mehr
es mächtige Braunkohlenflöze. Den Namen trägt es von dem Markt Heves, südlich von Erlau, mit (1881) 6698 Einw. und berühmtem Melonenbau.
es mächtige Braunkohlenflöze. Den Namen trägt es von dem Markt Heves, südlich von Erlau, mit (1881) 6698 Einw. und berühmtem Melonenbau.
(spr. hewwis), Bad [* 2] bei Keszthely im ungar. Komitat Zala, mit einer indifferenten Therme von 33° C., welche einen schönen, mehrere Hektar großen Teich bildet, dessen Abfluß sich in den Plattensee ergießt.
Die Bäder sind in der Mitte des Teichs erbaut und werden bei skrofulösen und gichtischen Leiden [* 3] benutzt.
(spr. júh-its'n), William C., Naturforscher, geb. zu Newcastle upon Tyne, [* 4] erlernte die Feldmesserkunst in York, wandte aber sein größtes Interesse den Naturwissenschaften zu. 1831 begann er seine »British zoology« und durchforschte die Shetlandinseln sowie die Küste von Norwegen [* 5] im Interesse dieses Werkes. 1846 veröffentlichte er mit Doubleday: »The genera of Diurnal Lepidoptera«, später vollendet mit Westwood. 1848 siedelte er nach Oatlands in Surrey über, und 1852 begann er die »Exotic butterflies«, welche seitdem in Vierteljahrsheften fortgesetzt wurden und seit 1862 ein Seitenstück in den »Illustrations of Diurnal Lepidoptera« erhielten. Seine Sammlung exotischer Schmetterlinge [* 6] (mehr als 4000 Arten) war die vorzüglichste ihrer Art. Er starb
(in Zusammensetzungen vor einem Konsonanten Hexa), sechs.
(griech.), eine Skala von sechs Tönen, vier ganze und einen großen halben Ton enthaltend;
insbesondere die sechsstufige diatonische Tonleiter (mit dem Halbton von der 3. zur 4. Stufe: c d e f g a), welche Guido von Arezzo (oder einer seiner Schüler) an die Stelle der griechischen Tetrachorde (s. Griechische Musik) setzte, und welche die Grundlage der Lehre [* 7] von der Solmisation (s. d.) bildet.
Die neuere Theorie kennt nur diatonische Skalen von sieben Tönen (Heptachorde). Vgl. Musik (Geschichte).
(griech.), in der Kristallographie Bezeichnung für den Würfel.
die Schöpfung nach der Genesis. ^[= (griech.), Entstehung, Erzeugung; Entstehungsgeschichte; Bezeichnung des 1. Buches Mosis, weil ...]
(griech.), s. v. w. Sechseck. ^[= ( oder Hexagramm), eine von sechs Seiten eingeschlossene Figur.]
Kristallsystem, s. Kristall. ^[= (v. griech. krýstallos, "Eis", zunächst auf den Bergkristall, den man für im höchsten ...]
(griech.), Sechseck, fälschlich auch s. v. w. Drudenfuß [* 8] (s. d.);
mystisches Hexagramm, s. Kegelschnitt.
(griech.), sechsweibig, von Blüten mit sechs getrennten Griffeln;
daher Hexagynia, Ordnung des Linnéschen Systems, Pflanzen mit sechs Griffeln enthaltend.
(griech.), 48flächige Kristallgestalt des tesseralen Systems, s. Kristall.
