gebildete Komponistin, deren
Arbeiten teils unter ihres
Bruders, teils (nach ihrem
Tod) unter ihrem eignen
Namen erschienen sind.
Von den letztern zeichnet sich besonders ein
Trio für
Klavier,
Violine u. Violoncell durch Gedankenreichtum und Formvollendung
aus.
zeichneten
sich hauptsächlich durch den
Geist milder, inniger und sehnsüchtiger
Frömmigkeit aus; ihr Abendlied
»Müde bin ich, geh'
zur
Ruh'« zählt zu den
Perlen der deutschen religiösen
Lyrik. Einer vollständigen Sammlung der
»Lieder«
(hrsg. von
Schlüter, Paderb. 1869; 6. Aufl. 1886) folgten:
»Briefe der Dichterin
Luise Hensel« (das. 1878).
Vgl.
Reinkens,
Luise
und ihre
Lieder
(Bonn
[* 9] 1877, auf einer Selbstbiographie der Dichterin beruhend);
Bartscher, Der innere Lebensgang der Dichterin
Luise Hensel (Paderb. 1882);
Luises jüngere
Schwester,
Wilhelmine Hensel, geb. von 1851 bis 1876 Vorsteherin des Elisabethstifts
zu
Pankow bei
Berlin, seitdem in
Charlottenburg
[* 11] wohnhaft, trat gleichfalls als Dichterin hervor, zuerst in der
oben erwähnten
von
Kletke herausgegebenen Sammlung, neuerlich mit »Gedichten« (hrsg.
von
Schlüter, Paderb. 1882).
Adolf, Klavierspieler und
Komponist, geb. zu
Schwabach
[* 12] bei
Nürnberg,
[* 13] erhielt
in
München,
[* 14] wohin sein
Vater übersiedelte, seinen ersten Musikunterricht, genoß dann ein Jahr lang (1831-32) den
UnterrichtHummels in
Weimar
[* 15] und widmete sich hierauf bis 1834 in
Wien
[* 16] dem Kompositionsstudium unter
Sechters Anleitung. Unabhängig von
seinen
Lehrern, bildete er sich eine eigne Spielmanier aus, welche der
Liszts nicht unähnlich, aber mehr
auf strenges
Legato basiert ist.
Seine erste Konzertreise machte er 1836 nach
Berlin, verheiratete sich 1837 in
Breslau
[* 17] und nahm 1838 seinen bleibenden
Wohnsitz
in St.
Petersburg,
[* 18] nachdem er durch seine
Konzerte dort so außerordentliche Erfolge erzielt hatte, daß
er zum Kammervirtuosen der
Kaiserin und Musiklehrer der kaiserlichen
Prinzen ernannt worden war. Seit 1858
ist er Generalinspektor
des Musikunterrichts in den kaiserlichen Erziehungsanstalten zu St.
Petersburg und
Moskau
[* 19] sowie kaiserlich russischer
Staatsrat.
Unter seinen
Kompositionen verdienen Auszeichnung: die effektvollen Konzertetüden (Op. 2 und 5), ein Klavierkonzert
inF moll, ein
Duo für
Klavier und
Horn, ein Klaviertrio, Konzertparaphrasen etc. Im ganzen hat er durch
seine spätern
Produktionen die anfangs erregten Erwartungen nicht erfüllt.
Emerich, ungar. Archäolog und
Ästhetiker, geb. zu
Kaschau, studierte an den
Universitäten in
Pest und
WienMedizin, wandte sich dann aber der Kunstarchäologie zu und unternahm größere
Reisen. 1840 nach
Pest zurückgekehrt,
war er Mitarbeiter verschiedener
Zeitschriften und veröffentlichte unter anderm 1840 ein ungarisches
Werk:
»Parallele
[* 23] zwischen den Kunstansichten und der
Erziehung zur
Kunst in der alten und neuen Zeit«. 1848-49 hatte er infolge
seiner
Stellung im damaligen
Ministerium des Äußern eine politische Gefangenschaft von acht
Monaten in
Wien zu überstehen.
Erbittert hierüber, ließ er sich mit andern 1749 in eine
Verschwörung ein, welche den Umsturz der
Verfassung bezweckte.
Das Unternehmen ward jedoch verraten und Hentzi 17. Juli mit zwei seiner Genossen hingerichtet.
Lessing hat dies
zum Gegenstand eines unvollendet gebliebenen
Trauerspiels benutzt. Hentzi verfaßte mehrere französische Gedichte, unter andern
eine
Ode zum
RuhmFriedrichs d. Gr., und war mit
Bodmer befreundet.
daselbst. Als ihn Görgei aufforderte, sich kriegsgefangen zu ergeben, antwortete er jedoch stolz, daß er den Platz
bis auf den letzten Mann verteidigen werde. Mit nur 5000 Mann hielt er sich 17 Tage gegen 30,000 Ungarn, die ihn nach dem letzten
Sturm von Wunden bedeckt und sterbend fanden. Im J. 1852 ward ihm in Ofen ein Denkmal gesetzt;
sein einziger Sohn erhielt das Baronat.