Lungengefäßsystem, die rechte
Kammer. Die häufigsten
Ursachen der Herzhypertrophie für die linke Herzhälfte sind Klappenfehler, Erkrankungen
der
Arterien und Nierenaffektionen, für die rechte Hälfte Mitralisfehler,
Lungenemphysem,
Schwindsucht. Sämtliche genannte
Ursachen bewirken nicht bedingungslos eine Herzhypertrophie, sondern nur unter sonst guten allgemeinen Ernährungsverhältnissen,
so daß die Herzhypertrophie in allen
Fällen als eine Art von Heilungsvorgang, als
Ausgleich oder, wie man technisch
sagt,
Kompensation zu betrachten ist.
LeichteGrade der Herzhypertrophie sind oft schwer zu erkennen, andermal wird ein
Herz so groß, daß es als
Ochsenherz
(Cor taurinum s. bovinum)
bezeichnet wird. Eine Behandlung ist nach dem Gesagten nicht nur nicht möglich, sie würde sogar durch
sicheres Herbeiführen einer Kompensationsstörung von sehr verhängnisvollen
Folgen sein; zu vermeiden sind große Anstrengungen,
Bergsteigen,
Tanzen sowie alle
Getränke, welche dem
Herzen zu seiner ohnehin durch das Grundleiden bedingten Mehrarbeit neue
Anstrengungen auferlegen.
Jesu-Fest, kathol.
Fest am ersten
Freitag nach derOktave des
Fronleichnamsfestes, gestiftet
auf Veranlassung der
NonneAlacoque (s. d.), von der
Christus selbst 1670 die Einsetzung desselben verlangt, und der er bei
dieser Gelegenheit sein
Herz gezeigt haben soll.
(Palpitatio cordis), eine oft höchst unangenehme
Erscheinung, welche die verschiedensten Herzkrankheiten,
namentlich die
Herzhypertrophie, begleitet, aber auch selbständig und scheinbar ohne anatomische Veränderung vorkommen kann.
In letzterm
Fall betrachtet man das als eine
Neurose des
Herzens. Als solche beobachtet
man es namentlich
bei
Bleichsucht, bei
Hysterie, zur Zeit der
Pubertät besonders bei schnellem Wachstum. Zuweilen lassen sich aber auch gar keine
Ursachen dafür auffinden. Es tritt meist in Paroxysmen auf. Die
Bewegungen des
Herzens sind während der Anfälle beschleunigt,
unregelmäßig; dabei ist das
Gefühl von
Angst und Beklommenheit vorhanden. Die Behandlung richtet sich
hauptsächlich auf ein etwa vorhandenes Grundleiden; das Herzklopfen selbst wird außerdem am besten durch absolute
Ruhe, leichte, kühlende
Diät, kalte
Kompressen auf die Herzgegend bekämpft.
(Paralysis cordis), s.
Herzschlag^[= # (Apoplexia cordis), in der Physiologie s. v. w. Herzkontraktion, Herzstoß; in der Pathologie ...] und
Herzverfettung.
(CardiumL.),
Gattung aus der
Familie der Herzmuscheln (Cardiadae), hat klappige, ziemlich dicke, herzförmige,
gewölbte, strahlig gerippte
Schalen mit großen, eingekrümmten
Wirbeln, äußerm Schloßband und starkem, aus mehrfachen
Zähnen gebildetem
Schloß. Der kräftige, knieförmige
Fuß dient zu Schwimmbewegungen, zum Eingraben in den
Sand und zum Fortschnellen
derMuschel auf beträchtliche
Strecken, wobei er sich mit der
Spitze gegen einen
Stein stemmt.
Die eßbare Herzmuschel
(CardiumeduleL.) hat eine schmutzig weiße
Schale mit 24-26
Rippen und findet sich häufig an den
europäischen
Küsten, mehr oder weniger verkümmert in der
Ostsee. Sie hat für manche Gegenden
(Schottland,
Hebriden) große
Bedeutung als Volksnahrungsmittel, kommt aber auch in andern
Ländern vielfach auf den
Markt. Die
Schalen werden gebrannt und
als
Kalk benutzt. Wohlschmeckender ist die größere, ebenfalls europäische stachlige Herzmuschel (C. echinatumL.).
In denZeiten der
Schwäche des merowingischen
Königtums erlangten diese Herzöge bald eine größere Selbständigkeit, und
so kam es, daß schon in den letzten
Zeiten der
Merowinger die Herzöge in
Bayern,
[* 4] Alemannien,
Thüringen
und
Friesland ihre Herzogtümer erblich regierten und mitunter sogar unabhängig zu machen suchten. Dies änderte sich jedoch
schon unter dem kräftigen
Pippin und mehr noch unter
Karl d. Gr., welcher die Herzöge beseitigte und das Grafenamt an die
Stelle der Herzogswürde setzte.
