mehr
entdeckte eine große Anzahl derselben und fand, daß sie meist Partialsysteme bilden, in denen zwei
Sonnen um einen gemeinsamen
Schwerpunkt
[* 2] kreisen. Herschel
starb in
Slough bei
Windsor und ward zu Upton in
Berkshire begraben. Seine meisten
Beobachtungen
sind in den »Philosophical
Transactions« und andern englischen
Zeitschriften niedergelegt. Eine seiner
letzten
Schriften war »On the places of 145 new double stars« (1821). Viele
seiner
Schriften sind auch noch ungedruckt. Man hat folgende deutsche Übersetzungen: »Über den
Bau des
Himmels« (Königsb.
1791; 2. Aufl.,
Dresd. 1826);
»Beschreibung des 40füßigen reflektierenden Teleskops« (Leipz. 1799);
»Untersuchungen über die Natur der Sonnenstrahlen« (Halle [* 3] 1801).
Vgl.
Wolf, W. Herschel
(Zürich
[* 4] 1867);
Holden,
Sir W. Herschel
, his life and works
(Lond. 1881; deutsch, Berl. 1881).
2) Lucretia Karoline, Schwester des vorigen, geb. zu Hannover, [* 5] erwarb sich, bei ihrem Bruder in Slough bei Windsor wohnend, gelehrte Kenntnisse, besonders in der Astronomie, [* 6] und unterstützte jenen bei seinen Beobachtungen. Sie stellte auch eigne Beobachtungen und Berechnungen an und entdeckte sechs Kometen. [* 7] Ferner gab sie eine Revision der Flamsteedschen Beobachtungen und das Verzeichnis gefundener Fehler derselben, welche mühevolle Arbeit 1798 auf Kosten der königlichen Societät der Wissenschaften in London [* 8] gedruckt wurde. Nach dem Tod ihres Bruders kehrte sie nach Hannover zurück, wo sie starb.
Vgl.
»Memoir and correspondence of Caroline Herschel«
(Lond. 1875; deutsch, Berl.
1876).
3)
Sir
John Frederic
William,
Baronet, Astronom und Naturforscher, Sohn von Herschel
1), geb. zu
Slough bei
Windsor, studierte in
Cambridge und beobachtete seit 1816, zum Teil in
Gemeinschaft mit
James
South,
vornehmlich die
Doppelsterne. Als erstes
Resultat dieser Forschungen erschien 1825 in den »Observations of the apparent
distances and positions of three hundred and eighty double and triple stars« (Lond. 1825)
ein
Katalog von 380 neuen
Doppelsternen,
dem er 1827 einen zweiten von 295, 1829 einen dritten von 324 folgen
ließ.
In den nächsten Jahren veröffentlichte er Messungen von zahlreichen Sternen. Daneben unterwarf er 1825-33 die von seinem Vater beobachteten Nebelflecke [* 9] und Sternhaufen einer neuen Beobachtung und veröffentlichte 1833 einen Katalog von 2207 solcher. Die Ergebnisse seiner physikalischen Studien enthalten unter andern folgende Schriften: »On the theory of light«, in der »Encyclopaedia metropolitana« (1828; deutsch von Schmidt, Stuttg. 1831);
»Treatise on sound« (1830);
»A preliminary discourse on the study of natural philosophy« (in Lardners »Cyclopaedia«, 1831; deutsch von Weinlig, Leipz. 1836) und »A treatise on astronomy« (ebenfalls Teil der »Cyclopaedia«; deutsch von Michaelis, das. 1837),
welche Schrift, mit den Ergebnissen der neuesten Entdeckungen bereichert, 1849 unter dem Titel: »Outlines of astronomy« (11. Aufl. 1871) erschien. 1834 ging er nach dem Vorgebirge der Guten Hoffnung, wo er bis zum Mai 1838 die ganze südliche Hemisphäre des Sternenhimmels aufs genaueste durchmusterte, und von wo aus er die Idee anregte, an einigen bestimmten Tagen gleichzeitig an verschiedenen Orten meteorologische Beobachtungen anzustellen. 1838 wurde er zum Baronet ernannt;
das Mareshal College ^[richtig: Marischal College] erwählte ihn im März 1842 zu seinem Lord-Rektor, und von 1850 bis 1855 bekleidete er das Amt eines Direktors des königlichen Münzwesens.
Die Resultate der Expedition nach dem Kap sind in den »Results of astronomical observations made at the Cape of Good Hope« (Lond. 1847) zusammengestellt. In Verbindung mit einigen andern Gelehrten arbeitete er dann zum Gebrauch der Marineoffiziere ein »Manual of scientific enquiry« (Lond. 1849) aus. Schon 1820 hatte er eine Sammlung von Aufgaben aus der endlichen Differenzrechnung geliefert (deutsch von Schnuse, Braunschw. 1859). Mehrere für die »Encyclopaedia Britannica« gelieferte Arbeiten erschienen auch in Sonderausgaben, so die »Physical geography« (neue Ausg. 1871),
»Meteorology« (2. Aufl. 1870). Auch schrieb er eine Biographie des Astronomen Baily (Lond. 1845) und »Popular lectures on scientific subjects« (neue Ausg. 1880). Er starb 12. (auf dem Grabstein steht 11.) Mai 1871 in London.