waren. Einzelne verzweifelte Maßregeln, wie z. B. die Vertilgung von 2000 Heloten während
des Peloponnesischen Kriegs, sowie das verrufene Institut der Krypteia finden in diesem gegenseitigen Argwohn ihre hinreichende
Erklärung. Die Krypteia war eine Helotenjagd; die Ephoren pflegten bei ihrem Amtsantritt den Heloten für einige Zeit den Krieg zu
erklären, und dann war die Tötung derselben erlaubt, wohl mehr um Schrecken zu erregen, als um ein Blutbad
anzurichten. Die Heloten ergriffen daher begierig jede Gelegenheit, einzeln oder in Masse ihr schweres Joch abzuschütteln.
Als 464 v. Chr. die Stadt Sparta durch ein Erdbeben fast völlig zerstört und die Blüte der Jugend, die
eben in den Gymnasien gymnischen Übungen oblag, fast vernichtet worden war, benutzten die Heloten dieses Unglück,
um sich des Landes zu bemächtigen. Der König Archidamos stellte sich ihnen jedoch mit einem schnell gesammelten Heer entgegen,
schlug sie und befreite die Spartaner von der drohenden Gefahr. Die Heloten vereinigten sich darauf mit den
auf gleiche Weise unterdrückten Messeniern und besetzten mit ihnen die Bergfeste Ithome, wodurch der dritte Messenische Krieg
(464-455) entstand.
Sir Arthur, engl. Schriftsteller, geb. 10. Juli 1813 zu Streatham, machte seine Studien auf der Universität Cambridge,
war dann Privatsekretär des Lords Monteagle (damaligen Finanzministers), später des Lords Morpeth während
dessen Wirksamkeit als Staatssekretär für Irland, trat 1859 als Sekretär des Geheimen Staatsrats an die Stelle von W. L. Bathurst
und wurde 1872 zum Baronet erhoben. Er starb 7. März 1875 in London. Seine Schriftstellerlaufbahn begann er 1841 mit »Essays, written
in the intervals of business« (neueste Ausg. 1870),
auf die in längern Zwischenräumen folgten: »The
claims of labour« (1847);
»Companions of my solitude« (1850, 10. Ausg.
1885);
»The conquerors of the new world and their bondsmen« (1852, 2 Bde.);
»Friends in council« (1854, 2 Bde.;
neue Folge 1857, zuletzt 1869),
worin wichtige Fragen der Politik und Sozialreform dialogisch abgehandelt
werden;
»The Spanish conquest in America« (1855-61, 4 Bde.);
»Organisation in daily life« (1862);
»The life of Las Casas« (1868);
»The life of Pizarro« (1869);
»Realmah« (1869, 2 Bde.);
»Brevia: short essays and aphorisms« (2. Ausg.
1871);
»Conversations on war and general culture« (1871);
»Thoughts upon government« (1871);
»The life of Hernando Cortes and the conquest of Mexico« (1871, 2 Bde.);
»Talk about animals and their masters« (1873);
»Life and labours of Thomas Brassey« (5. Aufl. 1876) und »Social pressure« (1875).
Von seinen belletristischen Werken erwähnen wir die Tragödie »Oulita the serf« (1858, 2. Ausg.
1873) und den historischen Roman »Ivan de Biron, or the Russian court« (1874).
Hafenstadt im schwed. Län Malmöhus, an der schmälsten Stelle des Öresundes, Helsingör gegenüber, in
schöner Gegend, mit dem alten Turm Kärnan, der den Schiffern als Merkzeichen dient, steht mit Eslöf und Hessleholm an der
Linie Malmö-Stockholm in Eisenbahnverbindung, hat einen guten Hafen, treibt Handel, Seefahrt, Fischerei und
Ackerbau und zählt (1884) 14,279 Einw. Helsingborg wird
von Dampfern der Linien Lübeck-Gotenburg und Kopenhagen-Christiania angelaufen. Im J. 1882 kamen 3401 Schiffe von 264,187 Ton.
(meist in Ballast) an, 3129 Schiffe von 229,704 T. gingen ab. Helsingborg ist Sitz eines deutschen Konsuls. In der
Nähe südöstlich der Gesundbrunnen Ramlösa (s. d.), nördlich die Steinkohlengruben von
Höganäs und weiter das Vorgebirge
Kullen mit einem Leuchtturm. - Helsingborg ist eine der ältesten Städte Schwedens. Bis 1658 war es dänisch und wurde wieder von den
Dänen 1676 und 1677 besetzt, aber später den Schweden ausgeliefert. Am 28. Febr. 1710 erlitten hier die Dänen
unter Rantzau von dem schwedischen Heer unter Steenbock eine Niederlage.