Bei den
Sachsen
[* 5] war die Herzogswürde überhaupt nur vorübergehend für die Kriegsdauer bestimmt geblieben. Dieser Zustand
dauerte jedoch nur bis zum
TodKarls. Die
Schwäche seiner Nachfolger benutzend, wußten die
Sendgrafen der
Könige häufig ihre
Würde dauernd zu machen und die
Stellung der ehemaligen Herzöge einzunehmen. Das ostfränkische
Reich
zerfiel um 900 in fünf erbliche Herzogtümer
(Franken,
Schwaben,
Bayern,
Sachsen,
Lothringen), welche nur sehr lose durch das
Königtum miteinander verbunden waren.
Nach dem Erlöschen der
Karolinger 911 hielten bloß
Sachsen und
Franken den Reichsverband aufrecht, die übrigen suchten sich
davon loszureißen. Selbst
Heinrich I. mußte dem Herzog von
Bayern das
Recht, die
Bischöfe zu ernennen, zugestehen
und sich mit der
Anerkennung seiner
Oberhoheit begnügen. Erst von seinen Nachfolgern wurden energische Maßregeln zur
Sicherung
der Königswürde gegen die übermächtigen Herzöge ergriffen; namentlich war es
KaiserHeinrich III. aus dem fränkischen
Haus, welcher die Herzogtümer entweder ganz aufzuheben suchte, oder deren
Inhaber wenigstens häufig wechseln
ließ. Unter seines Nachfolgers
Heinrich IV.
Regierung gewann dagegen die herzogliche
Gewalt wieder festern
Boden. Es bestanden
in
Deutschland
[* 6] damals sieben
¶
mehr
Herzogtümer, nämlich Sachsen, Franken, Bayern, Kärnten, Schwaben, Ober- und Niederlothringen. Da nun während des aufreibenden
Kampfes der Kaiser mit dem Papsttum auch die übrigen Fürsten dieselben Rechte und eine gleiche Unabhängigkeit, teilweise (in
Österreich)
[* 8] auch den Namen der Herzöge erlangten, schwand die bevorrechtete Stellung der Herzöge. In Franken und Schwaben
ging das Herzogtum nach Erlöschen des hohenstaufischen Hauses ganz ein, und die bisherigen herzoglichen Gebiete wurden zerstückelt;
in Sachsen aber war schon vorher bei dem SturzHeinrichs des Löwen die herzogliche Würde teils auf Westfalen
[* 9] (das dem StiftKöln
[* 10] gehörte), teils auf das Gebiet der mittlern Elbe übergegangen, während aus dem alten Herzogtum Sachsen,
insoweit es welfisches Allodialgut war, ein neues Herzogtum, Braunschweig,
[* 11] erwuchs. Da zuletzt auch Oberlothringen in eine
französische Provinz verwandelt wurde, so hat sich von den ursprünglichen Herzogtümern nur eins, nämlich das jetzige KönigreichBayern unter den Wittelsbachern, erhalten.
Dagegen sind durch Erbteilungen herzoglicher Häuser sowie durch Erhebung von Fürsten zu Herzögen neue
Herzogtümer entstanden, welche mit der Zeit und nach der Auflösung des DeutschenReichs die volle Souveränität erlangten,
während in den nicht germanischen LändernEuropas aus dem Kampf mit dem Königtum ein entgegengesetztes Ergebnis - die Umbildung
der Herzogswürde in einen bald erblichen, bald bloß persönlichen Titel (in Frankreich duc, in Italien
[* 12] duca, in Spanien
[* 13] duque) mit den Vorrechten des hohen Adels - hervorgegangen ist.
Seit 1854 gab Herzog die
»Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche« (Gotha
[* 25] 1853-68, 22 Bde.) heraus, die er seit 1877 gemeinsam
mit Plitt und nach dessen Tod mit Hauck einer neuen Bearbeitung unterzog.
Als im August die Entlassung des größten Teils der Armee verfügt ward, reichte über die von ihm im
Heer gefundenen, durch die Nachlässigkeit einzelner Kantone verschuldeten Übelstände einen ungeschminkten Bericht ein und
forderte zugleich seine Entlassung. Die Umstände bewogen ihn jedoch, das Kommando wieder zu übernehmen und mit
21,000 Mann von neuem die Westgrenze zu besetzen. Am 1. Febr.schloß er eine Konvention mit dem französischen
GeneralClinchant über die Internierung der Bourbakischen Armee (88,000 Mann, 11,000 Pferde)
[* 30] in der Schweiz
[* 31] ab und leitete mit
anerkennenswerter Umsicht die Überführung dieser großen militärischen Massen in die eidgenössischen Kantone. Gegenwärtig
bekleidet Herzog die Stelle eines eidgenössischen Waffenchefs der Artillerie und ist Vorsitzender der vom
Bundesrat mit den Vorstudien zur Landesbefestigung betrauten Kommission.