(griech.), von Dreiecken eingeschlossene 24flächige Kristallgestalt, einer der beiden Hemieder des tesseralen Hexakisoktaeders;
s. Kristall.
s. Schwämme. ^[= # (Spongiae, Porifera. Poriferen, hierzu Tafel "Schwämme"), niedere Tiere aus dem Stamm ...] [* 9]
Titel für Sammlungen von Novellen, die an sechs Tagen erzählt werden, wie z. B. Wielands »Hexameron von Rosenhayn«.
von den Griechen erfundener sechsfüßiger daktylischer Vers (wegen der frühsten Anwendung im Heldengedicht auch heroischer oder epischer Vers genannt), dessen letzter Versfuß zur Bezeichnung des Versendes um eine Silbe verkürzt ist, so daß ein Trochäus oder, da die letzte Silbe aller Verse mittelzeitig ist, ein Spondeus den Vers schließt. Jeder der ersten vier Daktylen kann nach der Regel, daß zwei Kürzen einer Länge gleich sind (s. Prosodie), mit einem Spondeus vertauscht werden; nur der fünfte Fuß, wo der Charakter des Verses am schärfsten hervortritt, muß stets ein Daktylus sein. Ausnahmen sind in letzterer Beziehung nur zu gunsten der rhythmischen Malerei gestattet, und man nennt alsdann den Vers, der im fünften Fuße statt des Daktylus einen Spondeus hat, einen spondeischen Hexameter. Der Versaccent fällt stets auf die erste Silbe des Daktylus, Spondeus oder Trochäus. Wir erhalten danach folgendes Schema:
^[img]
Der letzte Schritt, die sechsfüßigen Daktylen künstlerisch zu gliedern, war die Einführung der Cäsur, wodurch bewirkt wurde, daß nicht jedes Ende eines Fußes mit dem Ende eines Wortes zusammenfällt, sondern daß an gewissen Stellen ein Wortende den Versfuß durchschneidet. Fallen [* 10] Wortende und Ende eines Fußes zusammen, so entsteht eine Diärese. Die Hauptcäsur fällt in den dritten Fuß oder nach dem fünften Halbfuß (Penthemimeres) und ist entweder stumpf (männlich):
»Und je wilder der Sturm, || je höher brauset die Brandung« (Uhland),
wo dann natürlich der dritte Versfuß ein reiner Daktylus sein muß:
»Bunt aneinander Gereihtes || ergötzt zwar, doch es ermüdet« (Platen).
Statt dieser Hauptcäsur kann jedoch auch eine Doppelcäsur stehen, und zwar nach der ersten Silbe des zweiten Daktylus oder dem dritten Halbfuß (Trithemimeres) und nach der ersten Silbe des vierten Daktylus oder dem siebenten Halbfuß (Hephthemimeres):
»Schroffes Gestad' || als Pilger besucht, || dann weißt du, wie selten« (Platen).
Hauptdiäresen hat der Hexameter eigentlich nur eine, nämlich nach dem vierten Fuß, und auch da nur bei ländlichen Gedichten, wo dieselbe als Regel gilt (daher gewöhnlich auch bukolische Cäsur genannt, obwohl sie in der That keine Cäsur ist):
»Sei willkommen im Freien, Antonio, | selten erscheinst du« (Platen).
