als den äußern, kann man entweder die
Luft im Innern verdichten, durch Einblasen von
Luft in das durch einen
Hahn
[* 2] verschließbare
Rohr, mit dem
Mund oder mittels der
Kompressionspumpe, oder die äußere
Luft verdünnen, indem man den
[* 3] unter die
Glocke der
Luftpumpe
[* 4] bringt. Ein Heronsball einfachster Form ist die
Spritzflasche, durch deren luftdicht schließenden, doppelt durchbohrten
Kork
[* 5] zwei Glasröhren gesteckt sind, deren eine fast bis auf den
Boden der
Flasche
[* 6] reichende
oben umgebogen und in eine feine
Spitze ausgezogen ist, während die andre dicht unter dem
Kork mündet; bläst
man in die letztere, so springt das
Wasser in
feinem
Strahl aus jener
Spitze.
Die sogen.
Siphonflasche für moussierende
Getränke ist ein Heronsball, dessen fast bis auf den
Boden des
Gefäßes reichendes und
oben
seitlich umgebogenes
Rohr durch einen
Hahn verschließbar ist; öffnet man den
Hahn, so wird die
Flüssigkeit durch den
Druck
der aus ihr sich entwickelnden
Kohlensäure mit
Gewalt aus der
Röhre herausgetrieben. Der
Windkessel der
Feuerspritze ist nichts andres als ein großer Heronsball, in welchen mittels zweier abwechselnd wirkender
DruckpumpenWasser hineingepreßt
und dadurch die im Innern des
Windkessels eingesperrte
Luft zusammengedrückt wird; öffnet man dann den
Hahn des
Steigrohrs,
so treibt die innere
Luft vermöge ihres erhöhten
Druckes das
Wasser in ununterbrochenem kräftigen
Strahl
heraus.
Heronsbrunnen
[* 7] nennt man einen Heronsball, in welchem die
Luft durch den
Druck einer Wassersäule zusammengepreßt wird. Vgl.
Springbrunnen.
im
Altertum Stadt im nordöstlichen
Ägypten,
[* 8] am Dareioskanal, beim heutigen
Abu Kescheb, nach welcher als
der nächsten Handelsstadt der
SinusHeroopolitanus (jetzt
Golf von
Suez) benannt war.
Der stets rasch wieder versandende
Kanal
[* 9] wurde durch Ramesu II. (1394-28) angelegt und durch
Necho,
Dareios I.,
Ptolemäos I.,
Ptolemäos II. und
Trajan erneuert.
Anatom, Zeitgenosse des
Erasistratos, aus
Chalcedon gebürtig, bildete sich unter Praxagoras in der damals
von
Ptolemäos I. (320
v. Chr.) zu
Alexandria in
Ägypten gestifteten medizinischen
Schule, war der
Richtung des
Zeitalters gemäß
ein
Dialektiker und soll die
Anatomie bedeutend vervollkommt haben; er zergliederte menschliche
Leichname und öffnete
angeblich lebende Verbrecher. Er erkannte zuerst in den
Nerven
[* 10] die
Werkzeuge
[* 11] der
Empfindung, beschrieb sehr genau den
Bau des
Gehirns, stellte zuerst eine Pulslehre auf und entdeckte die
Milchgefäße in dem
Gekröse. Zahlreiche
Entdeckungen in der Detailanatomie
werden noch heute nach ihm benannt. Von seinen
Schriften sind bloß einigeFragmente auf uns gekommen,
und wir kennen ihn allein nach dem, was
Galen,
Celsus u. a. von ihm berichten. Vgl.
Marx, Herophilos (Karlsr. 1838).
jemand, welcher das
Ideal männlicher
Kraft
[* 12] und ritterlicher
Gesinnung darstellt, dann s. v. w.
