Hellebarde bewehrten
Soldaten hießen Hellebardiere. In
Deutschland
[* 2] wird die Hellebarde bereits 1313 genannt; in den Hussitenkriegen bildete
sie die Hauptwaffe des
Fußvolks, wurde aber vom 15. Jahrh. an durch die
Pike, später durch das Bajonettgewehr verdrängt,
wogegen die
Unteroffiziere u.
Offizieresie der Leichtigkeit wegen der
Pike vorzogen. Sie war die Lieblingswaffe
der
Schweizer im 14. und 15. Jahrh., im 16. Jahrh. oft die
Hauptwaffe der Anführer des
Fußvolks, insbesondere bei den
Landsknechten (s. d.), und noch später diente sie als
Abzeichen
der
Sergeanten. Bei letztern erhielt sich die als
Sponton
[* 3] (s. d.) hier und da bis zu Anfang des 19. Jahrh.,
während sie bei der
Linie schon Ende des 18. Jahrh. verschwand. Als
Waffe der
Unteroffiziere heißt sie
Sponton oder Halbpike.
Jetzt ist sie bloß noch bei fürstlichen
Leibwachen im
Gebrauch.
C26H44O15 findet sich in der
Wurzel
[* 4] und den
Wurzelblättern von
Helleborus
viridis und Helleboreïn niger, bildet farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 5] schmeckt süßlich, löst sich in
Wasser und
Alkohol, nicht in
Äther, zersetzt sich beim Erhitzen und zerfällt beim
Kochen mit verdünnter
Schwefelsäure
[* 6] in
Zucker
[* 7] und Helleboretin
C14H20O3 , welches sich in blauen Flocken abscheidet. Helleboreïn reizt stark zum
Niesen und ist eins
der intensivsten
Herzgifte.
Neben demselben findet sich Helleborin C36H42O6 , welches farb- und geruchlose
Kristalle bildet, in alkoholischer
Lösung scharf brennend schmeckt, sich in
Alkohol und
Äther, nicht in kaltem
Wasser löst,
beim Erhitzen sich zersetzt und beim
Kochen mit verdünnter
Schwefelsäure in
Zucker und Helleboresin C39H38O4 zerfällt.
Letzteres bildet ein grauweißes, geschmacklosesPulver. Helleborin bedingt die narkotische
Wirkung des
Helleborus, ist sehr giftig und tötet durch
Lähmung des
Gehirns.
L.
(Nieswurz),
Gattung aus der
Familie der
Ranunkulaceen,
Stauden oder zweijährige
Kräuter mit kräftigen,
mehr oder weniger kriechenden oder schief aufsteigenden
Rhizomen, hand- oder fußförmig zusammengesetzten oder gelappten,
immergrünen Grundblättern, einfachern Stengelblättern, einzeln oder in
Rispen stehenden
Blüten und
lederartigen, geschnäbelten, vielsamigen
Kapseln.
[* 8]
Elf europäische und westasiatische
Arten.
Alle Helleborus-Arten sind giftig. Helleborus viridisL. (grüne
Nieswurz, grüne
Christwurz, s. Tafel
»Giftpflanzen
[* 9] II«),
mit kriechendem, verästeltem
Wurzelstock, fadenförmigen,
ästigen
Wurzeln, langgestielten, krautartigen, fußförmigen, gesägten
Wurzelblättern, fast gabelästigem, wenigblütigem
Stengel
[* 10] und gelbgrünen
Blüten im März und April, wächst in Wäldern niedrigerer
Gebirge von den
Pyrenäen
durch Westfrankreich bis
Schottland, in der
Schweiz,
[* 11]
Tirol,
[* 12]
Steiermark,
[* 13]
Süd- und Mitteldeutschland, in
Italien,
[* 14] am
Kaukasus und
in
Nordamerika.
[* 15] Das frisch rettichartig riechende, stark bitter, hinterher brennend scharf schmeckende
Rhizom
[* 16] war früher offizinell
und enthält Helleborin C36H42O6 und
Helleborein C26H44O15 (s. d.).