Im übrigen ist es dem Ermessen des Dichters überlassen, nach jeder beliebigen Silbe eine Cäsur zu machen, und man nennt solche Fußcäsuren. Durch den daktylischen Grundrhythmus erhebt sich der über die Sprache [* 11] des gemeinen Lebens, und durch die beliebige Vertauschung der Daktylen mit Spondeen gestattet er, je nach dem Bedürfnis des Dichters, die verschiedensten Mischungen von Kraft [* 12] und Weichheit und nimmt von der trägsten Schwere bis zur raschesten Leichtigkeit bald einen majestätischen oder prächtigen, bald einen flüchtigen oder nachlässigen Gang [* 13] an. Der Hexameter wurde bei den Griechen und Römern angewandt zu epischen oder erzählenden Gedichten (Homer, Apollonios von Rhodos, Ennius, Vergil, Ovid, Statius etc.), zu Lehrgedichten (Hesiod, Theognis, Vergil, Lukrez etc.), zu Satiren (Horaz, Persius, Juvenal etc.), zu Hymnen (Orphiker, Kallimachos), mit dem Pentameter (s. d.) vermischt zu Elegien (Tyrtäos, Mimnermos, Ovid, Tibull, Properz etc.), mit andern Metren zu sonstigen lyrischen Gedichten (Archilochos, Horaz etc.). Auch in die lateinische Poesie des Mittelalters ging der über, nahm aber hier bald eine besondere Gestalt an, indem der Schluß des Verses mit der Hauptcäsur (im dritten Fuß) reimen mußte, was um so natürlicher erscheint, als dieser Vers (leoninischer Hexameter genannt) sich ganz der altdeutschen Langzeile anschmiegte. Auch die deutsche Poesie suchte schon früh deutsche Hexameter zu bilden, die ¶
jetzt freilich nicht dafür gelten können und auch nur vereinzelt auftreten; z. B. das Vaterunser von K. Gesner (gest. 1565):
^[img]
[»O Vater unser, der du dein' ewige Wohnung«,]
oder schon früher bei Johannes Klaj mit leoninischem Reim:
^[img]
[»Ein Vogel hoch schwebet, der nicht als andere lebet«]
Bessere Verse als Proben lieferte Gottsched. Eigentlichen Gebrauch von Hexametern aber machte zuerst Klopstock im »Messias« (1748), und nachdem einmal die Bahn gebrochen war, folgten die Dichter bald nach. Unter ihnen war es Voß, welcher durch ein tieferes Studium dessen, was dem Hexameter Vollkommenheit, Schönheit und Würde verleiht, zuerst den Gipfel der Rhythmik in der deutschen Sprache erklomm und einen Kanon für die Bildung des Hexameters aufstellte. Goethe in »Hermann und Dorothea«, im »Reineke Fuchs« und in kleinern Dichtungen, Schiller in einzelnen Gedichten gebrauchten ihn mit größerer Freiheit; am reinsten haben A. W. Schlegel und Platen den Vers durchgeführt.
Über die Zulässigkeit des Hexameters überhaupt in der deutschen Poesie sind die Stimmen geteilt. Jedenfalls hat er für uns durchaus nicht die Bedeutung, welche er für die streng quantitierende Sprache der Griechen und Römer [* 15] hatte, und für den epischen Vers der Neuzeit kann er in keiner Weise gelten. Die letzten glücklichern Versuche, ihn wieder einzuführen, wie die Erzählung »Richard" von V. Strauß, [* 16] das idyllische Epos »Adam und Eva« von M. Hartmann, »Mutter und Kind« von Hebbel, »Thekla« von P. Heyse, »Euphorion« von Gregorovius u. a., haben ihm keine Popularität zu verschaffen vermocht.
Das moderne Epos verlangt die Strophe und den Reim, und die rhythmische Malerei des Hexameters, die vorzugsweise aus dem Wechsel der Spondeen und Daktylen entspringt, läßt sich auch in andern Versmaßen erreichen. So bleibt sein Wirkungskreis in der Neuzeit auf das kürzere Idyll und vorzugsweise auf das Distichon beschränkt. In Italien [* 17] und Frankreich ging man den Deutschen zum Teil um 100 Jahre früher mit der Einführung von Hexametern voran. Noch im 16. Jahrh. raten Annib. Caro mit italienischen, Baif mit französischen Hexametern auf; aber so sehr sie auch allen Forderungen der Rhythmik entsprachen, so vermochten sich diese Versuche doch nicht den allgemeinen Beifall der Nation zu erringen. Nicht glücklicher waren der Engländer Abr. Fraunce, der um 1670 Heliodors »Aethiopica« in englische Hexameter übersetzte, und der Schwede Stjernhjelm, der um eben diese Zeit die alten Silbenmaße in seiner Muttersprache versuchte, in welcher sie zuerst Adlerbeth in seinem Vergil heimisch gemacht hat. Im Spanischen finden sich Hexameter von 1617.