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Helvetische Konsensfor
Seite 8.372.
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Helvetische Konsensformel (Formula Consensus Helvetica), s. Consensus. / 7
Helvetische Republik Name des nach der Eroberung der Schweiz durch Frankreich 12. April 1798 errichteten französischen / 26
Helvetisches Kollegium (Collegium Helveticum), Name eines Seminars in Mailand zur Ausbildung katholischer Geistlichen / 63
Helvetische Stufe s. Tertiärformation. / 4
Helvétius (spr. elwēßĭüs), Claude Adrien, franz. Philosoph aus der Schule der Encyklopädisten, geb. / 313
Helvig Amalie von, geborne Freiin von Imhof, Schriftstellerin, geb. 16. Aug. 1776 zu Weimar, erhielt / 226
Helvius Publius H. Pertinax, röm. Kaiser, s. Pertinax. / 8
Helvoetsluys (Hellevoetsluis, spr. héllvutsleus), feste Stadt in der niederländ. Provinz Südholland, am / 61
Helwa (arab., Halwa), im südöstlichen Europa, besonders in der Türkei, Konfitüren und süße Mehlspeis / 26
Helye (Helias), erster Buchdrucker zu Beromünster (1470) im Aargau, wurde bis vor kurzem auch als / 134
Fortsetzung:
Helvetische Konfessionen , zwei von den reformierten Kirchen der Schweiz 1536 und 1566 aufgestellte Glaubensbekenntnisse.
mehr
Todes der Obrigkeit übergeben werden sollte. Infolge der vom
Kurfürsten der
Konfession gezollten
Anerkennung wagten es die
Züricher , den andern
Schweizer
Kirchen den
Vorschlag zu machen,
Bullingers Werk zu dem
Panier zu erheben, unter welches man sich
einmütig scharen wolle. Genf
[* 2 ] und Bern
[* 3 ] stimmten sofort zu, die andern
Kantone folgten, am spätesten Basel .
[* 4 ] Diese sogen.
zweite Helvetische
Konfession fand in der
Folge in den reformierten
Kirchen aller
Länder die allgemeinste
Anerkennung ; die
schottische Kirche
erklärte ihre Übereinstimmung mit ihr 1566 und 1584, die französische 1571 zu La
Rochelle , die polnische 1571 und 1578,
die ungarische 1567 auf der
Synode zu
Debreczin .
[* 5 ]
Vgl.
Witz , Die zweite Helvetische
Konfession , übersetzt
(Klagenf. 1881).
Konsensformel
(Formula
Consensus Helvetica ), s.
Consensus . ^[= (lat.), Übereinstimmung, Übereinkunft bei dogmatischen Streitigkeiten, daher auch Titel der ...]
Republik,
Name des nach der
Eroberung der
Schweiz
[* 6 ] durch
Frankreich 12. April 1798 errichteten französischen Vasallenstaats,
der bis 10. März 1803 bestand. S.
Schweiz , Geschichte.
Mailand (Stadtteile, P
* 7
Mailand .
Kollegium
(Collegium Helveticum ),
Name eines
Seminars in
Mailand
[* 7 ] zur
Ausbildung katholischer
Geistlichen für die
Schweiz , vom
Kardinal-Erzbischof
Karl
Graf
Borromeo von
Mailand (gest. 1584) im J. 1579 begründet, hat während
seines 200jährigen Bestehens zur
Befestigung des
Katholizismus und namentlich auch des jesuitischen Einflusses in den katholischen
Schweizer
Kantonen viel beigetragen.
Die Anstalt ward in der Revolutionszeit gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts
aufgehoben.
Stufe, s.
Tertiärformation . ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...]
[* 8 ]
Geschichtskarten von D
* 10
Deutschland .
(spr. elwēßĭüs),
Claude Adrien, franz.
Philosoph aus der
Schule der
Encyklopädisten , geb. 1715 zu
Paris ,
[* 9 ] war für das Finanzfach bestimmt und erhielt 1738 die einträgliche
Stelle eines
Generalpachters , die er jedoch bald wieder
aufgab, um sich im
Umgang mit den ersten Männern seiner Zeit, mit d'Alembert,
Diderot ,
Holbach , zurückgezogen
den
Wissenschaften zu widmen. Durch
Lockes
»Versuch über den menschlichen
Verstand « wurde er zu philosophischen
Studien veranlaßt.
Im J. 1764 unternahm eine
Reise nach
England und
Deutschland
[* 10 ] und fand besonders am
Hofe
Friedrichs II. eine ehrenvolle
Aufnahme .
Nach seiner Zurückkunft lebte er zu
Paris , wo er 26. Dez. 1771 starb.
Sein durch
Locke angeregtes Hauptwerk:
»De l'esprit« (Par. 1758, neue Ausg. 1843; deutsch von
Gottsched , Leipz. 1759),
ward als staats- und religionsgefährlich auf
Befehl des
Parlaments 1759 verbrannt;
ein zweites: »De l'homme, de ses facultés intellectuelles et de son
education« (Lond. 1772, 2 Bde.;
deutsch von
Wichmann , Bresl. 1774),
erschien erst nach seinem
Tod .
Eine vollständige
Ausgabe seiner
»Œuvres « erschien
Paris
1796, 14 Bde., und das. 1818, 3 Bde.
Helvétius ist entschiedener Sensualist und
Materialist .
Alle
Vorstellungen führt er zurück auf den
Eindruck äußerer Gegenstände
auf unsre
Sinne ; alle Thätigkeit entspringt aus der angebornen
Selbstliebe , dem
Streben nach sinnlicher
Lust und dem Abscheu vor sinnlicher Unlust. Der Nutzen bestimmt den
Wert der
Handlungen ; da aber Nutzen und
Schade relative
Begriffe sind, so gibt es keine unbedingt guten oder schlechten
Handlungen .