Halbgott und als solcher Gegenstand des
Kultus und der religiösen Verehrung. Die allmähliche
Entwickelung
des
Heroentums läßt sich vornehmlich bei den Griechen verfolgen. Zunächst werden wir dabei auf
Homer und die epische Nationalsage
hingewiesen, deren
Heroen immer als die ursprünglichen und vorzugsweise so genannten angesehen wurden, daher auch das
Zeitalter
der epischen
Sage, die mythische Vorzeit der
Nation (als deren
Grenze die 1104
v. Chr. gesetzte
Einwanderung
der
Herakliden nach dem
Peloponnes angenommen worden ist), das heroische genannt wird. In einem solchen
Zeitalter ist der
Adel
ein spezifisch anderes
Geschlecht als das
Volk, was der
Mythus dadurch ausdrückt, daß er die
Heroen zu
Söhnen der
Götter erhebt.
Größere Heroengeschlechter dieser Art waren die Promethiden oder Deukalioniden, die Inachiden,
die Agenoriden, die
Danaiden, die
Pelopiden oder Tantaliden, die Kekropiden, während die Äakiden,
Perseïden,
Atriden,
Herakliden
sich als Teile unter je eins derselben einreihen. Am glänzendsten sind bekanntlich durch die
Poesie diejenigen Heldenkreise
ausgebildet, welche ihre
Mittelpunkte in
Troja
[* 13] und
Theben haben.
Charakteristisch ist es, daß schon in der
Heldenzeit selbst ein Gradunterschied zwischen früher und später gemacht wird, so daß z. B.
Nestor (bei
Homer) keinen
Anstand nimmt, die
Helden seiner
Jugend denen seines
Greisenalters weit voranzustellen.
Homer denkt sich seine
Heroen an körperlicher
Kraft den gewöhnlichen
Menschen weit überlegen; sie sind dem
Tod gleich den
andern unterworfen, nur werden sie hin und wieder durch die besondere Huld der
Götter von der
Erde entrückt und dadurch vor
dem
Tod bewahrt. Von göttlicher Verehrung dieser
Heroen finden sich erst bei den nachhomerischen Epikern
Spuren, und zwar knüpft
sich dieselbe hauptsächlich an die sichtbaren Stätten und
Denkmäler der heroischen Vorzeit an, besonders
an die
Gräber der
Helden, denn der Heroenkult ist aus der Verehrung der Verstorbenen hervorgegangen.
Meist noch der
Sage angehörig und bloße Gebilde der
Phantasie ohne historische Grundlage sind ferner die
Heroen, welche als
Stifter und Ahnherren von
Städten (z. B. Byzas,
Gründer von Byzanz), vonPhylen u.
Demen
(Gauen und
Bezirken),
von
Innungen etc. genannt werden. Eine weitere
Gruppe bilden historische
Personen, die nach ihrem
Tod oder selbst noch bei Lebzeiten
zu göttlicher
Ehre erhoben wurden. Zunächst beschränkte sich diese öffentliche Verehrung auf hochverdiente
Männer, wie
Harmodios und
Aristogeiton, die
Gefallenen bei
Marathon etc.; dann erstreckte sie sich auch auf solche, die
sich durch etwas.
Zuerst erhielt Lysander göttliche Verehrung bei Lebzeiten. Nachdem aber durch
Alexander orientalische
Sitte mit hellenischer
verschmolzen worden, griff die Unsitte, insbesondere die Herrscher auf diese Art zu erhöhen, immer mehr um sich. Am weitesten
ging man darin an den
Höfen griechischer
Fürsten im
Orient, wie der
Seleukiden und
Ptolemäer. Von dort ging dieser Kult als
ein den
Fürsten gebührendes
Zeremoniell allmählich auch nach
Rom
[* 15] über. In weitestem
Sinn bedeutet Heros einen jeden Verstorbenen.
Die
Opfer und Spenden, welche man
¶
mehr
dem Heros darbrachte, fallen im allgemeinen unter die Kategorie der Totenopfer. Die Spenden bestanden aus Wasser oder einer Mischung
von Milch, Honig, Wein, Öl und wurden in eine Grube westlich von dem Monument gegossen, sowie auch der Spendende dabei gen Westen
(die Gegend der Finsternis und der Unterwelt) blickte. Auch Tiere wurden dem Heros geopfert. MancheHeroen hatten
ihre Heiligtümer (s. Heroon), von denen die meisten eigentlich als Totenkapellen über ihren Gräbern anzusehen sind. Inschriften
lehren uns auch die Verehrung eines Gottes Heros in Thessalien.