Nahrung ist vorwiegend animalisch. Hierher gehören die Maulwurfsgrille (s. d.) und die Feldgrille (Gryllus campestris L., s.
Tafel »Geradflügler«). Diese ist 2 cm lang, glänzend schwarz, mit braunen, an der Basis gelben Vorderflügeln, kürzern Hinterflügeln,
an der Unterseite blutroten Hinterschenkeln und beim Weibchen auch blutroten Hinterschienen. Sie lebt einsam auf sandigen
Feldern in Gängen und Höhlungen, und das Männchen lockt an der Mündung seines Baues das Weibchen durch Zirpen herbei.
Letzteres legt gegen 300 Eier. Die Larven kriechen schon im Herbst aus und überwintern, um sich im Frühjahr weiter zu entwickeln.
Die Nahrung besteht aus Wurzeln. Die Hausgrille (Heimchen, G.domesticusL.), 2 cm lang, lederbraun, mit gelbem
Kopf und brauner Querbinde auf demselben, zwei dreieckigen braunen Flecken auf dem Halsschild, lichtgelben Beinen, lebt gesellig
in Häusern an warmen Stellen und zirpt oft die ganze Nacht hindurch. Sie ist sehr gewandt und schnell, legt ihre Eier in Schutt,
Kehricht oder lockeres Erdreich und überwintert als Larve. Zusammengesperrt fressen die Hausgrillen wie
auch die Feldgrillen einander auf.
1) Philip Willem van, ausgezeichneter holländ. Philolog, geb. zu
Rotterdam, vorgebildet daselbst, studierte seit 1797 in Amsterdam und Leiden, wurde 1804 Professor der Beredsamkeit
und der Geschichte zu Utrecht und starb nach bedeutender Wirksamkeit auf einer Schweizerreise in Genf.
Heusde beschäftigte
sich vorzugsweise mit dem Studium des Platon;
er veröffentlichte: »Specimen criticum in Platonem« (Leiden 1803);
»De Socratische school« (das. 1834-39, 4 Bde.; 3. Aufl.
1860; Bd. 1 u. 2 deutsch von Leutbecher, 2. Aufl.,
Erlang. 1840; Bd. 3 deutsch u. d. T.:
»Versuche philosophischer Forschungen in den Sprachen«, Utr. 1838);
Außerdem sind zu nennen: »Brieven over den aard en de strekking van het hooger onderwijs« (Utr.
1829, 4. Aufl. 1857; deutsch von Weydmann, Kref. 1830) und »De school van Polybius« (aus seinem Nachlaß, Amsterd. 1841).
2) Jan Adolf Karel van, Sohn des vorigen, geb. zu Utrecht, gebildet daselbst, ward 1840 Rektor
der lateinischen Schule in Amersfoort, 1847 Professor der alten Litteratur in Groningen, lebte nach Niederlegung seiner Professur 1855 meist
im Haag und starb dort Seine Schriften zeigen mehr Fleiß und Gelehrsamkeit als kritische Durcharbeitung. Die bedeutenden
sind: »M. T. Cicero Philoplaton« (Utr. 1836);
»Disquisitio deL. Aelio Stilone, rhetoricorum ad Herennium,
ut videtur, auctore« (das. 1839);
»Studia critica in C. Lucilium poetam collata« (das.
1842);
»Epistola ad C. Fr. Hermann de C. Lucilio« (das. 1844),
hervorgerufen durch eine scharfe Kritik Hermanns gegen seine eben
genannten »Studia«;
eine kritisch-exegetische Ausgabe von Äschylos' »Agamemnon« mit den Schollen (Haag 1864).
Stadt in der niederländ. Provinz Nordbrabant, nordwestlich von Herzogenbusch, an einem Zweig der Maas, früher
Festung, hat 3 Kirchen, eine Synagoge, ein schönes Rathaus, große Bierbrauereien, einen guten Hafen und (1883) 2023
Einw.
Karl Friedrich von, Mediziner, geb. zu Farnroda bei Eisenach, studierte in Jena
und Göttingen, trat 1813 als Militärarzt in preußische Dienste, führte nach dem Krieg bis 1819 die Direktion des Hospitals
zu Sedan, ward dann Assistent an der klinischen Anstalt in Göttingen, 1821 Professor in Jena, 1824 Professor der Anatomie und Physiologie
in Würzburg und 1829 in Marburg, wo er starb. Heusinger war ausgezeichnet durch seine Vielseitigkeit
auf medizinischem und naturwissenschaftlichem Gebiet und beschäftigte sich auch vielfach mit Geschichte der Medizin. Er schrieb:
»Über den Bau und die Verrichtung der Milz« (Eisen. 1817);
»Entzündung und Vergrößerung der Milz« (das. 1820 u.
