wieder in die Sammlung
»Scherz und
Ernst« (das. 1820-28, 10 Bde.)
überging, bot er seinem bereits sehr angewachsenen Lesepublikum eine regelmäßig wiederkehrende pikante
Kost, während seine
dramatischen
Produkte unter dem
Titel:
»Lustspiele« (das. 1817, 2. Aufl. 1827) gesammelt erschienen.
Heuns
Romane übten einen verhängnisvollen Einfluß auf die Geschmacksrichtung des deutschen Durchschnittspublikums.
SeinRealismus, welcher sich der verlogenen
Romantik der Restaurationsperiode entgegensetzte, war die Wiedergabe der ungeschminkten
Gemeinheit des Alltags, und die Plattheit wurde durch Lüsternheit und eine falsche
Sentimentalität pikanter und anziehender
gemacht. Obwohl die
Kritik seine
Produkte entschieden verurteilte, so blieb er doch Liebling der
Masse, bis diese endlich
übersättigt sich von ihm abwandte. Übrigens ist Heun noch als der Dichter des
Liedes »Der König rief, und alle, alle kamen«,
aus der Zeit der
Freiheitskriege, zu erwähnen, dessen Anfangszeile zum geflügelten
Wort wurde. Seine »Gesammelten
Schriften«
erschienen zu
Leipzig
[* 2] 1851 in 25
Bänden.
Maschine
[* 4] zum Verdichten des
Heues, um dasselbe zum bequemen
Transport geeignet zu machen.
Die Heupressen werden entweder für
Hand- oder für Dampfbetrieb eingerichtet. Die
Pressen für Handbetrieb sind derartig angeordnet,
daß das
Heu in einen starken parallelepipedischen
Kasten eingefüllt, mittels eines
Stempels allmählich, aber sehr kräftig
komprimiert und mit
Draht
[* 5] gebunden wird. Zuweilen ist die Pressung so stark, daß ein
Binden nicht nötig
ist.
Die
Abweichungen der einzelnen
Maschinen beziehen sich nur auf die Art, wie der zur Pressung notwendige
Druck erzeugt wird.
Entweder wendet man die
Schraube an, wie dies in
Frankreich zuweilen der
Fall ist
(System Leduc), oder eineKombination
von
Schraube und
Kniehebel
[* 6]
(System Samain), oder man benutzt einfache Hebeltransmissionen (amerikanische Heupressen von
Ingersoll)
oder Kettenübertragungen (Hofherrsche
Pressen). Die Ingersollsche Heupresse liefert
Ballen von 0,3cbm im
Gewicht von 50 kg. Zur Bedienung,
einschließlich der Zubringung des
Heues, sind vier
Arbeiter erforderlich, welche in zehn Arbeitsstunden 60-70
Ballen fertig
stellen. In neuerer Zeit finden Heupressen für Dampfbetrieb vielfache Anwendung, und zwar haben namentlich die
Konstruktionen
von Dederick in
Albany
(Vereinigte Staaten) und Pilter in
Paris.
[* 7]
Verbreitung gefunden. Beide werden durch
Lokomobilen
[* 8] betrieben, liefern kontinuierliche
Stränge, welche nach Belieben unterbrochen
werden können, und unterscheiden sich durch die Form der erzeugten
Ballen. Diejenigen der Dederickschen
Heupresse sind parallelepipedische, sehr stark gepreßte
Körper, während die Piltersche
Presse
[* 9] solche von walzenförmiger Gestalt
erzeugt.
Letzteres gewährt den Vorteil, daß die
Ballen durch
Wälzen auf dem
Boden bequem transportiert werden können. Die
Kompression gestattet bei beiden
Arten, die zulässige Ladefähigkeit der Eisenbahnfahrzeuge vollständig auszunutzen.
ein den schwarzen
Husaren (2. Leibhusarenregiment) im Yorkschen
Korps gegenüber gebrauchtes Scherzwort, welches
um 1810 entstand und bald zum ehrendenGruß wurde, als die
Husaren oft mit Auszeichnung kämpften. Es
verbreitete sich
weiter und war 1814 im Yorkschen
Korps allgemein gebräuchlich.
im philosophischen
Sinn s. v. w. Erfindungskunst oder
Anweisung, auf methodischem Weg
Erfindungen zu machen, und folglich nichts
andres als das
System des folgerichtigen
Denkens oder ein Teil der angewandten
Logik. Die oratorische Heuristik ist
derjenige Teil der
Rhetorik, welcher von der oratorischen
Erfindung, de inventione, handelt und die
Wahl und Auffindung des
Hauptsatzes sowie der übrigen Materialien des rednerischen
Vortrags betrifft. Die wichtigsten
Regeln der Heuristik geben von Neuern
Lambert
(»NeuesOrganon«, Leipz. 1764, 2 Bde.),
Zweig des Sudetengebirges in der schles.
