evangelische und 2 kath.
Kirchen, 3 kath.
Kapellen, 2
Waisenhäuser, Fabrikation von Baumwollwaren,
Zigarren,
Papier, Gipsbrennerei,
Steinbrüche und (1885) 5861 Einw. (darunter
ca. 800
Evangelische und 100
Juden). Die Stadt hat ein kath.
Gymnasium, ein kath.
Schullehrerseminar und eine Präparandenanstalt und ist Sitz eines Amtsgerichts und eines bischöflichen
Kommissariats. Heiligenstadt war
ehedem die Hauptstadt des
FürstentumsEichsfeld, hatte eine kurmainzische Statthalterei und besaß ein reiches Jesuitenkollegium
(1581 gegründet, 1773 aufgehoben), woraus das jetzige
Gymnasium entstand. -
Abend, in manchen Gegenden jeder
Abend oder
Tag vor einem hohen kirchlichen
Feste, da derselbe
in der alten christlichen
Kirche mit einer Vorfeier als Vorbereitung auf die eigentliche Festfeier begangen zu werden pflegte;
insbesondere aber der
Abend vor dem Weihnachts-,
Neujahrs- und Dreikönigstag, namentlich der erstere.
Ein Überrest der ursprünglichen
Feier dieser
Abende oderVigilien (s. d.) hat sich noch an einigen
Orten in den sogen. Christmetten am Vorabend
oder am
Morgen des Weihnachtstags erhalten.
In der rabbinischen
Theologie des nachexilischen
Zeitalters erscheint der
»HeiligeGeist« geradezu als Offenbarungsprinzip,
ganz parallel dem von der alexandrinisch-jüdischen
Philosophie ausgebildeten
Begriff der
»Weisheit« (sophia) oder des
»Wortes«
(logos). Nachdem nun die christliche
Gemeinde in
Jesus von
Nazareth den
Messias gefunden, führte sie zunächst seine prophetisch-messianische
Begabung und Wunderkraft auf eine im
Moment der
Taufe stattgehabte
Ausrüstung mit dem
GeistGottes zurück.
Bald wurde die Einwirkung desselben auf den
Messias vom
Moment der
Taufe auf den
Moment der
Geburt zurückdatiert, und es entstand
so die zuerst in unserm ersten und dritten
Evangelium ausgeführte, dann im apostolischen
Symbol dogmatisch fixierte
Vorstellung
von der Erzeugung Jesu durch den
HeiligenGeist. In andrer
Weise wieder faßte
Paulus den
HeiligenGeist teils
als personbildendes
Prinzip in
Jesus Christus, dessen Sündlosigkeit auf diesem Weg erklärt wurde, teils als das den Gläubigen
in ihrer
Verbindung mit ihm innewohnende übernatürliche
Prinzip.
Die ursprünglich mit dem
Begriff des
HeiligenGeistes verwandte
Vorstellung vom
Wort (s.
Logos) wurde endlich im vierten
Evangelium benutzt, um eine höhere
Christologie (s. d.) durchzuführen, in welcher der
HeiligeGeist die
Rolle eines unsichtbaren
Fortsetzers des Lebenswerkes Jesu, eines
Ersatzes für die seit der
Erhöhung des menschgewordenen
Wortes von der
Erde eingetretene
Entbehrung spielt und
»Paraklet«, d. h.
Beistand, heißt. Dies alles trug dazu bei, die Auffassung des
HeiligenGeistes als einer göttlichen
Person zu befestigen und ihm im Anschluß an die
Lehre
[* 6] der
Apostel das
Werk der Erzeugung,
Erhaltung und Vollendung des spezifisch christlichen
Lebens in den Gläubigen zuzuschreiben, wenn auch die ältesten kirchlichen
Schriftsteller noch hier und da ein
Bewußtsein davon verraten, daß das im Sohn
Gottes fleischwerdende
Wort und der den
Menschen- zum
Messias und Sohn
Gottes weihende
Geist ursprünglich einer und derselben
Idee zum
Ausdruck verhelfen
wollten, nämlich der des Offenbarungsgottes im
Gegensatz zu dem schlechthin übernatürlichen und unbegreiflichen Gott. So
dauerte es fast vier
Jahrhunderte, bis die beiden
Vorstellungen des
Geistes und des
WortesGottes nach mannigfachen
Experimenten der
Dogmatiker endlich untereinander ausgeglichen und durch Anwendung eines trinitarischen
Schemas auf die ganze
Gotteslehre mit dem
BegriffGottes des
Vaters gleichgestellt waren.
Schar (griech.
HierosLóchos), die von
Pelopidas gebildete
Schar von 300 auserlesenen thebanischen
Jünglingen,
welche, je zwei und zwei durch einen Freundschaftsbund auf
Leben und
Tod miteinander vereinigt, die andern zur Nacheiferung
in
Tapferkeit und
Kriegszucht anspornen sollten. Durch sie siegte
Epameinondas bei
Leuktra 371
v. Chr.; beiChäroneia 338 fand
sie ihren ruhmvollen
Untergang und erhielt ein kürzlich wieder entdecktes gemeinsames
Grab. Nach ihr benannte sich in unsrer
Zeit ein von
Ypsilanti aufgebrachter
Haufe junger Griechen, der 1821 zuerst gegen die
Türken die
Waffen
[* 11] ergriff, aber bei Dragaschan
fast ganz
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