GeorgKarl Reginald,
Novellist, geb. zu
Prag,
[* 5] studierte daselbst und in
Wien,
[* 6] privatisierte sodann
in
Leipzig,
[* 7] wo er 1830-1848 die
Zeitschrift »Der
Komet« herausgab; starb Seine zahlreichen
Novellen und
Romane erhoben
sich durch große Gewandtheit derDarstellung über die platteste Tagesbelletristik, entbehrten aber des
tiefern poetischen
Inhalts und der gereiften Form. Wir nennen nur: »Der
Venezianer« (Leipz. 1829);
denen nach seinem
Tod noch
»Reliquien in Liedern« (hrsg. von A.
Böttger, das. 1850) folgten, und mit R.
Blum und Herloßsohn
Marggraff
das »Theaterlexikon« (Altenb. 1839-42, 7 Bde.)
heraus. Seine »Gesammelten
Schriften« erschienen zu
Prag 1866-68 in 12
Bänden.
gelehrte
Schule und Erziehungsanstalt auf der dänischen
InselSeeland, 1565 von dem dänischen Seehelden
HerlufTrolle und seiner
Frau Brigitte Giol errichtet.
ein
Bund der kastilischen
Städte gegen den
Adel, als sich dieser mit demPrinzenSancho (nachmals
Sancho IV.) wider dessen
Vater, den König
Alfons X., empörte (1282). Bei
Sanchos Thronbesteigung (1295) erneuerte
sich dieser
Bund und erhielt eine festere Gestalt und bestimmtere
Richtung. Die
StädteKastiliens und
Leons vereinbarten nämlich
den Beschluß, daß sie von keinem Kronvasallen und Adligen überhaupt gesetzwidrige Bedrückung dulden, sondern
solche durch Wiedervergeltung bestrafen und zwar
einer für alle und alle für einen stehen wollten.
Isabella und
Ferdinand der
Katholische (1479-1516)
begünstigten im
Interesse der durch den
Adel sehr beeinträchtigten königlichen
Gewalt diese Bündnisse und gaben denselben sogar eine gesetzliche
Ordnung (in
Kastilien 1486, in
Aragonien 1488) unter dem gemeinschaftlichen
Namen der Hermandad, vereinigten ihre bewaffnete Macht unter königlichem Oberbefehl als Gegengewicht wider die
stets schlagfertigen
Heere der
Ritterorden und stellten jene den städtischen
Richtern zur
Verfügung, wenn es darauf ankam,
mächtige Ruhestörer zu bestrafen und die
Einziehung der
Güter derselben zu gunsten der
Krone zu bewirken.
Diese Einrichtung erhielt sich jedoch nur so lange, bis das
System der stehenden
Heere der bereits übermächtig
gewordenen
Krone den
Beistand der
Städte entbehrlich machte. Mit ihr ging der letzte Rest der spanischen Volksfreiheiten verloren.
An die
Stelle der alten Hermandad trat um die Mitte des 16. Jahrh. ein
Korps von Polizeisoldaten, eine Art Gendarmerie,
unter dem Befehl des
Rats von
Kastilien. Die heilige Hermandad
(Santa aus einer
Kompanie bestehend, welche in
Toledo,
[* 12]
Ciudad-Rodrigo und
Talavera garnisonierte, hatte für die Sicherheit der Landstraßen zu wachen, durfte aber nie eher eingreifen, als bis
eine strafbare That geschehen war. Auch sie ging mit der Zeit wieder ein. Fälschlich hat man diese
an sich
unbedeutende und niemals zu einigem Ansehen gestiegene Einrichtung mit der
Inquisition in
Verbindung gebracht.
(Irminfried), der letzte König der
Thüringer, Sohn des
Basinus, regierte anfangs gemeinschaftlich mit
seinen
Brüdern Baderich und Berthar, tötete aber auf Anstiften seiner herrschsüchtigen Gemahlin Amalberga,
der
Nichte des Ostgotenkönigs
Theoderich, Berthar und verband sich gegen Baderich mit dem Frankenkönig
Theoderich I. Als Baderich 516 besiegt
und gefallen war und Hermanfried sich weigerte, seinem
Versprechen gemäß dem Frankenkönig die Hälfte seines
Landes abzutreten, zog
dieser 530 im
Verein mit seinem
BruderChlotar I. und denSachsen
[* 13] gegen ihn, schlug ihn bei
Scheidungen an der
Unstrut und lockte ihn unter dem Vorwand friedlicher Schlichtung nach
Zülpich, wo als er einst mit
Theoderich auf der Stadtmauer
spazieren ging, 531 hinabgestürzt wurde.
Nach einer andern
Sage soll sich Hermanfried nach der
Schlacht an der
Unstrut in seinerResidenzScheidungen eingeschlossen
haben und dann auf der
Flucht nach dem
Fall der
Burg von seinem Waffenträger getötet worden sein. Nach seinem
Tod ging Amalberga
mit ihren
Kindern nach
Italien.
[* 14]
Thüringen ward mit dem
Frankenreich vereinigt, nur den nördlichen Teil erhielten die
Sachsen.
Die Geschichte Hermanfrieds ward dichterisch bearbeitet alsDrama von Wetzel und von
Schlönbach.
(Hermanmestec), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Chrudim, an der
Lokalbahn von Przelautsch
nach
Kalk-Podol, mit
Schloß nebst
Tiergarten, Fabrikation von Schuhwaren, Brauhaus und (1880) 4601 Einw.
(430
Juden).
1) Nikolaus, geistlicher Liederdichter und Komponist, lebte als Kantor in Joachimsthal, wo LuthersFreund Matthesius
zu gleicher Zeit Pfarrer war; starb Seine geistlichen Lieder zeichnen sich, ohne den objektiven
Charakter des streng liturgischen Kirchenliedes zu besitzen, durch Gemütsinnigkeit und leichten Fluß der Diktion aus und gingen
großenteils in die Gesangbücher über. Sie erschienen in zwei Sammlungen, die sich an die Evangelien und an Historien des
Alten Testaments anschließen, und wurden meist auch von ihm selbst komponiert (neue Ausg.
von Ledderhose, Halle
[* 45] 1855).