Hauptstadt des Großfürstentums Finnland und des finn. Gouvernements Nyland, pittoresk auf einer aus Granitfels
bestehenden Skäre des Finnischen Golfs gelegen, Endpunkt der Eisenbahn Petersburg-Helsingfors, ist eine der wichtigsten See- und Handelsstädte
des Großfürstentums. Sie hat einen stark befestigten, sehr sichern Hafen mit Granitkais, breite und
gerade Straßen, unter denen sich insbesondere die lange Esplanade und die schöne Unionsstraße auszeichnen, eine von Abo 1827 hierher
verlegte und von 700 Studenten besuchte Hochschule (Alexander-Universität), welche eine Bibliothek von 150,000 Bänden, eine
Sternwarte und einen botanischen Garten besitzt, 2 Lyceen und viele prächtige öffentliche Gebäude, worunter
sich besonders das kaiserliche Palais, das prächtige Universitätsgebäude, die im edelsten Stil aufgeführte lutherische
Nikolaikirche (1830-52 erbaut), die neue Kaserne und das Gebäude des Senats für Finnland auszeichnen.
Neuerdings ist hierzu noch das schöne Hotel für die Adelsversammlungen und eine griechische Kathedrale
gekommen. Die Stadt hat (1884) 49,146 Einw., meist Schweden, Finnen, nur wenige Russen und Deutsche. An industriellen Etablissements
besitzt sie eine Zuckerraffinerie, mechanische Werkstätten, Bierbrauereien und Tapetenfabriken, Tabakspinnereien und Spiritusbrennereien.
Die Handelsflotte zählt über 60 Schiffe; 1885 liefen 839 Schiffe von 215,050 Ton. ein.
Der überseeische Handel, den die Stadt besonders nach St. Petersburg, Schweden und England sowie nach den
deutschen Ostseeländern unterhält, dreht sich um Holzwaren (1885 wurden 3,5 Mill. Kubikfuß Holz exportiert), Eisen, Korn etc.,
wovon sie jährlich bedeutende Massen exportiert, während Baumwolle, Mehl, Wein und Kolonialwaren die hauptsächlichsten Einfuhrartikel
bilden. Der jährliche Warenumsatz beträgt 28 Mill. finnische Mark (à 0,80 Reichsmark). Helsingfors ist Sitz
eines deutschen Berufskonsuls. Von der Seeseite her ist Helsingfors durch die auf sieben Felsenskären liegende Festung Sweaborg geschützt. 1 km
von am Strand befindet sich eine besuchte Seebadeanstalt mit schönen Parkanlagen. - Helsingfors wurde um die Mitte des 16. Jahrh.
von Gustav Wasa an dem etwa 7 km nordöstlich von der heutigen Stadt entfernten Flüßchen Wanda erbaut und unter der Königin
Christine von Schweden 1642 an seine jetzige Stelle verlegt. Im J. 1710 raffte eine furchtbare Pest ein Dritteil der Bewohner
hin;
1728 brannte die Stadt größtenteils ab. Am 4. Sept. 1742 fand hier die Kapitulation der Schweden unter
Löwenhaupt statt;
1749 wurde die Festung Sweaborg angelegt;
2. März 1808 ward Helsingfors von den Russen unter Buxhöwden besetzt und ein
Jahr darauf durch eine Feuersbrunst abermals fast ganz zerstört.
Seit 1815 ward der Grund zu dem jetzigen Umfang der
Stadt gelegt; seit 1819 ist sie Sitz des finnischen Senats und damit Hauptstadt des Großfürstentums.
eine außer dem Ytterhogdal zum Gefleborg-Län gehörige Landschaft Schwedens, dessen nördlichen Teil sie
bildet, umgeben von den Landschaften Medelpad im N., Herjeådalen und Dalarne im W., Gestrikland im S. und dem Bottnischen
mehr
Meerbusen im O., ist von Wäldern und Gebirgen erfüllt und wird vom Ljusneelf durchschnitten. Helsingland zählt (1882) auf 15,940
qkm (289 QM.) 114,831 Einw., welche Ackerbau und Viehzucht, Waldwirtschaft und Jagd treiben.
Die einzigen Städte sind Söderhamn
und Hudiksvall.