Schuhmacherei, Papierfabrikation,
[* 2] Bierbrauerei
[* 3] und (1885) 7355 meist evang.
Einwohner. - Heide ist seit 1447 Hauptort in
Dithmarschen; Stadt ward es wieder nach der preußischen Besitznahme, nachdem es
unter dänischer Herrschaft seine frühern
Stadtrechte verloren hatte. Daselbst ward 1524
Heinrich von Zütphen, der erste
lutherische
Geistliche des
Landes, verbrannt, und daselbst kämpften die
Dithmarschen zum letztenmal
für ihre
Freiheit. Heide ist Geburtsort des plattdeutschen Dichters
KlausGroth.
(Heideerde), ein schwärzlichgrauer oder schwarzer Humusboden mit etwas Quarzsand, auf welchem vorzugsweise
Heidekraut
(Erica,
Calluna vulgaris) wächst.
Gewöhnlich
ist er arm an Mineralstoffen, nimmt wenig
Feuchtigkeit auf, wird durch
die Sonnenstrahlen stark erwärmt und verliert das wenige aufgenommene
Wasser schneller als der milde
Humusboden.
Vom
PräsidentenKapo d'Istrias 1828 zum
Kommandanten von
Nauplia und bald darauf zum Militärgouverneur
von
Argos ernannt, leistete Heidegger in dieser schwierigen
Stellung Außerordentliches und legte
Magazine,
Zeughäuser,
Hospitäler
etc. an. Gesundheitsrücksichten nötigten ihn, im
August 1829 um seine Entlassung einzukommen. Er kehrte nach
München zurück
und trat hier mit dem
Rang eines Obersten wieder in dieArmee ein. Doch gehörten seine Mußestunden nach
wie
vor derMalerei; selbst in Fresko versuchte er sich mit Erfolg.
Nach dem
Eintritt der Volljährigkeit desKönigs kehrte er wieder in seine frühere
Stellung zurück. 1844 zum
Freiherrn erhoben und dann zum
Generalleutnant befördert, war er 1850 auch als
Referent im
Kriegsministerium thätig. Er starb in
München. Seine Gemälde zeigen richtige
Zeichnung, namentlich der
Staffage; das Landschaftliche wußte er nicht minder trefflich
zu behandeln. Die nach seiner Rückkehr aus
Griechenland vollendeten
Ölgemälde stehen seinen frühern
nach; sie sind flüchtiger behandelt, etwas trocken und unharmonisch, wohl
weil er sich bestrebte, die hohen Farbentöne der
griechischen
Landschaft wiederzugeben. Dagegen zeigen einige neuere ländliche Genrebilder wieder die frühere
Harmonie und
Schönheit des
Tons; die treffliche
Charakteristik war ihm ohnedies geblieben. Seine meisten Werke befinden
sich in den Sammlungen der königlichen
Familie.
Hermann, Bildhauer, geb. zu
Bonn,
[* 22] studierte erst
Medizin, ging aber 1835 zur
Kunst über und begann
seine
Studien in
München auf der
Akademie und unter
Schwanthaler. Nachdem er sich durch Modellierung einer
Kolossalbüste
Beethovens, welche sich im
Rathaus zu
Bonn befindet, einen
Namen erworben, begab er sich auf drei Jahre nach
Italien
[* 23] und ließ sich 1843 in
Berlin
[* 24] nieder. Er übernahm hier zuerst Sandsteinarbeiten für das im Neubau begriffene
Opernhaus und für die Schloßkuppel sowie Stuckarbeiten für den »weißen
Saal«.