1823);
»System der Histologie« (das. 1822, 2 Hefte);
»Grundriß der physischen und psychischen Anthropologie« (das. 1829);
»Grundriß
der Encyklopädie und Methodologie der Natur- und Heilkunde« (das. 1839);
»Recherches de pathologie comparée« (Kassel 1844-53, 2 Bde.);
»Milzbrandkrankheiten der Tiere und des Menschen« (Erlang. 1850);
»Die sogenannte Geophagie oder tropische Chlorose«
(Kassel 1852).
vonWaldegg, Edmund, Ingenieur, geb. zu Langenschwalbach, erlernte in Hannover den Buchhandel, studierte
dann in Göttingen und Leipzig namentlich Mathematik, Physik und Mechanik. Er konstruierte damals eine Buchdruckschnellpresse
mit Cylinderdruck auf Typenwalzen, erlernte, um sich dem Eisenbahnfach zu widmen, die Schlosserei, trat dann auf
der Gutehoffnungshütte bei Sterkrade ein, ward 1841 Werkmeister an der Taunusbahn in Kastel bei Mainz und führte viele Verbesserungen
und neue Konstruktionen ein. 1844 wurde er zum zweiten Maschinenmeister in Frankfurt a. M. und 1846 zum ersten Maschinenmeister
und Chef der Zentralwerkstätte in Kastel ernannt. Im J. 1854 wurde ihm von der hessen-homburgischen Regierung
als Oberingenieur die Projektierung und Ausarbeitung der Vorarbeiten der Frankfurt-Homburger Bahn übertragen, welche erst nach
fünfjährigen Verhandlungen zur Ausführung kam. Er projektierte dann die Deisterbahn und die Südharzbahn, übernahm 1863 die
Redaktion des von ihm 1845 begründeten »Organs für die Fortschritte des Eisenbahnwesens« und führte dasselbe als
technisches Organ des Vereins der deutschen Eisenbahnverwaltungen weiter. Er starb in Hannover. Heusinger konstruierte eine
Lokomotivsteuerung mit Exzentrik, die Interkommunikationswagen mit Seitengang, schmiedeeiserne Doppelscheibenräder mit Sicherung
gegen das Springen der Radreifen, Oberbaukonstruktionen für Haupt-, Sekundär- und Straßenbahnen etc. Er schrieb: »Die Schmiervorrichtungen
und Schmiermittel der Eisenbahnwagen« (Wiesb. 1864),
»Handbuch der speziellen Eisenbahntechnik« (in Verbindung
mit vielen Technikern, Leipz. 1869 ff., 5 Bde.;
mehrfach aufgelegt),
»Kalk-, Ziegel- und Röhrenbrennerei« (3. Aufl., das. 1876),
»Der Gipsbrenner« (das. 1863),
»Die eiserne
Eisenbahn« (Hannov. 1863) und gab das »Handbuch
der Ingenieurwissenschaften« (mit Franzius, Sonne u. a., 2. Aufl., Leipz. 1883, 4 Bde.)
und den »Kalender für Eisenbahntechniker« (Wiesbad., seit 1874) heraus.
Andreas, der jüngere, schweizer. Rechtsgelehrter, geb. zu
Basel,
wo sein Vater Ratsherr, später Professor für schweizerisches Recht war, widmete sich 1852-54 in seiner Vaterstadt, dann in
Göttingen und Berlin dem Studium der Rechtswissenschaft und promovierte 1856 in Berlin. 1859
mehr
habilitierte er sich an der Universität Basel
als Privatdozent, worauf er 1863 in die durch Arnolds Weggang erledigte Professur für
deutsches Recht berufen ward. Schon vorher, 1859, zum Mitglied des Zivilgerichts gewählt, hatte er von der Regierung 1860 den
Auftrag erhalten, ein Zivilgesetzbuch für den Kanton Baselstadt zu entwerfen, welche Arbeit aber nicht
über die ersten Stadien (Entwurf 1865, Motive 1866 und 1868) hinauskam, weil die bald folgenden Rechtseinheitsbestrebungen
der Bundesrevision die kantonalen Interessen zurückdrängten. 1866 wurde er Vizepräsident des Zivilgerichts, auch Mitglied
des Großen Rats sowie kleinerer Judikaturen und Justizbehörden. 1868 übertrug ihm die Eidgenossenschaft die Bearbeitung eines
Bundesgesetzes über Schuldbeitreibung und Konkurs, dessen Entwurf mit Motiven (Bern
1874) im Druck erschien. Um
die Hebung der vaterländischen Rechtsentwickelung machte er sich durch viele gediegene Aufsätze in der »Zeitschrift für schweizerisches
Recht« und in den »Beiträgen zur vaterländischen Geschichte«
der Baseler Geschichtsforschenden Gesellschaft verdient.
Sein bedeutendstes Buch ist »Die Gewere« (Weim. 1872),
worin er die von Albrecht aufgestellte kunstvolle
Theorie einer gründlichen Revision unterzog. Außerdem schrieb er: »Verfassungsgeschichte der Stadt Basel im Mittelalter« (Basel
1860);
»Die Beschränkung der Eigentumsverfolgung bei Fahrhabe und ihr Motiv im deutschen Recht« (das. 1871);
»Der Ursprung der deutschen
Stadtverfassung« (Weim. 1872).
Für Bindings »Handbuch der deutschen Rechtswissenschaft« bearbeitete er
die »Institutionen des deutschen Privatrechts« (Leipz. 1885-86, 2 Bde.).