Vermächtnis « , 1880) und »Drevorubec« (»Der
Holzhauer« , 1880). Neuestens versuchte sich Heyduk mit Erfolg in der poetischen Erzählung größern Stils (»Za viru a volnost« ,
1881). Ferner erschienen: »Horec a svdečnik« , »V zatisi«
(1883),
»Na vlnach« (1886). Heyduk ist ein Dichter von großem Schwung und patriotischer
Wärme .
[* 27 ]