(Cooksarchipel), polynes. Inselgruppe, zwischen 18 bis 20° südl.
Br. und 157 bis 163° westl. L. v. Gr.,
südwestlich von den
Gesellschaftsinseln gelegen, besteht aus neun
Inseln:
Palmerston,
Rarotonga, Mangaia, Aitutaki, Hervey,
Takutea, Atiu, Mitiaro u. Mauki, zusammen 368 qkm (6,7 QM.)
groß mit 7900 Einw., worunter 100
Europäer, die letztern fast sämtlich auf
Rarotonga.
Palmerston ist
eine Laguneninsel und unbewohnt, die übrigen sind
Koralleninseln; nur
Rarotonga, die größte, 81 qkm messend mit 2000 Einw.,
ist vulkanischen Ursprungs.
Hinter einem sehr fruchtbaren, ebenen Küstenrand erheben sich
Hügel, dann kühne basaltische Bergspitzen mit wohlgeschützten
Thälern. Bis auf die höchsten
Erhebungen und
Nadeln
[* 2] sind diese
Berge bedeckt von üppigem Pflanzenwuchs,
der, wie die dürftige Tierwelt, dem tahitischen nahe verwandt ist. Das
Klima
[* 3] ist sehr gleichmäßig und gestattet Europäern
während des ganzen
Jahrs die
Arbeit im
Freien. Die Bewohner (s. Tafel »Ozeanische
Völker«,
[* 4] Fig. 23), welche vielleicht von
einem melanesischen Urstock abstammen, der sich mit eingewanderten Tahitiern vermischte, haben auch manches
mit den Neuseeländern gemein; ihre sehr weit verbreitete
Sprache
[* 5] steht zwischen denen dieser beiden
Völker.
Sie waren mutig und tapfer und besaßen eine nicht unbedeutende
Bildung und eine gewisse Feinheit in ihrem gesellschaftlichen
Leben, waren aber dabei der
Anthropophagie ergeben. Zum protestantischen
Christentum wurden sie 1827 in
Aitutaki durch tahitische
Lehrer, 1827 in
Rarotonga durch englische
Missionäre bekehrt. Jetzt gehen schon viele Rarotonganer
als Verbreiter der christlichen
Religion nach den verschiedensten
Inseln derSüdsee bis nach
Neuguinea. Diese
Missionäre sind
auch faktisch die Beherrscher der
Gruppe, welche zur Zeit der
Entdeckung in vierStaaten:
Rarotonga, Mangaia,
Katutia und Aitutaki, zerfiel. Die Ansiedelung von Europäern wird seitens der
Mission nicht gern gesehen, auf ihren Betrieb
ist jeder Landverkauf an jene verboten. -
Schon früh gründete die
Sociétè commerciale de l'Océanie hier eine
Filiale ihres
Geschäfts in
Tahiti,
[* 6] doch ist jetzt der deutsche
Handel auf der ganzen
Gruppe durch
Neuseeland verdrängt.
Ausgeführt werden: Baumwolle,
[* 7]
Kaffee,
Arrowroot u. a., 1884 für 28,000 Pfd. Sterl.;
die Einfuhr
(Manufakte u. a.) wertete 24,000
Pfd. Sterl. Aus dem
Hafen Avarua auf
Rarotonga liefen 1884-85 aus 50
Schiffe
[* 8] von 9062
Ton., meist
britische. - Die Inselgruppe
wurde von
Cook auf seiner zweiten
Reise 1773 entdeckt, auf seiner dritten 1777 wiederum besucht; doch wurde
Rarotonga erst 1814, Mitiaro erst 1823 aufgefunden. S.
Karte
»Ozeanien«.
[* 9]
Ernest d', franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 10] war zuerst als Eisenbahningenieur
thätig, wandte sich aber bald ausschließlich der Litteratur und dem Journalismus zu. 1872 trat er in
den »Rappel« ein, für den er unter dem
Pseudonym Le
[* 11]
Passant schreibt. Außer einigen
Bänden Gedichte: »La lanterne
en vers
de couleur« (1868),
»Les baisers« (1872) u.
»Le harem« (1874),
veröffentlichte er Sammlungen seiner humoristischen
Skizzen unter den
Titeln: »Contes pour les grandes personnes«
(1874),
vonBittenfeld,KarlEberhard, preuß.
Generalfeldmarschall, wurde zu Großwerther inThüringen
geboren. Seine
Familie, auch Hoerwarth genannt, stammt ursprünglich aus
Augsburg
[* 13] und teilte sich in eine Hohenburger, eine
Bittenfelder, eine
Augsburger und eine französische
Linie. Die erstere, katholisch, erlangte im bayrischen und kaiserlichen
Dienst die
Reichsfreiherren- und Grafenwürde und erlosch im 18. Jahrh. Auch die
Augsburger Patrizierfamilie und die französischen
Herwarth sind ausgestorben.