GrafschaftGlatz,
[* 10] nördlich vom
ReinerzerBecken, bildet eine nach
allen Seiten steil abfallende Sandsteinbergplatte (Leierberg 726 m hoch), auf welcher sich mächtige, vielfach zerklüftete
Kuppen und Bergkämme erheben, so die jetzt vielbesuchteGroße Heuscheuer (920
m) und der
Spiegelberg (915 m), zu
denen man auf
Stufen bequem emporsteigt. Der zerklüftete
Sandstein dieser
Berge (namentlich der phantastisch geformten, bis
1791, wo König
FriedrichWilhelm II. das
Gebirge besuchte, fast unzugänglichen
Großen Heuscheuer) zeigt eine
Menge ebenso grotesker
Felsbildungen wie die nahen Felsenlabyrinthe vonWeckelsdorf und Adersbach. Die tiefe Waldeinsamkeit,
welche überall die gewaltigen öden Felsmassen umgürtet, macht einen düstern
Eindruck. Wo aber von einem Aussichtspunkt
der
Blick über den waldigen Abgrund hinschweift, bietet sich ihm ein reichbelebtes, entzückendes Thalbild. Der
Tafelstein
ist als Aussichtspunkt berühmt. Zwischen und
Mense führt der
Paß
[* 11] vonReinerz nach
Lewin in 640 m
Höhe
an der
Hummel (718 m, mit Burgruine) vorbei.
Die Flügeldecken sind fast durchweg schmäler, aber ebenso lang wie die Hinterflügel. Mit den
Schenkeln der meist verlängerten
Hinterbeine geigen die Männchen an den Flügeldecken und erzeugen dadurch schrillende, wenig anhaltende
Töne. Der
Hinterleib
ist kegelförmig und die Legescheide des Weibchens ganz kurz, nicht hervorragend. Am
Hinterleib der Akridier liegt beiderseits
dicht hinter dem Metathorax eine von einem hornigen
Ring umgebene und mit einer zarten
Membran überspannteGrube,
welche als
Gehörorgan gedeutet wird.
Alle Heuschrecken sind äußerst gefräßig, leben nur von
Vegetabilien und können den
Saaten verderblich
werden. Im
Herbst legt das Weibchen in Klümpchen vereinigte
Eier
[* 13] an Grashalme oder flach unter die
Erde. Die flügellosen
Larven
kriechen im Frühjahr aus, wachsen unter mehrmaligen
Häutungen bis Juli oder
August heran und sterben
nach der
Begattung und dem
Ablegen der
Eier. Die
Wanderheuschrecke
(OedipodamigratoriaL., s. Tafel
»Geradflügler«),
lang, variiert in der Färbung, ist oben graugrün bis braun- oder grasgrün, unten fleischrötlich bis rot oder gelb, an der
Innenseite der Hinterschenkel blau mit zwei dunkeln Querbinden; die bräunlichen Flügeldecken sind dunkel gefleckt, die
Flügel innen gelblichgrün, sonst glashell. Das Weibchen legt etwa 150 Eier in 2-3 Klümpchen meist 4 cm
tief in die Erde; die anfangs gelblichweißen Larven häuten sich bis zur vollständigen Entwickelung fünfmal. Die Wanderheuschrecke
pflanzt sich alljährlich in Südeuropa, in der Tatarei, in Syrien und in Kleinasien fort, und diese Länder sind als ihre Heimat
anzusehen.
Schon bei Plinius ist von Gesetzen die Rede, nach welchen die Bewohner von Kyrene jährlich dreimal gegen die Wanderheuschrecken
zu Feld ziehen mußten. Solche Gesetze sind auch in Frankreich und Preußen
[* 23] erlassen worden. Man hat die
die Eier bergenden Erdklümpchen zu sammeln, zur Zerstörung der LarvenGräben zu ziehen, Falllöcher in deren Sohle anzubringen,
die Brut hineinzutreiben und zu töten. Beim Hereinbrechen von Schwärmen bleibt nichts übrig, als die Feldfrüchte, deren Erntezeit
nahe ist, so schnell wie möglich einzubringen, um wenigstens etwas zu retten.
Mit dem Auftreten der Heuschrecken erscheint oft der Rosenstar, dessen bevorzugte Nahrung die Heuschrecken bilden. Die osteuropäische Wanderheuschrecke
ist von manchen als besondere Art (O. cinerascensFab., s. Tafel »Geradflügler«) unterschieden worden. Auch in Südamerika
[* 24] und besonders in Afrika
[* 25] treten gleich gefährliche Arten auf. Es ist beobachtet worden, daß die Eier der
südafrikanischen Art mehrere Jahre in der Erde liegen können, ohne die Entwickelungsfähigkeit zu verlieren, wenn es an
Feuchtigkeit fehlt, während bei normal eintretendem Regen die Jungen schon nach einigen Monaten ausschlüpfen. In Südafrika
[* 26] essen die Eingebornen schwach geröstete auch füttert man damit die Pferde.
