dem Heros darbrachte, fallen im allgemeinen unter die
Kategorie der
Totenopfer. Die Spenden bestanden aus
Wasser oder einer Mischung
von
Milch,
Honig,
Wein,
Öl und wurden in eine
Grube westlich von dem
Monument gegossen, sowie auch der Spendende dabei gen
Westen
(die Gegend der Finsternis und der
Unterwelt) blickte. Auch
Tiere wurden dem Heros geopfert.
MancheHeroen hatten
ihre Heiligtümer (s.
Heroon), von denen die meisten eigentlich als Totenkapellen über ihren
Gräbern anzusehen sind.
Inschriften
lehren uns auch die Verehrung eines
Gottes Heros in
Thessalien.
ein Ephesier, steckte 356
v. Chr. den berühmten
Tempel
[* 3] der
Artemis
[* 4] bei seiner Vaterstadt in
Brand, bloß
um, wie er auf der
Folter aussagte, seinen
Namen auf die Nachwelt zu bringen.
Zwar beschlossen die Ephesier,
seinen
Namen der Vergessenheit zu übergeben;
Schüler von J.
André, Busson und
Daubigny, eignete er sich viel von des letztern duftiger
Weise an, obgleich er seine Haupterfolge Städteansichten verdankte,
die er als Kolossalgemälde auszuführen pflegte. Zu seinen besten
Landschaften gehören: das Seineufer bei
Sèvres;
(althochd. hêriro, hêrero, hêrro) ist die schon im 9. Jahrh.
substantivisch gebrauchte Komparativform von hehr (hêr) und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten
gegenüber dem Geringern, den Befehlenden gegenüber dem
Knechte; doch fand das
Wort auch schon frühzeitig Anwendung auf den
himmlischen Herrscher (Gott oder
Christus). In der höfischen
Periode wurde Herr Standesname für die Adligen, besonders die
reichsunmittelbaren, die in der
Würde nach den
Fürsten und
Grafen kamen, und der unerwachsene Sohn solcher
Herren hieß Junchêrre
(Junker).
In denStädten ging der
Name Herr auf die obrigkeitlichen
Personen über; allgemeiner wurde er
auch vom Familienoberhaupt, von
Geistlichen, überhaupt von
Personen, welche
Gewalt über etwas haben, gebraucht. Die mit Herr verbundene
Standesauszeichnung verwischte sich allmählich, und das
Wort sank mit Beginn des 17. Jahrh. zu einer
bloßen Höflichkeitsbezeigung herab.
die drei gestrengen, im nördlichen
Deutschland
[* 10] die
Tage vom 11. bis 13. Mai (Mamertus,
Pankratius und
Servatius),
in
Thüringen die
Tage vom 12. bis 14. Mai
(Pankratius,
Servatius,
Bonifacius), weil um
diese Zeit häufig auffallend starke
Nachtfröste
einzutreten pflegen, welche derVegetation bedeutenden
Schaden verursachen, und vor denen man sich erst
nach
Urban(25. Mai) gesichert hält. In Süddeutschland heißen
Pankratius,
Servatius und
Bonifacius die drei Eismänner; doch
ist deren Einfluß weniger verderblich, weil zur Zeit ihres Auftretens die
Blütezeit hier gewöhnlich schon vorüber ist.
Die Rückfälle der
Kälte im Mai stehen unzweifelhaft fest, sind aber beschränkt auf die Gegenden Westeuropas,
welche am meisten dem Einfluß der Nordwestwinde ausgesetzt sind. Nach
Dove finden sie ihre
Erklärung in der vermehrten
Intensität
der Bodenausstrahlung, wie sie nur bei heiterm
Himmel
[* 11] auftreten kann. Solche Heiterkeit tritt aber nur bei östlichen und
nördlichen
Winden
[* 12] auf, welche um die Mitte des Mai im nördlichen
Europa
[* 13] zu wehen pflegen. Nach v.
Bezold
findet der Kälterückfall in den
Tagen vom 11. bis 13. Mai folgende
Erklärung: Wenn im Frühjahr die Erwärmung unsers
Erdteils
von S. her beginnt, wird die
Balkanhalbinsel
[* 14] mit den dahinterliegenden
Ländern bis zu den
Karpathen, und
vor allem die ungarische Tiefebene, ganz besonders rasch erwärmt, und deshalb wird sich über diesen
Ländern ein Gebiet
verhältnismäßig hohen Thermometerstandes und mithin auch relativ niedrigen Barometerstandes bilden. Dieses hat in
Verbindung
mit dem im W.
Europas herrschenden und um diese Zeit an
Ausdehnung
[* 15] gewinnenden hohen
Luftdruck für
Deutschland Nordwinde
zur
Folge, welche den Kälterückfall verursachen. Die
Beobachtungen der
Temperatur für die ersten fünf
Pentaden des Mai ergeben
in der That, daß über
Ungarn
[* 16] in der dritten
Pentade zwischen dem 11. und 15. Mai die positive Temperaturabweichung am größten
ist, während sie in den vorhergehenden und den darauf folgendenPentaden einen kleinern Wert annimmt.
Schwarzwaldkreis,
OberamtNeuenburg,
[* 17] in schöner Gegend an der
Alb im
Schwarzwald, 369 m ü. M.,
hat eine evang.
Pfarrkirche, eine Klosterruine, eine Kaltwasserheilanstalt und (1885) 1000 Einw.
Wegen seines milden
Klimas und seiner reinen Gebirgsluft hat Herrenalb in letzter Zeit immer mehr an Kurgästen
zugenommen (1885 über 2000).
bei den früher nach
Ständen zusammengesetzten
Landtagen die
Bank der
Ritterschaft; dann die
Bank der Adligen
bei
Gerichten oder Kollegien, in welchen bürgerliche und adlige
Räte jede für sich abgesonderte
Reihen
von Sitzen einnahmen (latus doctorum et latus nobilium). Mit Einführung des römischen
Rechts in
Deutschland wurde es nämlich
erforderlich, gelehrte
Gerichtsbeisitzer zu haben; um jedoch den
Grundsatz, daß ein jeder nur von seinesgleichen gerichtet
werden könne, zu behaupten, unterschied man bei höhern
Gerichten und Kollegien in vollenSitzungen zwei
Bänke oder
Reihen der
Räte oder
Beisitzer: die
gelehrte Bank, zu welcher bloß
Gelehrte ohne Rücksicht auf den
Stand, also auch
Bürgerliche, gehörten, und die adlige oder Herrenbank, welche diejenigen
Beisitzer einnahmen, die aus dem
Stande des
Adels zugezogen
waren. Auf den Reichstagsversammlungen war Herrenbank mit Grafenbank gleichbedeutend.
hat ein Amtsgericht, eine schöne gotische (vormals Chorherrenstifts-) Kirche, eine Schloßruine, Möbel-, Möbelstoff- und Strickgarnfabrikation,
starken Hopfenbau und (1885) 2661 meist evang. Einwohner. - Herrenberg war
von 1247 bis 1382 Sitz einer Linie der Pfalzgrafen von Tübingen,
[* 20] worauf es durch Kauf an Württemberg
[* 21] überging; es erlitt 1733 durch
starke Erdrisse viele Beschädigungen. Das dortige weltliche Chorherrenstift wurde 1436 gestiftet, 1481 in
ein Haus derBrüder des gemeinsamen Lebens umgewandelt und 1534 aufgehoben.