Das Normalwärmemaß (nicht unter 18 und nicht über 20°) war am besten bei der Luftheizung eingehalten, ebenso dasNormalmaß
des Feuchtigkeitsgehalts der
Luft, nächstdem bei der Heißwasserheizung. Am wenigsten günstig hat sich in Berücksichtigung
dieser
Momente die gewöhnliche Ofenheizung erwiesen, welche noch dazu in Bezug auf den Verbrauch an Heizmaterial die teuerste
war.
Ein
Versuch, eine Zentralheizung für ganze Stadtteile auszuführen, ist in
New York mit gutem Erfolg gemacht
worden. Man benutzte zur Erzeugung von
Dampf
[* 2] zwei
Kessel und leitete denselben durch Straßenrohre von zusammen 3 engl.
MeilenLänge nach allen
Richtungen in etwa 210
Häuser. Während des
Winters wurden die beiden
Kessel bis zu einem
Druck von 35 Pfd.
geheizt und 4
Ton.
Anthracit in 24
Stunden verbraucht. Im
Sommer heizt man nur einen
Kessel, der 1,5 T.
Anthracit
in 24
Stunden verbraucht und auf einen
Druck von 25 Pfd. gebracht wird.
Die Röhrenleitung beginnt mit 4zölligen und endet in den
Häusern mit ¾zölligen
Röhren.
[* 3] Diese
Röhren sind zunächst mit
Asbestpapier umgeben, dann folgt eine Umhüllung von russischem
Filz und schließlich eine solche von
Manilapapier; sie liegen in einer
Holzröhre, welche ¾
Zoll weiter gebohrt ist als der
Durchmesser des eisernen
Rohrs mit seiner
Filzbekleidung. Man legt die
Röhren wie
Gas- und Wasserleitungsröhren und bringt in
Entfernung von je 100
Fuß ein Expansionsventil
an. Die
Ausstrahlung derWärme
[* 4] in den
Häusern wird durch Ausstrahler vermittelt, welche aus 1zölligen
vertikal stehenden
Röhren mit Abflußrohr für das Kondensationswasser bestehen.
Letzteres hat beinahe Siedetemperatur und eignet sich für Haushaltungszwecke, zum Heizen von Treibhäusern etc.
Man hat übrigens den
Dampf auf eine
Entfernung von mehr als einer halben engl.
Meile auch zum Betrieb von
Dampfmaschinen,
[* 5] zum
Kochen,
Backen etc. benutzt. Die geschäftlichen Ergebnisse des Unternehmens sollen sehr günstige
sein, und für den
Konsumenten gewährt die Zentralheizung außer Verminderung der Feuersgefahr wesentliche Vorteile.
Vgl.
Wolffhügel in
Eulenbergs »Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens« (Berl.
1882);
griech. Schriftsteller aus Milet, einer der sogen.
Logographen
(Vorläufer Herodots), geboren um 550
v. Chr., machte weite
Reisen, deren
Resultate er in zwei großen Werken,
einer
Beschreibung der damals bekanntesten europäischen und asiatischen
Länder und einer nach Geschlechtern geordneten Zusammenstellung
der alten
Mythen, in ungemischtem ionischen
Dialekt niederlegte, von denen aber nur
Fragmente vorhanden sind. Dieselben sind
gesammelt von
Creuzer (»Historicorum graecorum fragmenta«, Heidelb.
1806),
ein mystisches, gewaltiges Götterwesen, das aber
Homer noch nicht nennt, und dessen Kult vielleicht von
Thrakien und
Thessalien
nach dem eigentlichen
Griechenland
[* 10] kam. Für Verbreitung desselben haben besonders die orphischen Dichter
mit
Eifer gewirkt. Durch deren Einfluß wurde Hekate, ursprünglich wahrscheinlich eine
Mondgöttin, angesehen als eine in allen
Reichen der
Natur, im
Himmel,
[* 11] auf der
Erde und in der
Unterwelt, mächtig wirkende
Gottheit, welche von
Zeus
[* 12] und den übrigen
Göttern
hoch verehrt ward und den
Menschen vielfachen
Segen gewährte.
Ihr Beiname, »die Dreigestaltige«, bezog sich wohl ursprünglich auf die
drei
Phasen der
Erscheinung des
Mondes und wurde erst später auf das ihr beigelegte Wirken in den drei
Reichen der
Natur bezogen.
Aus der
Mondgöttin wird die
Göttin der
Nacht, des
Dunkels, der
Unterwelt, und damit hängt ihr gespenstisches
Wesen zusammen. Sie schickt Spukgestalten aus der
Unterwelt herauf, wie die
Empusa (s. d.) und die
Lamien (s. d.), und schwärmt
selbst nachts mit den
Seelen der Verstorbenen an
Kreuzwegen (daher
Trivia) und Grabstätten umher.
Zugleich ist sie die
Göttin alles Zaubers und die Patronin der Zauberer und Zauberinnen, welche in stillen
Mondnächten die durch das Mondlicht der Hekate mit Zauber erfüllten
Kräuter im
Gebirge aufsuchen und durch ihre
Gunst und
Hilfe
ihren Zauber üben. Die großen Zauberinnen des
Altertums, wie
Kirke und
Medea, haben von Hekate ihre
Kunst gelernt und heißen ihre
Dienerinnen; aller Wust des
Aberglaubens der spätern griechischen und römischen Zeit fand seine Trägerin
in Hekate. - Abgebildet wurde Hekate in der
Regel dreigestaltig; auf dem pergamenischen Altarfries
(Berlin)
[* 19] findet sie sich aber
¶
mehr
auch mit einem Körper, drei Köpfen und drei Händepaaren. Die gewöhnliche Auffassung teilt sich zweifach: in der ältern
Zeit sind die Figuren mit langen, auf dem Boden ruhenden Fackeln, Früchten, Schale und Hund ausgestattet;
Eine hübsche Bronzestatuette
dieser Art enthält das kapitolinische Museum in Rom
[* 23] (s. Abbildung). An ihren Lieblingsplätzen, den Dreiwegen, sowie auch
vor und in den Häusern stellte man ihr Säulen
[* 24] (Hekatesäulen) oder Pfeiler auf, damit sie das Haus und den Wanderer vor Unglück
beschütze. Diese sind meist mit drei Köpfen besetzt und zeigen in Relief am untern Rande drei tanzende
Frauen (Chariten).
[* 25] Am meisten sind Denkmäler aus Athen
[* 26] bekannt; hier stand auch die Gruppe des Alkamenes. Geopfert wurden der
Hekate junge Hunde,
[* 27] Honig und insbesondere schwarze Lämmer.
Vgl. Schömann, De Hecate Hesiodea (Greifsw. 1851);
E. Petersen, Die dreigestaltige
Hekate (in den »Archäologisch-epigraphischen Mitteilungen
aus Österreich«,
[* 28] Bd. 4 u.
5, Wien
[* 29] 1880-82).