[* 27] In Deutschland leben noch
mehrere Arten mit blauen oder roten, schwarz gesäumten Hinterflügeln.
Die kleinen auf Wiesen und Grasplätzen lebenden Heuschrecken gehören zur GattungGomphocerusBurm., und von diesen soll G. pratorumFisch.
bisweilen auf Wiesen, Gersten- und Haferfeldern Schaden anrichten. Die italienische Heuschrecke (CaloptenusitalicusBurm.),
am Körper und auf den Flügeldecken schmutzig gelb, braun gesprenkelt, am Innenrand der Hinterflügel und an der Innenseite
der Hinterschenkel rosenrot, zeigt sich besonders in Wäldern und wird vorzugsweise den Bäumen und der Weinblüte nachteilig.
Sie findet sich in Italien,
[* 28] Rußland, auch in Österreich
[* 29] und Deutschland.
Die Dornschrecke (Tetrix subulataL., s. Tafel »Geradflügler«),
mit sehr kleinem Kopf,
stark vorspringenden Augen, nach hinten
sehr stark verlängertem Prothorax, schuppenförmigen Flügeldecken, ohne Zirpvermögen, 11 mm lang, graubraun, mit hellgelber
Längsbinde auf Kopf und Thorax, ist überall nicht selten.
die Fühler sind sehr lang, dünn, borstenförmig, die Oberlippe ist kreisrund,
an der Unterlippe sind die kleinen innern Laden hinter die äußern zurückgedrängt;
der Prothorax pflegt sich nach hinten
über die äußerste Wurzel
[* 30] der Flügeldecken auszubreiten;
diese liegen dem Körper meist vertikal an
und decken sich nur mit dem kleinen Hinterfeld.
In dem Hinterfeld der rechten untern Flügeldecke liegt bei dem Männchen
eine rundliche, glashelle, von einem hornigen Ring eingefaßte Membran, in dem der linken Flügeldecke dagegen eine kräftige,
gekerbte Querader, mit welcher der Ring gewetzt werden kann. Hierdurch entsteht das Zirpen, welches durch
die Schwingung
[* 31] der Membran verstärkt wird. Die Hinterbeine sind verlängert, die Tarsen viergliederig. Die Legescheide ist
meist groß, säbelförmig. Das Gehörorgan liegt an der Basis der Vorderschienen und besteht aus paarigen Spaltöffnungen,
welche durch eine innen ausgespannte Membran verschlossen sind (s. Figur).
Die Entwickelung gleicht im wesentlichen der der Feldheuschrecken. Die meist grünen Laubheuschrecken sind über die ganze Erde
verbreitet und leben vielleicht vorwiegend von animalischerKost. Der Warzenbeißer (großes, braunes Heupferdchen, DecticusverrucivorusL.), 3 cm lang, bräunlichgrün, besonders auf den Flügeldecken braun gefleckt, unterseits heller, mehr gelblich,
legt etwa 100 Eier zu je 6-8 in die Erde, findet sich in Nord- und Mitteleuropa häufig auf Wiesen und Kleefeldern,
beißt so stark, daß die Haut
[* 32] mit Blut unterläuft, und läßt dabei einen braunen Saft ausfließen.
Das große, grüne Heupferd (LocustaviridissimaL.), 2,5 cm lang, hell grasgrün, mit langen, gleich breiten,
den Hinterleib um das Doppelte an Länge überragenden Flügeldecken, deren Hinterfeld gebräunt ist, am Scheitel und Thorax mit
rostroter Längsbinde, auf letzterm zugleich mit zwei hellgelben Flecken, findet sich überall in Europa
[* 33] in Getreidefeldern,
nach der Ernte
[* 34] auf Bäumen und Gesträuch, wird wegen seines Gesanges von Kindern in kleinen Drahthäuschen
gehalten.
Die Grabheuschrecken (GryllodeaBurm.) haben einen walzigen Körper, einen freien, dicken Kopf, elliptische Augen, oft keine Nebenaugen,
borstenförmige Fühler, eine fast kreisrunde Oberlippe, zurücktretende innere Laden der Unterlippe, fast horizontal liegende
Flügeldecken, beim Männchen zuweilen mit einem Stimmorgan, dicht gefaltete, die Flügeldecken peitschenförmig überragende
Hinterflügel, oft Grabbeine, dreigliederige Tarsen und zwei lange, gegliederte Raife an der Spitze des
Hinterleibes. Das Stimmorgan besteht aus einer gekerbten Querader der rechten Flügeldecke, welche gegen eine Ader der linken
Flügeldecke gestrichen wird. Sie legen Höhlungen und Gänge unter der Erdoberfläche an, die ihnen als Zufluchtsort, zum
beständigen Aufenthalt und zum Ablegen der Eier dienen. Die