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Provinz ausgebreitet, so: Spinnereien,
Webereien ,
Eisengießereien , Maschinenfabriken,
Tuch -,
Papier -, chemische
Fabriken etc.
In einigen
Orten ernähren sich die Bewohner vorzugsweise von Badegästen und dem Fremdenverkehr
(Wiesbaden ,
[* 2 ]
Ems ),
[* 3 ] am
Ufer des
Rheins im
Rheingau
[* 4 ] vom Weinbau. Die Schifffahrt ist nur in einigen Grenzgebieten von Belang. Der
Handel wird durch eine Anzahl
von
Eisenbahnen unterstützt, von denen einige auch für
Deutschland
[* 5 ] von hervorragender Bedeutung sind: die
Frankfurt-Bebra-Göttinger
und die
Berlin-Koblenzer
Eisenbahn vermitteln den
Verkehr zwischen
Berlin
[* 6 ] und Südwestdeutschland, die
Linie
Hannover-Kassel-Frankfurt
a. M. den
Verkehr zwischen den Nordseehäfen und Süddeutschland;
andre
Linien sind:
Frankfurt
[* 7 ] a. M.-Niederlahnstein,
Marburg-Gerstungen
von der Bergisch-Märkischen
Eisenbahn etc., sämtlich Staatsbahnen,
[* 8 ] während eine Anzahl von Privatbahnen
den Lokalverkehr vermittelt.
Verbänderung - Verbann
* 12
Verband .
Von den beiden Regierungsbezirken zerfällt
Kassel
[* 9 ] in 24
Kreise
[* 10 ] (darunter die
Stadtkreise
Kassel und
Hanau ),
[* 11 ]
Wiesbaden in 18
Kreise
(darunter die
Stadtkreise
Wiesbaden und
Frankfurt a. M.); der
Oberpräsident hat seinen Sitz in
Kassel . Jeder Regierungsbezirk
bildet einen kommunalständischen
Verband .
[* 12 ] Die obersten Gerichtsbehörden sind die
Oberlandesgerichte zu
Kassel (mit den 3
Landgerichten zu
Hanau ,
Kassel und
Marburg )
[* 13 ] und zu
Frankfurt a. M. (mit den 5
Landgerichten zu
Frankfurt a. M.,
Hechingen ,
Limburg ,
[* 14 ]
Neuwied und
Wiesbaden ); zu dem
Bezirk des erstern gehört noch
Waldeck ,
[* 15 ] zu dem des letztern
Hohenzollern
[* 16 ] und
Teile der
Rheinprovinz ;
[* 17 ] zu andern Oberlandesgerichtsbezirken gehören die
Kreise
Schmalkalden
[* 18 ]
(Jena )
[* 19 ] und
Rinteln
(Celle ).
[* 20 ] Die
Provinz , welche mit Ausnahme des
Kreises
Rinteln zum
Bezirk des 11.
Armeekorps gehört, entsendet 14 Mitglieder
in den deutschen
Reichstag und 26 in das preußische Abgeordnetenhaus.
apanagierte Seitenlinie des
Hauses
Hessen-Kassel , 1685 von
Philipp , dem dritten Sohn des
Landgrafen
Wilhelm VI. und der
Prinzessin
Hedwig
Sophie von
Brandenburg ,
[* 21 ] gegründet und nach dem vom
Stifter erbauten
Schloß
Philippsthal bei
Vacha , der
Residenz dieser
Linie , nach dem an der Baustelle früher vorhandenen
Kloster
Kreuzberg auch
Hessen-Kreuzberg genannt.
Landgraf
Karl , geb. 22. Mai 1803, folgte seinem
Vater
Ernst
Konstantin als
Chef des
Hauses 25. Dez. 1849 und starb 12. Febr. 1868 in
Philippsthal .
Eisen (Kupferstecher)
* 22
Eisenach .
Sein Nachfolger wurde der ältere seiner beiden von der Herzogin
Maria von
Württemberg ihm gebornen
Söhne ,
Ernst , geb. 1846. Eine
Nebenlinie dieses
Hauses , Hessen-Barchfeld, wurde 1721 vom zweiten Sohn
Philipps ,
Wilhelm , gestiftet und hat jetzt ihre
Residenz zu
Augustenau bei
Eisenach .
[* 22 ] Gegenwärtiger
Landgraf ist
Alexis , geb. 13. Sept. 1829, folgte seinem
Vater
Karl 17. Juli 1854. Beide
Linien erhielten 1880 von
Preußen
[* 23 ] aus dem kurhessischen
Fideikommiß eine
Rente von 300,000
Mk . und die
Schlösser zu
Hanau ,
Rotenburg
und
Schönfeld als Privatfideikommiß der
Philippsthaler
Linien .
Festung (Allgemeines;
* 25
Festung .
erloschene
Nebenlinie von
Hessen-Kassel , ward gegründet von
Ernst , dem
jüngern Sohn des
Landgrafen
Moritz . Derselbe, geb. 1623, 1652 zur katholischen
Kirche übergetreten, gest. 1693, erhielt nach
dem Hausvertrag vom 12. Febr. 1627 und 1. Sept. 1628
Rheinfels und kam nach dem
Tod seiner
Brüder , des
Landgrafen
Friedrich zu
Eschwege
(gest. 1655) und des
Landgrafen
Hermann zu
Rotenburg (gest. 1658), in den alleinigen
Besitz der
sogen.