Die Wirksamkeit der
Nieswurz erstreckt sich besonders auf das
Gangliensystem und die Beförderung der Darmsekretionen.
Man gibt sie bei
Anschoppungen der Unterleibsorgane, hypochondrischen
Leiden,
[* 17]
Melancholie,
Wassersucht etc.; äußerlich auch
gegen chronische Hautausschläge. Helleborus foetidusL. (stinkende
Nieswurz), der vorigen Art ähnlich, aber mit beblättertem, vielblütigem
Stengel, fußförmigen und mit 5-9 spitzig gesägten
Abschnitten versehenen untern und kleinern, drei-
bis fünfspaltigen obern Blättern und glockig zusammengeneigten,
grünen, am
Rande tief purpurrot geäderten Blütenkelchen,
auf buschigen
Hügeln und
Bergen,
[* 18] findet sich in Bergwäldern, besonders im südlichen und westlichen
Europa,
[* 19] in der
Schweiz,
in
Württemberg,
[* 20] im Rheinthal bis nach den
Niederlanden hinab.
mit schiefem oder senkrechtem, sonst dem des Helleborus viridis ähnlichem
Rhizom, zahlreichen stielrunden, gestreiften, einfachen oder nur gegen die
Spitze wenig verästelten Nebenwurzeln,
fußförmigen, unbehaarten, gegen die
Spitze hin entfernt gesägten Blättern, einfachem, ein- bis dreiblütigem Blütenschaft
und großer, weißer, später rötlicher
Blüte,
[* 21] von
November bis März blühend, wächst in Gebirgsländern und Voralpen in
Schlesien,
[* 22]
Böhmen,
[* 23]
Salzburg,
[* 24]
Steiermark,
Krain,
[* 25] in der
Provence, in
Italien und
Griechenland.
[* 26]
Die
Wurzel war früher offizinell und enthält dieselben
Bestandteile wie die von Helleborus viridis. Der Helleborus melas
des
Hippokrates, der bei den Alten in hohem Ansehen stand, stammte von Helleborus antiquorum
Braun, welcher noch jetzt auf dem bithynischen
Olymp gefunden wird, vielleicht auch von Helleborus ponticus
Braun in
Pontus. Die
Blüten der schwarzen
Nieswurz benutzt man
zu Totenkränzen. Helleborus viridis und Helleborus niger sowie einige andre
Arten, wie Helleborus orientalisLam. aus
Griechenland, mit rötlichen
Blüten, Helleborus purpurascensWilld., mit weinroten
Blüten, und eine
Menge durch
Kreuzung gewonnene
Spielarten, werden in
Gärten als
Zierpflanzen kultiviert. Helleborus hiemalis, s. v. w.
Eranthis hiemalis. Die
Radix (Rhizoma) Hellebori albi stammt
von
VeratrumalbumL.
die nationale Eigentümlichkeit des Griechenvolks, namentlich in Bezug auf
Sprache,
[* 27]
Sitte undBildung;
im besondern
Sinne nach J. J.
Scaligers und D.
Heinsius' Vorgang Bezeichnung des griechischen (hellenistischen)
Idioms, dessen
sich die alexandrinischen Übersetzer des Alten
Testaments
(Septuaginta) und die Schriftsteller des
NeuenTestaments bedienten.
Dasselbe hat ein hebräisch-jüdisches
Kolorit, welches teils in der
Übertragung gewisser, besonders tropischer Bedeutungen
hebräischer
Wörter auf entsprechende griechische, teils in der wörtlichen
Nachbildung hebräischer
Phrasen
und
Konstruktionen besteht.
Auch geben die betreffenden
Schriften, entsprechend der einfachen
Denk- und Sprechweise der
Hebräer, eine nur geringe Gewandtheit
und Mannigfaltigkeit des Gedankenausdrucks sowie fast durchgängige Vernachlässigung des Periodenbaues kund. Die
Sprache
ist der gemeine griechische Volksdialekt, der sich seitAlexanders d. Gr.
Feldzügen in den von ihm eroberten
Ländern gebildet hatte, u. in welchem die frühern
Dialekte gemischt erscheinen (s.
Griechische Sprache, S. 734).