Trotz dieser weltmännischen
Ansichten , von denen eine geistreiche
Frau sagte, er habe darin »das
Geheimnis
aller
Welt « ausgeplaudert, war Helvétius persönlich ein zartfühlender, liebenswürdiger und wohlthätiger
Mann. Seine schöne und geistreiche
Gattin , ein
Fräulein de Ligneville, geb. 1719, zog sich nach dem
Tod ihres
Mannes nach
Auteuil
zurück, wo ihr
Haus der
Mittelpunkt eines
Kreises von
Gelehrten und Künstlern wurde. Sie starb 12. Aug. 1800.
Vgl.
Barni , Les moralistes français (Par. 1873);
Avezac-Lavigne ,
Diderot et la société du baron
Holbach (das. 1875).
Weilburg - Weimar
* 11
Weimar .
Amalie von, geborne Freiin von
Imhof , Schriftstellerin, geb. 16. Aug. 1776 zu
Weimar ,
[* 11 ] erhielt eine sorgfältige
Erziehung und machte schon in jüngern
Jahren große
Reisen durch
Frankreich ,
England und
Holland . In
Weimar ,
wo sie nach dem
Tode des
Vaters bei ihrer
Mutter lebte, lernte sie
Griechisch und von
Goethe den
Bau des
Hexameters , in welchem
Versmaß sie ihr bestes Gedicht: »Die
Schwestern von
Lesbos « (zuerst im Schillerschen
»Musenalmanach für 1800« , dann Heidelb.
1801, 2. Aufl. 1833), verfaßte.
Sie wurde Hofdame bei der Herzogin von
Weimar und verheiratete sich 1803 mit dem schwedischen Obersten, spätern
Generalfeldzeugmeister
Karl
Gottfried v. Helvig, dem sie nach
Stockholm
[* 12 ] folgte. Das dortige
Klima
[* 13 ] zwang sie jedoch, 1810 nach
Deutschland zurückzukehren;
sie lebte darauf eine Zeitlang in
Heidelberg ,
[* 14 ] mit
Malerei und dem
Studium der altdeutschen
Kunst beschäftigt,
und seit 1815, nachdem ihr
Gatte infolge der Abtretung
Pommerns in preußische
Dienste
[* 15 ] übergetreten war, meist in
Berlin ,
[* 16 ] vorübergehend
auch in
Dresden .
[* 17 ] Sie starb 17. Dez. 1831 in
Berlin .
Ihre
Dichtungen zeichnen sich durch Zartheit und Gemütlichkeit aus. Wir nennen
noch: »Die
Schwestern auf
Corcyra « , dramatisches
Idyll (Leipz. 1812);
»Die Tageszeiten« (das. 1812);
»Die
Sage vom Wolfsbrunnen« (Berl. 1814);
»Helene von
Tournon « (das. 1824);
»Gedichte« (das. 1826).
Sie übersetzte auch
Tegnérs
»Frithjofssage « (Stuttg. 1826, 8. Aufl. 1879) und gab
mit
Karoline de la
Motte-Fouqué das »Taschenbuch der
Sagen und
Legenden « (Berl. 1812 u. 1813) heraus.
Publius Helvius
Pertinax , röm.
Kaiser , s.
Pertinax . ^[= Publius röm. Kaiser, geb. 126 n. Chr. bei der Stadt Alba Pompeja in Ligurien, trat ...]
(Hellevoetsluis , spr. héllvutsleus), feste Stadt in der niederländ.
Provinz
Südholland , am
Haringvliet auf der
Insel
Voorne-en-Putten . Helvoetsluys ist Sitz eines deutschen
Konsulats , hat einen gut verteidigten
Hafen mit sicherer
Reede , Seemagazine und Schiffswerften, 2 große
Docks , eine
Seeschule , eine schöne reform.
Kirche
und (1883) 4362 Einw. Von hier aus unternahm
Wilhelm von
Oranien im
November 1688 die
Landung in
England .
Europa. Fluß- und Gebi
* 18
Europa .
(arab., Halwa ), im südöstlichen
Europa ,
[* 18 ] besonders in der Türkei,
[* 19 ]
Konfitüren und süße Mehlspeisen aus
Zucker
[* 20 ] und Reismehl, auch Imbiß zum
Brot
[* 21 ] bei der ärmern Volksklasse.
(Helias ), erster
Buchdrucker zu Beromünster (1470) im Aargau ,
wurde bis vor kurzem auch als erster
Drucker der
Schweiz angesehen; doch ist jetzt ein vor das Jahr 1468 zurückzudatierender
Baseler
Druck aufgefunden worden, welcher
dem
Berthold Ruppel von
Hanau ,
[* 22 ] einem Zögling
Gutenbergs , zugeschrieben wird.
Letzterer war einer der beiden
»Knechte « (der andre
war
Heinrich
Kefer ), die
Gutenberg als
Zeugen zu den
Verhandlungen in dem von
Fust gegen ihn angestrengten
Prozeß gesandt hatte. aus dem alten adligen
Geschlecht der von
Laufen , geboren gegen 1400, war
Chorherr der
Kirche des
Dorfs Beromünster
und lernte die Buchdruckerei wahrscheinlich in Basel
kennen.
Sein »Mamotrectus« (»Mammotractus« ),
ein
Lexikon zur
Erklärung biblischer
Stellen , erschien gleichzeitig mit dem gleichnamigen
Buch von
Schöffer .
Später folgten noch andre Werke. Er starb 20. März 1475.
Vgl. Äbi, Die Buchdruckerei zu Beromünster
(Einsiedeln 1870).
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