Rotenburger
Quart ,
[* 24 ] d. h. aller den jüngern
Söhnen des
Landgrafen
Moritz unter
Hoheit der ältesten
Linie überlassenen
Ämter ,
Städte und
Einkünfte, nämlich der niedern
Grafschaft
Katzenelnbogen mit der
Festung
[* 25 ]
Rheinfels , den Ämtern und
Städten
Rotenburg ,
Wanfried ,
Eschwege ,
Treffurt , Ludwigstein, der Herrschaft
Plesse , dem
Amt
Gleichen , nebst einem
Viertel des Landzolles.
Ernsts
Söhne
Wilhelm (gest. 1725) und
Karl (gest. 1711) stifteten die
Linien
Rotenburg und
Wanfried , welch letztere 1755 schon
wieder erlosch. In der
Linie
Rotenburg folgte auf
Wilhelm dessen Sohn
Ernst
Leopold , der 1749 starb. Dessen Sohn
Ernst
Konstantin
(geb. 1716) brachte nach dem Aussterben der
Linie
Wanfried 1755 alle Besitzungen seines
Hauses wieder zusammen
und suchte dieselben durch Einführung der
Primogenitur zusammenzuhalten; nur
Rheinfels war 1735 an
Hessen-Kassel abgetreten
worden, weswegen die
Linie sich fortan bloß
Hessen-Rotenburg nannte.
Konstantin hatte bei seinem
Tod 1778 seinen Sohn
Karl
Emanuel
und dieser 1812 seinen Sohn
Viktor Amadeus (geb. 5. Sept. 1779) zum Nachfolger.
Westfalen
* 26
Westfalen .
Inzwischen war durch den
Frieden von Lüneville 1801 der auf dem linken Rheinufer gelegene Teil der
Grafschaft
Katzenelnbogen
an
Frankreich abgetreten worden, wofür der Reichsdeputationshauptschluß von 1803 den
Landgrafen durch eine
Rente entschädigte.
Unter der westfälischen Herrschaft blieb
Hessen-Rotenburg im
Besitz der zur
Quart gehörigen
Lande . Nach
den Bestimmungen des
Wiener
Kongresses aber trat
Hessen-Kassel 1815 den Rest der niedern
Grafschaft
Katzenelnbogen , die Herrschaft
Plesse und das
Amt Neuengleichen an
Preußen ab, welches dafür dem
Landgrafen
Viktor die
Abtei
Korvei in
Westfalen
[* 26 ] und die Herrschaft
Ratibor
[* 27 ] in
Schlesien
[* 28 ] überließ.
Außerdem war der
Landgraf noch im
Besitz des in
Kurhessen gelegenen Teils der
Rotenburger
Quart , die auf
Grund des
Vertrags von 1627 beim
Erlöschen des Mannesstamms der
Rotenburger
Linie der ältern
Linie wieder zufallen sollte. Da der
Landgraf
Viktor Amadeus von
seiner Gemahlin Eleonore, einer
Prinzessin von
Salm-Reifferscheidt-Krautheim , keine
Kinder und nur noch
eine
Schwester , Klothilde, am
Leben hatte, die mit dem
Fürsten
Karl
August von
Hohenlohe-Bartenstein vermählt war, aber ebenfalls
keine
Kinder besaß, so vermachte er durch
Testament und mit
Genehmigung der preußischen
Regierung die in
Preußen gelegenen
Güter , die Herrschaft
Ratibor , das
Fürstentum
Korvei und die Herrschaft
Treffurt , seinem
Paten , dem
Prinzen
Viktor von
Hohenlohe-Schillingsfürst , und dessen
Bruder , dem
Prinzen
Chlodwig ,
Neffen seiner zweiten, 1830 verstorbenen Gemahlin
Elisabeth ,
Prinzessin von
Hohenlohe-Langenburg .
Hessen-Rotenburg - Hes
* 29
Seite 8.487.
Nachdem
Landgraf
Viktor 12. Nov. 1834 gestorben, übernahm
Prinz
Viktor , seit 1845
Herzog von
Ratibor , die rotenburgische
Erbschaft .
Über die in
Kurhessen gelegene und nun heimgefallene
Rotenburger
Quart erhob sich aber ein Streit zwischen
den kurhessischen
Ständen und der
Regierung . Die
Stände nämlich nahmen dieselbe als
Staatsgut in Anspruch; die
Regierung dagegen
wollte die
Quart als eine dem regierenden
Haus zugefallene Erwerbung, auf welche der
Staat kein
Recht habe, betrachtet wissen
und ließ sie als dem
Regenten angehöriges
Fideikommiß des Kurhauses jahrelang trotz aller von seiten
der
Stände dagegen erhobenen
Proteste durch eine besondere
Kammer verwalten. Nachdem sich die Streitfrage über die
Rotenburger
Quart durch viele
Landtage durchgeschleppt hatte, während der
¶
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Kurprinz-Mitregent faktisch die Nutznießung derselben hatte, brachte erst das Jahr 1848 eine den Landesinteressen günstigere
Wendung. Regierung und Stände verglichen sich nämlich dahin, daß unter Verzichtleistung auf die Rückerstattung der vom
kurfürstlichen Haus bereits bezogenen Summen die Einkünfte der Quart fortan unter den Staatseinnahmen verrechnet werden sollten.
Obwohl dem Kurfürsten der Rechtsweg offen gelassen ward, ist es doch bei diesem Vergleich geblieben.