durchgehends den kulturgeschichtlichen Standpunkt der
Erklärung aller Litteratur- und Kunstschöpfungen aus allgemeinen Einflüssen
der
Zeiten teilt, so bewahrt sie doch ein feines Verständnis für die
Individualitäten. Nach Vollendung seiner Litteraturgeschichte
wendete sich Hettner wiederum vorwiegend kunsthistorischen
Studien zur Geschichte der
Renaissance zu, als deren erste
Frucht die
»ItalienischenStudien« (Braunschw. 1879) hervortraten, Abhandlungen, die
sich durch Gründlichkeit und klare, gewinnende Form gleich sehr auszeichnen. Hettner starb Er schrieb
noch: »Die Bildwerke der königlichen Antikensammlung zu
Dresden«
[* 2]
(Dresd. 1856, 3. Aufl. 1875),
Fabrikation von
Pianofortes, künstlichem
Guano,
Kirschsaft und (1885) 8678 meist evang.
Einwohner. - Hettstedt wird urkundlich bereits 1046 erwähnt, erhielt 1200-1224 eine
Burg und 1380
Stadtrecht.
Es gehörte zunächst dem
BistumHalberstadt,
[* 4] dann als bischöfliches
Lehen den
Grafen von Reinstein, seit 1439 als sächsisches
Lehen zur
GrafschaftMansfeld. Infolge der
Sequestration derselben kam der
Ort anSachsen
[* 5] und von diesem 1815 an
Preußen.
[* 6] In der
Umgegend wird seit uralten
Zeiten ergiebiger
Bergbau
[* 7] auf
Kupfer
[* 8] und
Silber betrieben. Nördlich bei Hettstedt ist
die Seigerhütte (zum Dorf Oberwiederstedt) mit großer Maschinenwerkstätte und Kupferschmelze; südlich die Kupferkammerhütte
(zum Dorf Burgörner), eine
Roh- und Spurhütte nebst Rösthütte und Schwefelsäurefabrik; weiterhin die Gottesbelohnung
(zum Dorf Großörner gehörig), auf welcher die Abscheidung des
Silbers vom
Kupfer erfolgt. (Über die
Produktion s.
Mansfelder kupferschiefer bauende
Gesellschaft.)
Seit 1835 an der
Spitze einer Verlagsbuchhandlung stehend, die sich zu einer der bedeutendsten von
Paris
[* 11] aufschwang, debütierte
er 1842 unter dem obigen
Pseudonym als Schriftsteller mit zwei reizenden Beiträgen zu
Grandvilles
»Vie
publique et privée des animaux«. Jahrelang bewahrte er selbst vor seinen intimsten
Freunden, wie vor seinen Mitarbeitern
Balzac,
Musset u. a., das
Geheimnis seiner Autorschaft. 1848 spielte er als Kabinettschef im
Ministerium des Äußern und als
Generalsekretär
Cavaignacs eine politische
Rolle, infolge deren er nach demStaatsstreich von 1851
Frankreich
meiden mußte und bis zur
Amnestie von 1859 in
Brüssel
[* 12] weilte.
Dort begann er die dann in
Paris mit so großem Erfolg
fortgeführte Sammlung guter und wohlfeiler Miniaturausgaben von
VictorHugo,
Augier,
GeorgeSand und seinen eignen Werken, unter welchen die
Jugendschriften: »L'A perdu de
Mlle. Babet«,
»Les voyages et découvertes de
Mlle.
Lili et de son cousin Lucien«,
»Jean le hargneux« etc. sowie die von der
Akademie gekrönten
»Contes et recits de morale familière«,
»Histoire d'un âne et de deux jeunes filles« u. a. nicht den letzten Platz einnehmen,
ja nach den Zeugnissen
Sainte-Beuves und Silvestre de
Sacys eine wahre Umwälzung in der pädagogischen
Litteratur bedeuten. Sonst sind hervorzuheben: »Le
[* 13] diable à
Paris« (1842, 4 Bde.);
»Le voyage où il vous plaira« (mit
Alfred
de
Musset, 1842-43);
»Les nouvelles et seules aventures de
Tom Pouce« (1843);
aufgejagtes
Wild durch
Hunde,
[* 14] welche schneller sind, verfolgen, festhalten und niederreißen lassen, daher der
AusdruckHetze, Hetzjagd (franz.
Chasse à courre,
Chasse aux chiens courants oder Vénerie, engl.
[Stag-] Hunting at force);
je nach der Wildgattung unterscheidet man
Bären-,
Wolfs-,
Dachs-,
Fuchs-,
Hasen- und Sauhetzen. Hetzen heißt
auch eingefangene wilde
Tiere, wie z. B.
Bären,
Wölfe,
Füchse, in einem besonders dazu eingerichteten
Raum (Hetzbahn, Hetzgarten)
von
Hunden verfolgen, niederziehen, auch wohl zerreißen lassen.
BezirkshauptmannschaftSechshaus, an der Südbahn und
der von dieser nach
Penzing und
Hütteldorf führenden Verbindungsbahn, mit kaiserlichem Lustschloß und
Park, schönen Landhäusern
und (1880) 2294 Einw.
(Hatzhunde),
Hunde, die zum Verfolgen, Festhalten und Niederziehen des
Wildes verwendet werden. Man gebraucht
hierzu verschiedene Hunderassen und teilt sie in schwere, mittlere und leichte ein. Zur
Bären- und Sauhetze
bedient man sich der schweren Hetzhunde, der
Doggen, Bullenbeißer,
Blendlinge von Bullenbeißern und
Windhunden oder
Saufänger (pommerschen
Saurüden, Wolfshunde).
Mittlere Hetzhunde sind die dänischen
Blendlinge (von
Doggen und
Windhunden) und die pommerschen
Blendlinge (von
englischen
Jagdhunden und
Saurüden); leichte Hetzhunde die großen
Windhunde, besonders die irländischen, und
der Kurshund. Der gute
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Hetzhund muß einen starken, aber nicht kurzen Kopf, eine zugespitzte Schnauze, vier gute Fänge und eine breite Brust haben
sowie kurz und stark gekeult sein. Eine Hatz nennt man die Hunde, welche zusammen eingejagt sind und die gemeinschaftlich
auf das Wild gehetzt werden. Die Zahl ist verschieden, je nachdem dasselbe stark und wehrhaft ist. Zur
Hatz auf starke Sauen verwendet man 2-3 leichte Hunde und 4-6 schwere Rüden. ZurFuchs- und Hasenhetze werden Windhunde (s. d.)
gebraucht.