guter Zubereitung besonders beliebt, obwohl man gegenwärtig alle ausgesuchte, gute und fette
Ware als holländische zu bezeichnen
pflegt. Die
Holländer fahren in großen, seetüchtigen
Büsen
(Buisen) noch immer in der alten
Richtung, salzen und verpacken
die gefangenen und ausgeweideten
Fische
[* 2] sofort und übergeben
sie den schnell segelnden
Transportschiffen (Heringsjägern),
welche sie alsbald auf die
Märkte bringen. Dies geschieht besonders mit den
Matjesheringen, von denen
die ersten und feinsten mit 5
Gulden pro
Stück und dann noch tagelang mit 1
Gulden bezahlt werden, während die Vollheringe,
nur vorläufig gesalzen, von den
Buisen selbst heimgebracht und zu
Hause marktfertig gemacht werden. In
England wurde der Heringsfang bis 1830 von der
Regierung subventioniert; noch gegenwärtig sind Regierungskommissare zur
Prüfung
und Stempelung der
Ware angestellt, doch wird nur etwa die Hälfte der
Ware gestempelt.
man fischt im
August und von
Mitte
Januar bis Ende März, und eine Telegraphenleitung längs der
Küste benachrichtigt die
Fischer von allem,
was sie interessieren kann. In
Deutschland
[* 6] betreibt allein die Heringsfischereigesellschaft in
Emden
[* 7] den
Fang im großen;
der schwedische
Hering ist wohlfeil und gut gesalzen;
die kleine und ebenfalls gut gesalzene
Ware an der deutschen Ostseeküste
geht als
Küsten- oder Strandhering.
Die
TonneHeringe faßt 400-1200
Stück; man unterscheidet Seepack, unsortierte
Ware in erster
Verpackung, und Brandhering, an den Handelsplätzen sortierte, umgepackte
Ware in amtlich gestempelten Fässern. Als
Bückling
(s. d.) kommt der Hering leicht gesalzen und geräuchert in den
Handel. Außerdem hat man nordische Gewürzheringe,
d. h.
Matjesheringe, mit
Essig und starken
Gewürzen haltbar gemacht, Der junge Hering spielt als Whitebait eine große
Rolle inEngland.
Man hat ihn für eine eigne Art gehalten und
RogeniaalbaVal. genannt; er wird an einigen
Stellen der englischen
Küste, besonders
in der Themsemündung, gefangen und ist am meisten geschätzt, wenn er 4-10
cm lang ist. Die englischen
Minister gehen jährlich
vor der Vertagung des
Parlaments nach
Greenwich, um dort ein Whitebait-dinner zu geben, und auch manche
LondonerKörperschaften befolgen diese
Sitte. Die Gesamtzahl der jährlich gefangenen
Heringe kann man auf 10,000 Mill. schätzen.
Vgl.
Mitchell, The herring, its natural history and national importance (Lond.
1864);
Stadt in der hess.
ProvinzStarkenburg,
Kreis
[* 9]
Dieburg, am
Fuß des Otzbergs, auf dem ein festes Bergschloß steht
(früher Staatsgefängnis, jetzt unbewohnt), mit (1885) 463 meist evang.
Einwohnern.
Seit 1835 lehrte Hering spezielle
Pathologie und Operationslehre, 1842 wurde er zum
Medizinalrat, 1862 zum Obermedizinalrat ernannt,
und von 1859 bis 1872 war er Obertierarzt und
Referent im
Kriegsministerium. 1869 trat er von der
Direktion
der Tierarzneischule und 1872 von allen übrigen
Funktionen zurück. Er starb in
Stuttgart. Hering bestimmte in wiederholten
zahlreichen Untersuchungen die
Schnelligkeit des
Blutumlaufs und die Druckkraft des
Herzens und arbeitete über die
Krätzmilben
[* 14] derTiere. 1863 rief er die internationalen Versammlungen der
Tierärzte ins
Leben und präsidierte der
ersten Versammlung in
Hamburg.
[* 15] Er schrieb: »Physiologie für
Tierärzte« (Stuttg. 1832);
»Tierärztliche
Arzneimittel« (das.
1846; 3. Aufl. von
Weiß, 1870);
Er redigierte von 1839 bis 1876 das
»Repertorium der
Tierheilkunde« und bearbeitete
1846-65 den tierärztlichen Teil des Canstattschen »Jahresberichts«.
an der hier mit schönem Buchenwald bestandenen Küste der Ostsee lieblich gelegen, 7 km von Swinemünde, hat eine schöne Kirche,
viele villenartige, freundliche Häuser, schöne Spaziergänge und Aussichtspunkte und (1885) 700 evang.
Einwohner.
Die Zahl der Badegäste betrug 1886: 6591.
Vgl. Wallenstedt, Das Ostseebad Heringsdorf (Berl. 1879).