ben. Hera
[* 2] erschien hier auf reich geschmücktem
Thron
[* 3] sitzend, die
Stirn mit einem
Diadem geschmückt, worauf die
Chariten
[* 4] und
Horen
[* 5] im
Relief gebildet waren; in der einen
Hand
[* 6] hielt sie einen Granatapfel, in der andern das
Zepter, worauf der
Kuckuck saß.
Die Strenge dieser ältern Auffassung ist noch bewahrt in dem
Farnesischen Herakopf in
Neapel
[* 7] (Fig. 1),
während jüngere Werke mehr das Frauenhafte oder
Königliche in
[* 8] der
Göttin betonen. Beides ist aufs schönste vereinigt in
dem vielbewunderten, von einer Kolossalstatue stammenden
Kopf der Hera
Ludovisi in
Rom
[* 9] (Fig. 2). Unter den statuarischen
Darstellungen
sind die bedeutendsten: die Barberinische
Juno im
Vatikan
[* 10] zu
Rom (Fig. 3) und ein Marmortorso von
Ephesos
[* 11] in
Wien;
[* 12]
erstere gibt das
Motiv der Hera Teleia
(Juno Pronuba), deren berühmtestes
BildPraxiteles für
Platää geschaffen hatte.
Eine eigentümliche Gestaltung der
Göttin, die aber die
Kunst wenig beschäftigt hat, ist die Hera
Eileithyia
(JunoLucina). Unter
denMythen der Hera ist derjenige von der heiligen
Hochzeit (hieros gamos) mit
Zeus
[* 13] am häufigsten behandelt
worden.
kommt mit der Artigkeit (s.
Artig) darin überein, daß in beiden
Fällen der niedriger Gestellte als gleichstehend
behandelt wird, unterscheidet sich aber von dieser dadurch, daß der
Artige den Unterschied der
Stellung vor dem andern zu
verbergen, der Herablassende denselben hervorzukehren sucht.
L.
(Bärenklau,
Heilkraut),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 16]
Stauden mit lappigen, fiederteiligen Blättern,
weiten Blattscheiden, vielstrahligen
Dolden, hinfälligen
Hüllen, vielblätterigen
Hüllchen und flacher, breitrandiger
Frucht.
Heracleum sphondyliumL. (gemeiner, unechter oder deutscher
Bärenklau), 30-60
cm hoch, mit großen, rauhhaarigen, tief fiederspaltigen
Blättern, liefert in den jungen Blättern sehr gutes
Futter, auch
Gemüse und war früher wie die
Wurzel
[* 17] offizinell. Heracleum sibiricumL., 2,5-3 m hoch, mit 60
cm langen
Wurzelblättern und fast 30
cm im
Durchmesser haltenden
Dolden, ist
als
sibirisches Futterkraut kultiviert worden, doch bald wieder verschwunden. Es liefert auf gutem
Boden viel
Blattwerk, welches aber gestampft und gebrüht werden muß. Diese, wie auch einige andre
Arten, von denen manche riesige
Dimensionen
erreichen, wird auf Rasenplätzen als
Zierpflanze kultiviert.
Hier
warf er sich zum Alleinherrscher auf und rüstete eine bedeutende
Seemacht aus, ward aber geschlagen,
auf der
Flucht gefangen und auf des
Kaisers Befehl (413
n. Chr.) enthauptet.
solennes
Fest zu
Ehren der
Hera, besonders zu
Argosalle fünf Jahre mit Wettkämpfen begangen und zwar bis in
die Kaiserzeit hinein. Die Priesterin fuhr auf einem von vier weißen
Rindern gezogenen
Wagen nach ihrem
Tempel
[* 19] (s.
Heräon), während das
Volk in feierlicher
Prozession, die streitbare
Mannschaft in
Waffen
[* 20] sie begleitete. An ein großes
Stieropfer schlossen sich ein allgemeiner Opferschmaus und Wettkämpfe mancherlei Art. Namentlich schleuderten die
Kämpfer
ihre
Wurfspieße nach einem als
Ziel aufgestellten
Schilde.
Der Siegespreis bestand in einem ehernen
Schild
[* 21] und einem Myrtenkranz. Auch in
Elis, auf
Ägina und zu Stratonikeia in
Karien wurden Heräen begangen.
