früher (speziell im
NeuenTestament) Bezeichnung der unter griechisch redenden Völkern der nachklassischen
Zeit zerstreut lebenden und das hellenistischeIdiom (s.
Hellenismus) sprechenden
Juden;
jetzt Bezeichnung der gelehrten Kenner
der altgriechischen
Sprache.
[* 2]
(griech.), Finanzbehörde zu
Athen,
[* 3] welche die
Kasse des
Bundes, den das zur
Hegemonie
gelangte
Athen vornehmlich auf Betrieb des
Aristeides 476
v. Chr. errichtet hatte, zu verwalten, demgemäß die Beiträge der
Bundesgenossen (460
Talente) in Empfang zu nehmen und im
Schatz, der anfangs zu
Delos, dann seit 454 zu
Athen aufbewahrt wurde,
niederzulegen hatte. 403
v. Chr. wurden die Hellenotamien abgeschafft.
(eigentlichHaller), frühere deutsche Kupfermünze vom Wert eines halben
Pfennigs, nach
der Stadt
Hall
[* 4] in
Schwaben benannt, wo seit etwa 1228 silberne
Pfennige
(HällerPfennige) geprägt wurden. Die Heller wurden allmählich
so verschlechtert, daß sie aufhörten, Silbermünze zu sein. Man unterschied weiße, rote und schwarze Heller; auf
den
Reichsthaler rechnete man 576 Heller. In
Kurhessen wurde der
Silbergroschen in 12 Heller eingeteilt, so daß
der Heller dem preußischen
Pfennig gleich war. Dreiheller waren kupferne 1½-Pfennigstücke, die im
Sachsen-Gothaischen geprägt
wurden.
1)
Joseph, Kunstschriftsteller und Kunstsammler, geb. zu
Bamberg,
[* 5] besuchte das dortige
Gymnasium und
widmete sich sodann dem Kaufmannsstand, später aber dem
Studium der
Kunstgeschichte. Nachdem er mehrere
große
Reisen gemacht, lebte er als Privatgelehrter zu
Bamberg, wo er starb. Heller war im
Besitz einer bedeutenden Kupferstichsammlung
und einer schönen Sammlung von Altertümern. Er schrieb: »L.
CranachsLeben und Wirken« (Bamb. 1821; 2. Aufl., Nürnb.
1854);
»Handbuch für Kupferstichsammler, oder
Lexikon
der vorzüglichsten Kupferstecher etc.« (das. 1823-36, 3 Bde.; 2. Aufl.
1850; neue Bearbeitung von
Andresen und
Wessely, Leipz. 1870-74);
ein
Roman, welcher die
bürgerlichen Wirren
Hamburgs im 17. Jahrh. zum Gegenstand hat, und
»Primadonna,
Roman aus der kursächsischen Vergangenheit«
(Berl. 1871, 2 Bde.).
Nach seinem
Tod erschienen »Nachgelassene
Erzählungen« (hrsg. von
Laube,
Brem. 1874, 5 Bde.). Heller erweist
sich in allen diesen Werken als ein frischer, lebendiger Erzähler, doch ohne eigentliche poetische Gestaltungskraft
und psychologische Vertiefung.
3) Stephen, Klavierspieler und
Komponist, geb. zu
Pest, erhielt seine musikalische
Bildung hier sowie später in
Wien,
[* 14] wo er sich bereits in seinem 13. Jahr in öffentlichen
Konzerten hören ließ, unternahm 1828 eine größere Kunstreise
durch
Ungarn,
[* 15]
Polen und
Deutschland
[* 16] und ließ sich sodann für längere Zeit in
Augsburg
[* 17] nieder, wo er sich, durch
RobertSchumann
veranlaßt, mit
Eifer der
Komposition zuwandte. Seit 1838 lebt er in
Paris,
[* 18] mit
Komposition und Klavierunterricht beschäftigt.
Heller nimmt unter den heutigen Vertretern des
Klaviers eine der erstenStellungen ein.
»Die letzten
Hasmonäer«
(Prag 1865) und ein
Band»Gedichte«
(Wien 1872) bekunden außerordentliches
Formtalent und eine tiefere, ernste
Natur, leiden aber unter dem Übergewicht der
Reflexion.
[* 22]