unter den aufgefundenen
Statuen gehören die des
Merkur
[* 2] und eine weibliche
Statue, ferner eine
Viktoria, eine
Venus, eine
Diana,
ein schlafender
Faun von natürlicher
Größe, zwei
Kanephoren, eine kämpfende
Amazone,
[* 3] die
Statuen der
FamilieBalbus etc. In der
Casa di Aristide, außerhalb der Stadtmauern, fand sich eine ansehnliche Sammlung von beschriebenen,
freilich ganz verkohlten
Papyrusrollen, welche aber die anfangs gehegte
Hoffnung, daß sie noch unbekannte wertvolle
Schriften
des
Altertums enthalten würden, täuschten: es waren, soweit sie entziffert sind, ziemlich uninteressante Abhandlungen über
die
Philosophie der
Epikureer.
deCarvalhoeAraujo (spr. karwálju i arauschu), Alexandro, einer der namhaftesten neueren Dichter und
Schriftsteller
Portugals, geb. zu
Lissabon,
[* 5] erhielt in
Paris
[* 6] seine wissenschaftliche
Ausbildung und machte sich mit
den Hauptsprachen
Europas bekannt, schloß sich dann (von 1832 an) in seinem Vaterland der liberalen
Partei
an und war 1837-43 als
Redakteur des
Journals
»Panorama« thätig. Seine erste poetische Veröffentlichung war das religiös-politische
Gedicht »A voz de propheta« (»Die
Stimme des
Propheten«,
Ferrol 1836 u. öfter),
worin er in
Visionen die Zukunft seines Vaterlandes mit düstern
Farben malte. Darauf folgte eine Sammlung früherer
Dichtungen gleichfalls religiös-poetischen
Inhalts unter dem
Titel: »A harpa
do crente« (»Die
Harfe des Gläubigen«, Lissab. 1838 u. öfter). Auch
sein historischer
Roman »Eurico, o presbytero« (deutsch von G.
Heine: »Eurich, der
Priester der
Goten«, Leipz. 1847) sowie die
darauf folgende, noch gelungenere
Erzählung »O monge de Cister« (»Der
Cisterciensermönch«),
die sich mit der
Epoche der portugiesischen Geschichte unter König
Johann I. zu Anfang des 15. Jahrh.
beschäftigt und mit jenem zusammen unter dem
Titel: »O monasticon« (Lissab. 1844-48, 4 Bde.;
Leipz. 1867) erschien, sind für die
portugiesische Litteratur von Bedeutung. Bisher als Stadtbibliothekar
zu
Porto angestellt, wurde Herculano 1845 dieses
Amtes enthoben und an die königliche
Bibliothek zu
Ajuda berufen, wo er zunächst
seine wertvolle, durch kritische
Schärfe sowie durch klassische
Sprüche und stilistische Vollendung ausgezeichnete
»Historia
de
Portugal«
[* 7] (Lissab. 1845-1852, 4 Bde.)
verfaßte, der später als zweites historisches Hauptwerk »Da origem
e establecimento da inquisição em
Portugal« ^[richtig: »... da origem e estabelecimento da inquisição em
Portugal«] (das.
1854-59, 3 Bde.) nachfolgte. Sonstige Werke von Herculano, außer
der Gesamtausgabe seiner »Poesias« (Lissab.
1850),
sind: »Lendas e narrativas«, eine Sammlung von historischen
Sagen aus der portugiesischen Geschichte (das. 1851, 2 Bde.);
»Estudos historicos«
(1876) und »Opusculos«
(Lissabon 1873-79, 4 Bde.).
Als Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften zu
Lissabon leitete auch die
Herausgabe der »Portugaliae monumenta historiae«. Nachdem er sich in den
letzten
Jahren auf ein
Landgut bei
Santarem zurückgezogen, starb er daselbst
In der
Astronomie
[* 10] ist Hercules
Name eines Sternbildes am nördlichen
Himmel
[* 11] zwischen 233 und 282°
Rektaszension und 4½ und 50°
Deklination, dargestellt als
mit dem einen
Fuß knieend (daher nach einigen
Ingeniculus), mit dem andern auf den
Kopf des
Drachen tretend, in der einen
Hand
[* 12] eine
Keule haltend, mit der andern den
Cerberus
fassend.
Diese zusammenhängende
Zone von damals unbewohnten Waldgebirgen bildete zu
CäsarsZeiten noch die Südgrenze der
Germanen,
südlich deren nur keltische
Völker saßen. Als jedoch die
Römer
[* 17] im
Lauf der Zeit mit den nördlichen
Regionen bekannter wurden und viele Spezialnamen von
Gebirgen kennen lernten, wurde der
Name hercynischer Wald sehr eingeschränkt und nach
O. verschoben, ohne daß sich ein bestimmtes damit bezeichnetes
Gebirge nachweisen ließe.
Ptolemäos wendet den
Namen nur auf
die waldigen Bergrücken, welche die
Sudeten mit den
Karpathen verbinden, an. Neuere Geographen und namentlich
die Geologen haben die alte Bezeichnung wieder aufgenommen und verstehen unter dem Hercynischen Gebirgssystem alle
Gebirge
und
Erhebungen von
Ibbenbüren in
Westfalen
[* 18] im
NW. bis zu dem österreichisch-mährischen Tiefland im SO., das es bei
Krems an der
Donau von den
Alpen
[* 19] und zwischen
Brünn,
[* 20]
Prerau und
Oderberg von den
Karpathen scheidet. In dieser
Ausdehnung
[* 21] umfaßt es zwei gesonderte Teile.
in der ursprünglichsten Bedeutung ein ebener, zuweilen erhöhter Platz auf der
Erde, um verschiedene Verrichtungen
darauf vorzunehmen, besonders der
Ort im
Haus, wo
Feuer unterhalten wird, daher
Symbol des eignen Hauswesens.
Der Herd (griech. hestia) war den Griechen und
Römernheilig: er war bei den erstern der Hausaltar, die heiligen
Eide wurden
bei dem Herd geschworen. Hilfesuchende (ephestii genannt) mußte der Hausherr schützen, sobald
sie den Herd berührt oder sich
in die
Asche desselben gesetzt hatten. Bei den
Römern fand sich der Herd (focus)
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mehr
im Atrium, an der hintern Seite des Impluviums. Unter der Aufsicht des Thürhüters wurde auf diesem ein brennendes Feuer erhalten,
und um ihn herum standen die Bilder der Laren und der Penaten. Bei Familientrauer wurde kein Feuer aus dem Herd unterhalten. -
In der Rechtssprache bedeutet Herd, namentlich in Ostfriesland, s. v. w. Anwesen. Es werden dort nach der
Größe der Gehöfte (Hofraiten) ganze und halbe Herde unterschieden. - In der Technik versteht man bei der mechanischen Aufbereitung
der Erze unter eine mehr oder weniger geneigte Fläche, über welche das zerkleinerte Erz unter Zuführung von Wasser fließt
(Kehrherd, Rotierherd, Stoßherd); im Hüttenwesen den Raum, in welchem eine Feuerarbeit vor sich geht,
dann den Schmelzraum der Schachtöfen zur Gewinnung von Blei,
[* 25] Kupfer
[* 26] etc., endlich die von Bleioxyd durchdrungene Mergelmasse,
welche zum Überkleiden der Sohle der Treiböfen gedient hat. Herdguß heißt das Eingießen des flüssigen Roheisens in Formen,
welche vor dem Schmelzapparat in einem Sandbett hervorgebracht sind.