Feuer
(Feuer des
Altars oderewiges Feuer), bei den
Hebräern ein auf dem Brandopferaltar
beständig unterhaltenes
Feuer, mit welchem man alle
Opfer anzündete, im
Gegensatz zum fremden, gemeinen
Feuer, welches das
Heiligtum entweihte. Es soll von dem bei Weihung der
Stiftshütte und des
Tempels vom
Herrn ausgegangenen
Feuer (3. Mos. 9,24).
genommen worden sein und mußte täglich unterhalten werden. Im zweiten
Tempel
[* 4] stellte es
Nehemia angeblich
durch einen Überrest des im ersten
Tempel gewesenen wieder her (2.
Makk. 1,18).. Ähnliche heilige Feuer
finden sich auch in heidnischen Kulten, z. B. bei dem
Dienste
[* 5] der
Vesta.
HerzJesu
(Sacré-coeur ^[Sacré-cœur]), ein Kultusgegenstand in der katholischen
Kirche, dogmatisch allerdings
nicht unbestritten, namentlich von der
Synode von
Pistoja 1786 verworfen. Aber bereits hatte sich das katholische
Volk, besonders
an manchen
OrtenFrankreichs, wo
MarieAlacoque (s. d.) dafür geschwärmt hatte, dieser
Andacht ergeben.
Jetzt nahmen sich die
Jesuiten derselben an, und selbst die
Päpste rechtfertigten sie aus dem
Dogma von der Menschheit
Christi.
Ein
Herz Jesu-Fest (s. d.), ward 1765 gestattet und wird bis auf den heutigen
Tag vielfach gefeiert. Nachdem der Jesuitenorden 1773 aufgehoben worden war, suchte er seine Fortexistenz
unter anderm auch unter dem
Namen einer
Gesellschaft des heiligen
Herzens Jesu (s. d.) zu fristen, welcher ein weiblicher
Orden
[* 10] zur Seite trat (s.
Paccanaristen). Neuerdings endlich wurde das heilige Herz Jesu ein Aushängeschild für die politische
Agitation in
Frankreich, welches Land in einer jener
MarieAlacoque an dem Wallfahrtsort
Paray le Monial errichteten
Kapelle dem heiligen
Herzen Jesu geweiht worden ist; 1875 weihte dann
Pius IX. die ganze
Welt dem heiligsten
Herzen
Jesu.
römisches ReichdeutscherNation, offizielle Bezeichnung des
DeutschenReichs 962-1806. Nachdem schon
Karl d. Gr.
durch seine Kaiserkrönung 25. Dez. 800 das 476 zerstörte weströmische Kaiserreich wieder erneuert hatte, mit
dem Unterschied
jedoch, daß nicht mehr die
Römer,
[* 13] sondern die
Franken das herrschende
Volk waren, wiederholte dies
Otto
I. von
Deutschland
[* 14] nach dem Zusammenbruch des karolingischen Kaisertums, indem er sich 2. Febr. 962 von
PapstJohann XI. in
Rom
[* 15] zum
römischen
Kaiser krönen ließ. Der
Name des römischen
Reichs blieb, weil die
Idee eines christlichen (heiligen) Weltreichs
das
Mittelalter beherrschte und man durch die Erneuerung des römischen
Reichs dies
Ziel zu verwirklichen
hoffte; daß aber nun die
Deutschen die Herrscher, ihr König der zum römischen Kaisertum Berechtigte war, drückte der Zusatz
»deutscher
Nation« aus.
der Zustand, in welchem man »heilig« (s. d.)
ist. Die
Dogmatik bezeichnet damit diejenige
EigenschaftGottes (sanctitas
Dei, justitia Pei ^[richtig:
Dei]
interna), kraft deren er als Urquelle und Urbild des
Guten alles irgendwie Unreine verabscheuen muß. Aus dieser
Vorstellung
leitet dann schon die biblische
Ethik (3. Mos. 11, 44;. 19, 2. 20;
1. Petr. 1,16). den obersten
Grundsatz und das idealeZiel
der christlichen Lebensführung ab.
»Se. Heiligkeit« ist ein
Prädikat des
Papstes, der Allerheiligster
Vater in Christo, Sanctissime
Pater in der Anrede,
Sanctitas Vestra im
Kontext genannt wird.
(Heiltumsbuch), im 15. und 16. Jahrh. handschriftliche, später gedruckte
und mit Abbildungen
(Holzschnitten) versehene Inventarien von wunderthätigen
Reliquien, kostbaren
Gefäßen,
Monstranzen,
Kruzifixen etc., die in
Kirchen aufbewahrt wurden.
ein an den äußern
Mauern von mittelalterlichen
Kirchen angebrachter
Balkon, von
welchem herab dem
Volk an gewissen Gedenk- und hohen Festtagen die
Reliquien und heiligen Geräte zur Verehrung gezeigt wurden.
Hans, nach einer böhmischen
Sage ein
Erd- oder Berggeist, der sich mit einer Sterblichen vermählte, aber aus
Eifersucht sie und ihre Umgebung in
Felsen
(HansHeilings-Felsen, zwischen
Elnbogen und
Karlsbad) verwandelte.