1) Heraklea in
Lukanien, in Unteritalien am
Fluß Aciris, in der
Nähe des jetzigen
Gutes Policoro, von den Tarentinern auf
dem Gebiet des zerstörten ionischen Siris oder Polieion 432
v. Chr. angelegt, Sitz der
Kongresse, welche die
StädteGroßgriechenlands
zur Zeit ihrer Unabhängigkeit hielten.
Dort schlug
Pyrrhos 280 die
Römer
[* 22] unter P.
Valerius Lävinus. Unter den
Römern bewahrte
eine sehr selbständige
Stellung und blühte bis in die späte Zeit. -
3) Heraklea Minoa, auf der Südküste von
Sizilien,
[* 23] zwischen Agrigent und
Selinus; ursprünglich eine phönikische Stadt, wurde es 510
v. Chr.
von dem Spartaner Dorieus eingenommen, dann 403 von den Karthagern zerstört und spielte hinfort keine
Rolle mehr.
Ruinen beim
KapBianco. -
4) am
Pontos, in
Bithynien, amSchwarzenMeer, im
Lande der ihr unterworfenen Mariandyner, von megarischen
und böotischen
Kolonisten um 560
v. Chr. angelegt, hatte zwei vortreffliche Häfen und gedieh bald zu hoher
Blüte
[* 24] und Macht,
geriet aber kurz vor dem
Sturz des persischen
Throns unter die Herrschaft von
Tyrannen.
Ihre Macht wurde hauptsächlich durch
den MithridatischenKrieg, in welchem
AureliusCotta sie zerstörte, vernichtet. Jetzt ein unbedeutender
Ort,
Eregli.
Verschieden von diesem Herakleides ist der gleichnamige Verfasser der »Allegoriae
Homericae« (hrsg. von
Mehler,
Leid. 1851), der wahrscheinlich zu Anfang der Kaiserzeit lebte.
Tafel (Heracleensis tabula), zwei zusammengehörige Bruchstücke einer Erztafel, so genannt von
ihrem Fundort
Heraklea bei
Tarent, welche im Museo Borbonico zu
Neapel aufbewahrt und gewöhnlich
Aes Britannicum und
Aes Neapolitanum
genannt werden;
nach
Savignys Untersuchungen Bruchstücke der
LexJulia municipalis.
nach seiner finstern Gemütsart der »Weinende« genannt, im
Gegensatz zum lachenden Demokrit, blühte um 500
v. Chr.;
doch ist von seinem
Leben wenig bekannt. Nach seiner Angabe war er
Autodidakt, nach andern
Schüler des
Xenophanes; wieder andre
zählen ihn zu den ionischen Kosmophysikern. Das
Resultat seiner Forschungen waren die
»Musae«, ein Werk
über die
Natur der
Dinge, in einem durchgehends von physischen Bildern hergeholten, dunkeln
Stil abgefaßt. Die Bruchstücke
desselben haben
Schleiermacher, später
Bernays¶
mehr
gesammelt; neuerlich wurden sie herausgegeben von Schuster in Ritschls »Acta societatis philol. Lipsiensis«, Bd. 3 (Leipz.
1873),
besser von Bywater (Oxf. 1877). Herakleitos nimmt das Feuer als die UrsacheallesSeins und Werdens an; daher ist alles im Werden,
»im Fluß« (weshalb seine Anhänger spottweise die »Fließenden«
hießen). Die doppelte Richtung des Werdens nennt er den Weg nach oben und unten; das Entstehen aller Veränderungen
beruht auf Gegensatz; über allen aber waltet das Gesetz der Notwendigkeit. Daher ist ihm die Welt ein lebendes, in steter Ordnung
sich entzündendes und verlöschendes Feuer und der Weltenlauf ein harmonisches, aber notwendiges Wechselspiel von
Entstehen und Vergehen der Dinge aus und durch Feuer (Weltverbrennung).
Ebenso ist das Feuer der GrundstoffallesDenkens und Empfindens, die durch das ganze Weltall verbreitete höhere, geistige
Kraft,
[* 28] die Seele oder gleichsam die Gottheit des Alls; die Seelen der Menschen und Tiere sind aus jener entstandene, feurige, eingeatmete
Wesen, die sich beim Tod wieder mit ihr vereinigen.